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Ortskennziffer
44000502014

Schwestern von der Missionsgesellschaft „Königin der Apostel“ in Butzbach

Gemarkung Butzbach, Gemeinde Butzbach, Wetteraukreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Die Schwestern von der Missionsgesellschaft „Königin der Apostel“ leiten seit 1919 eine Krankenambulanz in Butzbach. Sie sind im Kindergarten der Gemeinde, dem Montessori-Kinderhaus Sankt Martin, auch heute noch (2020) tätig.

Orden:

Schwestern von der Missionsgesellschaft „Königin der Apostel“

Ordensprovinz:

Mutterhaus Mariafeld bei Antwerpen

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Mainz

Typ:

Schwesternhaus

Territorium:

Benennung der Institution in den Quellen:

Genossenschaft der Missionsschwestern Königin der Apostel

Missionsschwestern der Königin der Apostel Indiens

Lagebezug:

12 km nordwestlich von Friedberg

Lage:

Haus St. Martin, Gutenbergstr. 14, 35510 Butzbach

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3476313, 5588617
UTM: 32 U 476248 5586821
WGS84: 50.432934° N, 8.665563° O

Geschichte

Geschichte:

August 1919 bittet der katholische Pfarrer in Butzbach, Johannes Adler, in Absprache mit dem Butzbacher Stadtrat, die Diözesanverwaltung in Mainz um die Entsendung von katholischen Ordensschwestern. Sie sollen mit Unterstützung einer Rot-Kreuz-Schwester und einer Diakonisse eine Krankenstation in der Stadt betreuen. Zwei Schwestern aus dem Orden, Genossenschaft der Unbefleckten Empfängnis Mariens aus dem Mutterhaus in Antwerpen, arbeiteten bereits während der Zeit des Ersten Weltkrieges in einem Lazarett in der Nähe Butzbachs. Diese wünschen sich in Butzbach niederzulassen, da die politische Lage ihnen eine Rückkehr in die Niederlande verwehrt. Die Gründung einer katholischen Schwesternschaft stößt im protestantisch geprägten Butzbach auch auf Proteste.

1920 genehmigt das Bischöfliche Ordinariat die Niederlassung, der Stadtrat stellt eine Wohnung als Schwesternhaus zur Verfügung und übernimmt bis 1938 einen Teil der entstehenden Kosten. 1926 betreuen die Schwestern eine Krankenambulanz.

1933 erwirbt die katholische Pfarrgemeinde ein eigenes Haus für die Schwestern, deren Kongregation seit 1923 kirchenrechtlich anerkannt ist und sich in „Missionsschwestern der Königin der Apostel Indiens“ umbenannt hat. In der Zeit des Nationalsozialismus werden den Schwestern die Zuschüsse gestrichen.

Durch die großen Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg wächst der katholische Bevölkerungsanteil nach dem Zweiten Weltkrieg an. Flüchtlinge aus dem Sudetenland, der Tschechoslowakei, Österreich, Schlesien, aus Ostpreußen und Pommern kommen wöchentlich in langen Güterzügen im Durchgangslager nach Butzbach an. Mit vielen anderen Gruppen engagieren sich die Schwestern in deren Betreuung.

Seit den 50er Jahren beteiligt sich die Stadt Butzbach wieder an der Finanzierung der Krankenstation und am Kindergarten. Für die Schwestern wird 1961/62 ein neues Gebäude, das Elisabethheim, mit Räumen für einen Kindergarten errichtet. 1968 arbeiten sieben Schwestern in Butzbach, 1980 wird hier das 60jährige Jubiläum der Schwesternstation feierlich begangen. Seit 1983 arbeiten indische Schwester des Ordens in Butzbach. 1991 wird der neue Kindergarten, St. Martin eingeweiht und weiterhin durch den Orden betreut. Im Jahre 2000 leben hier sechs Ordensmitglieder, die sich weiterhin der Gemeindekrankenpflege, der Kindererziehung und dem Küsterdienst widmen. Vier Schwestern leben 2019 in dem kleinen Konvent, arbeiten im Kindergarten und versorgen Küsterdiente in der Pfarrei St. Gottfried.

Gründungsjahr:

1920

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schwestern von der Missionsgesellschaft „Königin der Apostel“ in Butzbach, Gemeinde Butzbach“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14465> (Stand: 15.8.2022)
Indizes

Sachbegriffe: