Klöster und Orden
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- 6120 Obernburg a. Main
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- Ortskennziffer
- 43202101003
Johanniterkommende Mosbach
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160 m über NN
Gemarkung Mosbach, Gemeinde Schaafheim, Landkreis Darmstadt-Dieburg - Basisdaten ↑
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Abstract:
Die Johanniter begründen um 1200 in einem ehemaligen Kloster der Benediktinerinnen eine Kommende. Heute wird die ehemalige Klosteranlage, der "Tannenhof", durch die Johanniter als Seniorenpflegeheim genutzt.
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Orden:
Johanniter
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Ordensprovinz:
Ballei Wetterau
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Alte Diözesanzugehörigkeit:
Von der Diözesangewalt ausgenommen (eximiert);
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Typ:
Männerkloster
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Territorium:
- Bis 1806 Besitzung des Johanniter-Ordens unter der Landeshoheit des Kurfürstentums Mainz
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Lagebezug:
13,5 km östlich von Dieburg
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3502015, 5528530
UTM: 32 U 501939 5526758
WGS84: 49.893214° N, 9.026999° O - Geschichte ↑
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Geschichte:
In Einhards Translationsbericht der römischen Heiligen Marcellinus und Petrus zum Jahr 828 ist die Rede von einem monasterium Mosbach, aus dem eine gelähmte Nonne (sanctimonialis) nach (Groß)ostheim kommt, wo die Reliquien vorübergehend in der Martinskirche aufbewahrt werden. Hieraus wird die Existenz eines frühmittelalterlichen Benediktinerinnenklosters abgeleitet.
Um 1200 wird die Niederlassung der Johanniter in Mosbach gegründet. 1218 erfolgt die Schenkung des Patronats der Pfarrei Mosbach durch Graf Poppo von Wertheim an den Johanniterorden. Der Orden übernimmt zunächst die Gebäude des Nonnenklosters und errichtet ab 1264 nach der Bauerlaubnis Graf Poppos einen Neubau; zahlreiche Stiftungen durch den regionalen Adel unterstützen das Kloster.
Erzbischof Gerhard I. von Mainz bestätigt 1253 die Patronatsrechte des Ordens in Nidda, Niederweisel, Rehbach, Obermossau und Mosbach. Das Haus wird im 14. Jahrhundert zu einer Kommende erhoben, verliert Ende des 15. Jahrhunderts seine Selbständigkeit und wird der Kommende Frankfurt unterstellt. Der vermutlich umfangreiche Grundbesitz wird sowohl in Eigenbewirtschaftung als auch Verpachtung genutzt. Die Abgabepflicht an den Gesamtorden zur Sicherung der Kreuzzüge, später der Unterstützung der Ordenspolitik im Mittelmeerraum führt zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Verarmung des Konvents; noch im 17.Jahrhundert erfolgen Zahungen für die Türkenkriege an die Zentrale in Malta. Im Dreißigjährigen Krieg besetzen schwedische Truppen Mosbach.
1806 wird die Komturei aufgehoben.
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Ersterwähnung:
1218
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Gründungsjahr:
Mitte 13. Jahrhundert
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Gründer:
Graf Poppo von Wertheim
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Aufhebungsjahr:
1806
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Organisation:
1262 leben sechs Insassen in Mosbach.
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Patrozinien:
Johannes
- Besitz ↑
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Besitz:
Kapelle in Schlierbach; 1293 Übernahme des Dorfes Mosbach
- Ausstattung ↑
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Gebäude:
frühgotische Kirche aus der Mitte des 13.Jahrhunderts; mögliche Funktion des großen Raumes im Untergeschoss als Krankensaal;
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Braasch-Schwersmann, Niederlassungen des Johanniter-Ordens
- Benediktinerklöster in Hessen, S. 876-877
- Schering, Johanniter-Kommende Niederweisel, in: Wetterauer Geschichtsblätter 32, 1983, S. 78
- Sattler, Johanniter im Odenwald, S. 55-106
- Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 208-214
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 162
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 499-503
- Wagner, Stifte 1, S. 291-302
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Germania Sacra-ID:
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GND-Nummer:
- Zitierweise ↑
- „Johanniterkommende Mosbach, Gemeinde Schaafheim“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14235> (Stand: 3.2.2022)
- Indizes ↑
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Personen:
1183 Pilgerfahrt ins Heilige Land durch den Stifter Graf Boppo I. von Wertheim
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Sachbegriffe: