Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Kugelmann, Salem (1924) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 07-31, Marburg, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Marburg
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Granit

Platzierung:

stehend

Sonstiges:

Die Steine 07-30 und 07-31 der Eheleute Gustine und Salem Kugelmann stehen in einer gemeinsamen Grabeinfassung.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

deutsch, hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite


פ״נ

ר׳ שלום ב׳ זאב הלוי

איש הולך תמים היה

צדיק באמונתו חיה

אהב הצדק והמישרים

היטיב לקרוביו גם לזרים

מת ביום י״ד כסלו תרפ״ה

תנצב״ה

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist begraben

Herr Schalom (Scholum), Sohn des Seew Halevi,

›ein Mann, lauter wandelnd war er‹,

›ein Gerechter, der in seinem Glauben lebte,‹,

›er liebte Gerechtigkeit und Geradheit‹,

Gutes tat er denen, die ihm nahe und auch den Fremden,

gestorben am 14. Kislev 685.

Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.


(Deutsche Inschrift darunter:)

Salem Kugelmann

geb. 26. Sept. 1857,

gest. 10. Dec. 1924.


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Zl 3: Ps 15,2

Zl 4: Hab 2,4

Zl 5: Vgl. Jes 45,19

Bemerkungen:

Die Eulogie wurde einem Musterbuch entnommen. Sie findet sich zum Beispiel in identischer Form in Seligman Baers „Tozeoth Chajim“, einem der beliebten Kompendien mit Gebeten „bei Krankheitsfällen, im Sterbehause und auf dem Friedhof“, das auch eine Reihe von Musterinschriften enthält (Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, Rödelheim 1871, Musterinschrift Nr. mu2,0003).

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Kugelmann, Salem

    Geburtstag

    26.9.1857

    Sterbetag

    10.12.1924

    Geschlecht

    männlich

    Familienstand

    verheiratet

    Herkunftsort

    Wohra

    Wohnort

    Marburg

    Sterbeort

    Marburg

    Beruf

    Kaufmann

Anmerkungen:

Laut Grabstein:

Salem Kugelmann (Herr Schalom/Scholum, Sohn des Seew ha-Levi), geboren am 26.09.1857, gestorben am 10.12.1924.

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Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:

Scholem genannt Salem Kugelmann, Kaufmann in Marburg;

geboren am 26.09.1857 in Wohra;

Eltern: Wolf Kugelmann und Male (Malchen) geb. Kadden/Katten [Halsdorf, Stein Nr. 44], wohnhaft in Wohra;

heiratete am 26.02.1888 standesamtlich in Bensheim Gustine geb. Bendheim [Marburg, Stein Nr. 07-30];

gestorben am 10.12.1924 in Marburg.

Er war ein Bruder des Max Kugelmann [Marburg, Stein Nr. 01-01].


(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 184; Händler-Lachmann, Barbara/Werther, Thomas: „Vergessene Geschäfte – verlorene Geschichte“. Jüdisches Wirtschaftsleben in Marburg und seine Vernichtung im Nationalsozialismus, S. 210-212; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5723, Eintrag Nr. 499; ebenda, Bestand 900, Nr. 645, Eintrag Nr. 11; Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 365, Nr. 819)

Indizes

Personen:

Kugelmann, Gustine, geborene Bendheim · Bendheim, Gustine, verheiratete Kugelmann · Kugelmann, Wolf · Kugelmann, Male (Malchen), geborene Katten · Katten, Male (Malchen), verheiratete Kugelmann · Kugelmann, Male (Malchen), geborene Kadden · Kadden, Male (Malchen), verheiratete Kugelmann · Kugelmann, Max · Schalom, Sohn des Seew ha-Levi · Seew ha-Levi, Vater des Schalom · Scholum, Sohn des Seew ha-Levi · Seew ha-Levi, Vater des Scholum · Kugelmann, Scholem

Orte:

Bensheim · Halsdorf · Marburg · Wohra

Sachbegriffe:

Kaufmänner · Doppelgräber · Herren

Nachweise

Bearbeitung:

Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022

Zitierweise
„Kugelmann, Salem (1924) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/18131> (Stand: 2.5.2022)