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Arme Dienstmägde Jesu Christi in Hofheim

Gemarkung Hofheim, Gemeinde Hofheim am Taunus, Main-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi ist seit 1893 in Hofheim tätig. Er unterhält mehrere große Einrichtungen im Ort, die Elisabethenschule, das St.Vinzenzhaus und ein Krankenhaus. Das Krankenhaus übernehmen ab 1952 die Grauen Schwestern (Schwestern von der heiligen Elisabeth) im Auftrag der Stadt Hofheim, das Vinzenzhaus die Ursulinen von Freiwaldau.

Orden:

Arme Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern)

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Limburg

Typ:

Schwesternhaus

Territorium:

Benennung der Institution in den Quellen:

Dernbacher Schwestern

Lagebezug:

17 km südwestlich von Frankfurt am Main

Lage:

Elisabethenschule, Rossertstraße 1, 65719 Hofheim am Taunus

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3460209, 5550398
UTM: 32 U 460150 5548618
WGS84: 50.088487° N, 8.442932° O

Geschichte

Geschichte:

1892 lässt sich der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Hofheim nieder. Die Schwestern gründen eine Schule für Mädchen, die Elisabethenschule Zwei Räume in einer ehemaligen Kellerei werden von der Stadt als Schulräume zur Verfügung gestellt. Der Orden erwirbt 1905 ein Haus in der Rossertstraße, die Schule wächst und erwirbt sich hohes Ansehen. Seit 1927 ist die Schule berechtigt, den staatlich anerkannten Abschluss der „Mittleren Reife“ zu vergeben. Sie wird nun Elisabethenschule genannt.

1936 arbeiten sieben Schwestern hier. Trotz massiven Drucks durch die Nationalsozialisten schicken weiter Eltern ihre Mädchen in die Schule, sodass die Schülerinnenzahlen fast unverändert bleiben. Seit 1939 dürfen keine neuen Schülerinnen mehr aufgenommen werden, am 31. März 1940 schließen die Nationalsozialisten die konfessionelle Schule; im April 1946 genehmigt die amerikanische Militärregierung den Wiederbeginn des Unterrichts.

In den 50er und 60er Jahren muss aufgrund der wachsenden Schülerzahlen die Schule ständig durch Fach- und Klassenräume erweitert werden. Ende der 60er Jahre wird die Schule mit einer Oberstufe ausgebaut und führt zum Abitur. Seit 1978 besuchen auch Jungen das Gymnasium.

2007 wechselt der Schulträger; die Maria-Hilf-Kranken- und Pflegegesellschaft mbH der Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi übernimmt die Schule.

Weiter betreiben die Dernbacher Schwestern seit 1905 ein kleines Krankenhaus in Hofheim, das Marienheim in der Lindenstraße 10. Im Ersten Weltkrieg dient es als Lazarett. In den 20er Jahren wird es zu einem großen Krankenhaus ausgebaut, dem St. Marienkrankenhaus oder Städtisches Krankenhaus Marienheim.14 Dernbacher Schwestern arbeiten hier 1936. Im Haus befinden sich auch in eine Handarbeitsschule, ein Kindergarten und ein Altenheim der Schwestern.

1952 verlässt der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi das Haus. Im Auftrag der Stadt übernimmt der Orden der Schwestern von der Hl. Elisabeth die Trägerschaft des Krankenhauses. Die Gebäude werden aufgrund der großen Nachfrage erweitert. Stadt, Kreis und das Land Hessen beteiligen sich an der Finanzierung. Laut Bistum Limburg, Schematismus arbeiten 1969 49 Schwestern im Haus.Weitere medizinische Fachabteilungen werden eröffnet, ebenso eine Schwesternschule, eine Krankenpflegeschule (bis 1973) und ein Schwesternwohnheim. 1971 kündigt die Ordensleitung der Grauen Schwestern in Reinbek der Stadt Hofheim wegen Nachwuchsmangels die Trägerschaft zum 31. Dezember 1973. Die letzten Schwestern verlassen das Krankenhaus 1975, arbeiten bis heute weiter in dem Altenwohnheim „Haus Maria Elisabeth.

Gründungsjahr:

1892

Besitz

Niederlassungen:

Das St. Vinzenzhaus in Hofheim ist ein Erholungsheim für Kinder und wird 1892 von den Dernbacher Schwestern übernommen. 1876 hatte der aus den Niederlanden stammende Frankfurter Kaufmann Heinrich Vincenz Johann Buzzi seinen gesamten Besitz an die römische katholische Kirchengemeinde in Frankfurt vererbt mit der Auflage zwei Einrichtungen für Kinder daraus zu finanzieren. Im Haus befinden sich eine Krankenambulanz, eine Schwesternwohnung und es leben auch Waisenkinder hier; so wohnen 1893 bereits zwanzig Kinder in der Stiftung, für die die Stadt Frankfurt Pflegegeld aus der Stiftungsmasse bezahlt.

Ab 1924 dient das Haus als Erholungsheim für erkrankte Mütter und Kinder. Es wird durch die Nationalsozialisten beschlagnahmt. Die Schwestern werden vertrieben, im Dachgeschoss wird ein Beobachtungsposten der Luftwaffe eingerichtet. Nach dem Krieg wird das Haus ab 1947 kurzzeitig als Säuglingsheim genutzt, erst 1954 an den Orden zurück gegeben. Ab 1955 wird es als heilpädagogisches Kinderheim des Bistums Limburg durch den Caritasverband Frankfurt umgestaltet. Hier arbeiten 1969 laut Bistum Limburg, Schematismus 16 Schwestern der Ursulinen von Freiwaldau.

Ausstattung

Sonstiges:

Der Caritasverband Frankfurt sucht zu Beginn der 50er Jahre Ordensschwestern, die in verschiedenen Häusern der Caritas die Betreuung von Kindern und Jugendlichen übernehmen. Ursulinen des Konvents Freiwaldau (Diözese Breslau) kommen 1953 nach Schloßborn, 1954 nach Bad Schwalbach und 1955 in das heilpädagogische Kinderheim in Hofheim. Hofheim wird zu einem Zentrum der Ursulinen von Freiwaldau, es bildet sich ein größerer Konvent.

1994 geben die Schwestern die Heimleitung auf und übersiedeln ins Haus der Schwestern vom Guten Hirten in Hofheim. Die letzten fünf Schwestern (drei über 90 Jahre) ziehen 2004 nochmals um in das Ursulinenkloster Königstein.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Arme Dienstmägde Jesu Christi in Hofheim, Gemeinde Hofheim am Taunus“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14640> (Stand: 14.8.2022)
Indizes

Sachbegriffe: