Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5816 Königstein (Taunus)
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Ortskennziffer
43400502005

Kapuzinerkloster Königstein

371 m über NN
Gemarkung Königstein im Taunus, Gemeinde Königstein im Taunus, Hochtaunuskreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Kapuziner, Mönche einer strengen Ausrichtung des Franziskanerordens, begründen 1646 in Königstein eine Niederlassung, um in der Stadt und in der Region katholische Seelsorge zu betreiben. 1813 verlassen die letzten Kapuziner nach der Säkularisierung den Ort.

Orden:

Kapuziner

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St.Peter zu Mainz, Dekanat Eschborn

Typ:

Männerkloster

Territorium:

  • 1581: Kurfürstentum Mainz
  • 1803: Herzogtum Nassau

Historische Namensformen:

  • Gründung einer Niederlassung der Kapuziner in Königstein und Überlassung des bisherigen Hauses der Kugelherren zu diesem Zweck (1646) [HHStAW Bestand 39 Nr. 1]

Lagebezug:

12 km südwestlich von Bad Homburg

Lage:

Woogtalstraße 1, unterhalb des Alten Rathauses

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3462015, 5560953
UTM: 32 U 461955 5559169
WGS84: 50.183493° N, 8.467115° O

Geschichte

Geschichte:

1644 schlägt Oberamtmann Dietrich von Rosenbach dem Mainzer Kurfürsten Anselm Kasimir Wambold zu Umstadt vor, Kapuzinermönche aus Mainz in dem ehemaligen Kugelhaus in Königstein anzusiedeln; dem Antrag stimmt der Kurfürst am 17.12.1645 zu. Ein schriftliches Protokoll von 1646 berichtet vom feierlichen Einzug der Kapuziner in das ehemalige Stiftsgebäude. Die Brüder unterstützen die Pfarrseelsorge in Königstein und Falkenstein; weiter betreuen sie die Soldaten auf der Burg in der Stadt und predigen in den umliegenden katholischen Orten, halten Gottesdienste und nehmen Beichten ab. Ein berühmter Königsteiner Kapuziner ist der katholische Volksschriftsteller, Pater Martin Linius aus Cochem an der Mosel. 1685 ziehen die Mönche in ein neu errichtetes Gebäude um, als Baumaterial werden die Steine des alten Kugelhauses genutzt.

1792 wird bei der Beschießung Königsteins durch die Franzosen auch das Kloster stark beschädigt.1804 verbieten die Fürsten von Nassau die Aufnahme von neuen Mitgliedern ins Kapuzinerkloster 1813 wird es durch Herzog Friedrich August von Nassau aufgehoben, der Besitz wird inventarisiert und taxiert. Das Kircheninventar wird an die Nachbarpfarreien gegeben, alles andere versteigert einschließlich der Gebäude und Grundstücke.

Gründungsjahr:

1646

Gründer:

Dietrich von Rosenbach, Oberamtmann zu Königstein

Aufhebungsjahr:

1813

Patrozinien:

Maria, Antonius von Padua (1685)

Ausstattung

Gebäude:

Die Kirche wird 1819 abgerissen. Der hintere Flügel des Klosters wird zu einem Gasthof ausgebaut und aufgestockt; er ist bis 1900 das bedeutendste Hotel der Stadt; 1918 werden französische Truppen einquartiert, die es "Quartier Sidi Brahim" nennen; 1928 wird es abgerissen.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Kulturdenkmal Mauerrest des ehem. Kapuzinerklosters)

Nachweise

Arcinsys Hessen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30227

Zitierweise
„Kapuzinerkloster Königstein, Gemeinde Königstein im Taunus“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/12987> (Stand: 22.1.2021)
Indizes

Personen:

Linius, Martin von Cochem#118731319

Sachbegriffe: