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Benediktinerinnenkloster Himmelau (Gelnhausen)

135 m über NN
Gemarkung Gelnhausen, Gemeinde Gelnhausen, Main-Kinzig-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Das Nonnenkloster Himmelau ist heute verschwunden. Es wird 1313 von Bischof Siegfried von Chur, der aus Gelnhausen stammt, gegründet und in der Reformation aufgehoben.

Orden:

Benediktinerinnen; Zisterzienserinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mainz St. Maria ad gradus

Typ:

Frauenkloster

Territorium:

  • Reichsstadt Gelnhausen
  • 1537 Kurpfalz und Grafschaft Hanau

Historische Namensformen:

Lagebezug:

0,8 km östlich von Gelnhausen

Lage:

Alte Leipziger Straße/Am Friesenborn

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3514693, 5563007
UTM: 32 U 514612 5561221
WGS84: 50.202998° N, 9.204756° O

Geschichte

Geschichte:

Das Nonnenkloster wird 1313 von Bischof Siegfried von Chur auf seinem eigenen Besitz in Gelnhausen gegen den Widerstand der Stadt gegründet. Kaiser Heinrich VII unterstützt diese Stiftung seines für ihn wichtigen Bischofs mit der Übergabe von vielfältigen Nutzungsrechten.

Ursprünglich als Zisterzienserinnenkloster gegründet, gelten ab 1319/20 die Benediktiner-Ordensregeln. Über mögliche Gründe der Ordenswechsel geben die Quellen keine Auskunft, die Ordenszugehörigkeit wechselt bis zu einer durch den Mainzer Erzbischof angeordneten Visitation 1478 (in diesen Akten Charakterisierung als Benediktinerinnen). Die Visitation wird durch den Abt des Prämonstratenserstiftes Selbold durchgeführt. Im Kloster leben nach Weisung des Stifters Frauen der patrizischen Familien und des Niederadels aus Gelnhausen.

Im 15. Jahrhundert kämpft das Kloster mit wirtschaftlichen Problemen. 1386 zerstört ein Brand große Teile der Anlage, 1409 muss die Klosterbibel verkauft werden zur Rettung der Finanzen. Mit der Stadt Gelnhausen gelangt das Kloster in die Pfandherrschaft der Grafen von Hanau. Diese lassen 1536 ein Inventar des Besitzes aufstellen. in dem kleinen Konvent leben 1521 sechs Nonnen.

Das Kloster wird 1537 aufgehoben und den hanauischen Vormündern (Pfalz, Nassau und Solms) überlassen, 1561 an die Stadt Gelnhausen verkauft, die für die letzten Nonnen lebenslange Pensionszahlungen übernimmt. Restitutionsversuche 1628 durch den Abt von Seligenstadt, 1680 durch Franziskaner aus Salmünster, 1785 durch Benediktinerinnen bleiben erfolglos. Ende des 18.Jahrhunderts werden die letzten bestehenden Gebäude abgerissen.

Gründungsjahr:

1313

Gründer:

Bischof Siegfried von Chur

Aufhebungsjahr:

1537

Patrozinien:

St. Lucius und St. Florinus (1320)

Besitz

Besitz:

An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen:

Altenmittlau, Eidengesäß, Gelnhausen, Gettenbach, Großenhausen, Haitz, Horbach, Hüttengesäß, Langendiebach, Mittelgründau, Ostheim, Romsthal, Selbold, Wirtheim

Abhängigkeitsverhältnis:

Als Zisterzienserinnenkloster vermutlich abhängig vom Kloster Arnsburg; als Benediktinerinnenkloster vermutlich abhängig vom Kloster Seligenstadt.

Ausstattung

Gebäude:

Die Klosterkirche wird 1320 fertig gestellt, Ende des 18. Jahrhunderts die noch verbliebenen baulichen Überreste abgerissen.

Nachweise

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30134

Zitierweise
„Benediktinerinnenkloster Himmelau (Gelnhausen), Gemeinde Gelnhausen“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/12912> (Stand: 16.1.2021)
Indizes

Personen:

Gelnhausen, Siegfried von, Bischof von Chur#1024687295

Sachbegriffe: