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Hessische Biografie

Portrait

Luise Henriette Caroline Großherzogin von Hessen und bei Rhein
(1761–1829)

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GND-Nummer

1124187693

Hessen und bei Rhein, Luise Henriette Caroline Großherzogin von [ID = 1328]

* 15.2.1761 Darmstadt, † 24.10.1829 Auerbach (Bergstraße) Fürstenlager, Begräbnisort: Darmstadt Stadtkirche, 1910 auf die Rosenhöhe umgebettet, evangelisch
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Hessen-Darmstadt, Luise* Caroline Henriette Prinzessin von

Weitere Namen:

  • Hessen-Darmstadt, Louise* Caroline Henriette Landgräfin von
  • Hessen und bei Rhein, Luise Großherzogin von
  • Hessen und bei Rhein, Louise Großherzogin von
Wirken

Werdegang:

  • Sie starb in Auerbach im Fürstenlager.
Familie

Vater:

Hessen-Darmstadt, Georg Wilhelm Landgraf von, * Darmstadt 11.7.1722, † Darmstadt 21.6.1782, Generalfeldmarschall

Mutter:

Leiningen-Dagsburg-Heidesheim, Marie Luise Albertine Gräfin zu, 1729–1818

Partner:

Verwandte:

Nachweise

Quellen:

  • HStA Darmstadt D 4 Nr. 620-624 (Hausarchiv)

Literatur:

Bildquelle:

Druck: Karl bader, Darmstadt im Festgewand und Trauerkleid, bearb. von Peter Engels, 2008, S. 63 (Ausschnitt)

Leben

Als die 15-jährige Prinzessin Luise im August 1776 konfirmiert wurde, wusste sie wohl noch nicht, dass sie als Ersatz für Sophia Dorothea von Württemberg, die Braut ihres Vetters Ludwig, ausersehen war, die man auf Wunsch Kaiserin Katharinas in St. Petersburg kurzfristig entlobt hatte, um sie mit dem verwitweten Zarewitsch Paul zu verheiraten. Am 11. Januar 1777 wurde die Verlobung publiziert; fünf Wochen später war Hochzeit, und zu Weihnachten kam der Stammhalter Ludwig zur Welt. Da der regierende Landgraf Ludwig IX. weiterhin in Pirmasens residierte, fiel die Repräsentation in Darmstadt hinfort zunehmend dem Erbprinzenpaar zu. An der trotz bescheidener Mittel erfolgreichen Neubelebung des kulturellen Lebens, von Theater und Musik, an der Hof, Beamte und Bürgerschaft mitwirkten, waren auch Ludwig und Luise aktiv beteiligt. Sommerrefugium der Familie war das von Landgraf Ludwig VIII. entdeckte „Fürstenlager“ bei Auerbach an der Bergstraße, wo 1786 der mit dem Doppel-L verzierte Freundschaftstempel A la vraie amitié errichtet wurde.

Die freund-partnerschaftliche Beziehung blieb, obwohl das Ehepaar nach dem Regierungsantritt Ludwigs 1790 zunehmend getrennte Wege ging. Im Vorfeld der Rheinbund-Gründung hat die mit der hingerichteten Königin Marie Antoinette befreundete Luise mit ihren Günstlingen, insbesondere dem von Napoleon als misérable Hollandais bezeichneten Generaladjutanten Hendrik van Oyen (1771–1850)), unverhohlen gegen die offizielle Politik des künftigen Großherzogs gearbeitet. Vater der jüngeren, 1788/91 geborenen Kinder, der Söhne Friedrich, Emil und Gustav wie der im Revolutionsjahr 1789 totgeborenen Zwillingsmädchen, war wohl Oberst Franz Graf Jenison-Walworth (1764–1824), jedenfalls nicht der Ehemann. Gleichwohl blieb die Fassade gewahrt. Die Goldene Hochzeit 1827, zu deren Gästen die verwandten Königspaare von Preußen und Bayern zählten, wurde als Volksfest gefeiert. Der schon 1824 auf dem zentralen Platz der neuen Moller-Stadt errichtete Luisenbrunnen musste allerdings 1840 dem Säulen-Monument für Großherzog Ludewig weichen; er steht seitdem als „Löwenbrunnen“ auf dem benachbarten Mathildenplatz.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 335-337)

Zitierweise
„Hessen und bei Rhein, Luise Henriette Caroline Großherzogin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1124187693> (Stand: 25.3.2024)