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Ortskennziffer
43900402007

Benediktinerinnenkloster St. Georg Johannisberg

113 m über NN
Gemarkung Johannisberg, Gemeinde Geisenheim, Rheingau-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Die Klause St.Georg der Benediktinerinnen entsteht vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts zeitgleich mit dem Mönchskloster auf dem Johannisberg. Von der Niederlassung sind nur romanische Kapitelle in der Kapelle erhalten. Die aus Eisen geschmiedetet Wetterfahne auf dem Dach trägt das Bild des Hl. Georgs, dem Schutzpatron der Klause.

Orden:

Benediktinerinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mauritius in Mainz, Rheingau

Typ:

Frauenkloster

Territorium:

  • Erzstift Mainz, später Kurfürstentum Mainz

Historische Namensformen:

  • monastice institutionis regulam supiciens [...] sancti Benedicti regule (1140) [nach Struck, Johannisberg, S. 29]
  • monasterium sancti Georgii in Clusa (1285)
  • coenobiolum seu reclusiorum (1578) [nach Struck, Johannisberg, S. 28]

Lagebezug:

4,3 km östlich von Rüdesheim am Rhein

Lage:

Die Klause liegt im Nachbartal zum Mönchskloster Johannisberg am Elsterbach im Rheingau.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3427222, 5540431
UTM: 32 U 427176 5538655
WGS84: 49.995769° N, 7.983937° O

Geschichte

Geschichte:

Die Klause ist von dem Benediktinerkloster Johannisberg abhängig; sie entsteht vermutlich zeitgleich mit ihm als eine Art Doppelkloster. Rheingraf Richolf stiftet dem Kloster das Hofgut "St. Georg" in der Gemarkung Winkel und gibt gleichzeitig seinen Sohn und seine Tochter in das Kloster. Richolfs Nachfolger, sein erstgeborener Sohn Ludwig tritt 1140 mit seiner Gattin ebenfalls dem Konvent bei. Urkundlich erwähnt ist ein eigenständiges Benediktinerinnenkloster St. Georg am Fuße des Johannisberges erstmals 1284; der Begriff "clus" - Klause wird weiterhin genutzt.Töchter des regionalen Adels treten besonders im 14. Jahrhundert in die Gemeinschaft ein. Ende des 14.Jahrhunderts entstammen die Nonnen überwiegend dem regionalen Adel; die Klause entwickelt sich zunehmend zu einem Damenstift, in dem der persönliche Besitz erhalten bleibt.

Die Leiterin des Konvents wird erst im 15. Jahrhundert mit Äbtissin bezeichnet und trägt bis dahin die Bezeichnung Meisterin (magistra). Die Blütezeit des Nonnenklosters ist nicht von langer Dauer. Die wirtschaftlichen Verhältnisse verschlechtern sich. 1454 wird es aufgelöst und sein Besitz der Abtei Johannisberg übertragen, um so die Lage des Männerklosters zu stabilisieren.

Ersterwähnung:

1130

Gründungsjahr:

vor 1285

Gründer:

Erzbischof Ruthard von Mainz

Aufhebungsjahr:

1454

Patrozinien:

St. Georg

Besitz

Besitz:

Büdesheim (südöstlich von Bingen), Eltville, Engelstadt (Rheinhessen, Ober-Ingelheim), Geisenheim, Hattenheim, Hattersheim, Heimbach, Kaub, Kostheim, Lorch, Lorchhausen, Mechtildshausen, Medenbach, Nordenstadt, Seilford, Winkel

Abhängigkeitsverhältnis:

Das Nonnenkloster bleibt offensichtlich lange Zeit in Abhängigkeit vom Mönchskloster auf dem Johannisberg.

Ausstattung

Gebäude:

Nach Aufhebung der Abtei 1563 und Übergabe an die Fürstabtei Fulda lässt der Fürstabt an der Stelle der Klostergebäude 1718-1725 das jetzige Schloss erbauen, in dem der Fuldaer Fürstbischof Adalbert von Walderdorff 1757-59 residiert. 1826-1835 erfolgt eine Umgestaltung.

Nachweise

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30206

GND-Nummer:

1148353011

Zitierweise
„Benediktinerinnenkloster St. Georg Johannisberg, Gemeinde Geisenheim“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/13006> (Stand: 26.1.2021)
Indizes

Sachbegriffe: