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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Wilhelm von Scharfenstein 1496, Geisenheim

Geisenheim · Gem. Geisenheim · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Geisenheim

Gebäude / Areal:

Geisenheim, Kath. Pfarrkirche Zur Kreuzauffindung

Angaben zum Standort:

Der ursprüngliche Bestattungsort wird von Helwich mit a dextris iuxta aram majorem, also rechts nahe beim Hochaltar, angegeben. Seit 1936 befindet sich das inschriftlose Denkmal an der nördlichen Innenwand der Westvorhalle der Kirche.

Merkmale

Datierung:

1496

Typ:

Grabinschrift

Erhaltung:

verloren

Größe:

142 x 240 cm (B x H)

Beschreibung

Beschreibung:

Verlorene Grabinschrift auf erhaltener Deckplatte eines Hochgrabes.

Im stark vertieften Mittelfeld ist das überlebensgroße Relief des Verstorbenen in voller Rüstung zu sehen. Zu Häupten der Figur befinden sich zwei Vollwappen, neben den Unterschenkeln zwei weitere, leere Wappenschilde, zu Füßen zwei Löwen. In der Barockzeit wurde das Relief abgearbeitet und die Platte als Mensa für den Hochaltar verwendet. Die auf dem abgeschrägten Rand umlaufende Grabinschrift war höchstwahrscheinlich aufgemalt.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

(Grüne von) Scharfenstein, ? (leer); ? (zwei Balken)1), ? (leer).

Dargestellte Personen:

Ritter Wilhelm von Scharfenstein.

Humbracht nennt lediglich einen Wilhelm von Scharfenstein, der die Tochter Konrads von Erlen und der Lisa von Hohenweisel geheiratet hatte.3) Das von Helwich genannte Wappen Lindau würde auf die 1427-1442 belegte Margarethe, Tochter des Heinrich Monich (Münch) von Lindau, hindeuten, die in zweiter [erster?] Ehe mit einem von Scharfenstein verheiratet war.4) In einer Schlichtungsurkunde des Geisenheimer Gerichts vom 6. März 1488 ist diese Margarethe als Wilhelms Mutter bezeichnet.5)

3) Humbracht Taf. 216.

4) Möller, Stammtafeln NF II Taf. LXIV.

5) Schlichtung des Streites zwischen Wilhelm von Scharfenstein und dem Mainzer Burggrafen Philipp von Rödelheim d.J. um das Erbe der Margarethe von Lindau betreffs Zinsen zu Eltville, vgl. HStAW 108/462.

Inschrift

Umschrift:

Anno domini m cccc Ixxxxvi vf den xxx Dag des Mondes Maii starb der vest Wilhelm von Scharppenstein seines Alters Ixxxii Jar dem Gott vnd allen glaubigen Selen barmhertzig si amen.

Kommentar:

Das Fürbittformular am Schluß der Inschrift begegnet in der vorliegenden Form hier erstmals im Bearbeitungsgebiet. Inschrift nach Helwich.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 282
  • Roth, Geschichtsquellen III 290.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Ritter

Wappen:

Grüne von Scharfenstein · Scharfenstein, Grüne von

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 247 f., Nr. 292.

Zitierweise
„Wilhelm von Scharfenstein 1496, Geisenheim“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1952> (Stand: 23.8.2022)