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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Aufstellung der 2. Grenadierdivision des Heeres der Bundeswehr in Kassel, 1. Juli 1956

In Kassel wird die 2. Grenadierdivision des Heeres der Bundeswehr aufgestellt. Sie ist einer der ersten Großverbände, die im Zuge der Wiederbewaffnung und der damit verbundenen Aufstellung der Bundeswehr entstehen. Ein großer Teil des Personals tritt aufgrund des am 30. Mai 1956 in Kraft gesetzten „2. Gesetzes über den Bundesgrenzschutz“ vom Grenzschutzkommando Mitte des Bundesgrenzschutzes (BGS) in die Bundeswehr über.1
Nach Gründung der 2. Grenadierdivision werden an verschiedenen Standorten die ersten Verbände dieser Division aufgestellt: die Grenzschutzgruppe 4 in Hann. Münden bildet die „Kampfgruppe A 2“, die Grenzschutzgruppe 5 in Goslar die „Kampfgruppe B 2“. Innerhalb weniger Monate erfolgen zahlreiche Verlegungen aus den Aufstellungsorten in neue Garnisonen in Nord- und Mittelhessen. Die „Kampfgruppe A 2“ verlegt nach Marburg, die „Kampfgruppe B 2“ nach Kassel. Der Stab der 2. Grenadierdivision geht im April 1957 nach Gießen. Nach ihrer Aufstellung zunächst dem Heeresstab II bzw. II. Korps des Heeres in Ulm unterstellt, wechselt die Division am 1. Juli 1957 zum neu aufgestellten III. Korps mit Sitz in Koblenz. Am 3. Juli 1957 wird der Großverband dem Oberkommando der NATO zugewiesen (wirksam nur im Verteidigungsfall).
(KU)


  1. Das Gesetz ermächtigt den Bundesminister für Verteidigung, aus Freiwilligenverbänden des Bundesgrenzschutzes Verbände der Bundeswehr aufzustellen. Die Beamten des BGS hatten daraufhin im Zeitraum zwischen dem 1. und dem 30. Juni 1956 die Möglichkeit, eine Erklärung abzugeben, dass sie im Bundesgrenzschutz verbleiben wollten. BGS-Beamte, die diese Erklärung nicht abgaben, werden mit Wirkung zum 1. Juli 1956 automatisch in die Bundeswehr überführt. Um einen Anreiz zum Übertritt aus dem BGS-Dienst in die Bundeswehr zu schaffen, erhalten die zur Bundeswehr übertretenden Beamten dabei den nächsthöheren Dienstgrad. Zudem werden ihnen Möglichkeiten einer schnelleren Beförderung in Aussicht gestellt. Vgl. Zweites Gesetz über den Bundesgrenzschutz. Vom 30. Mai 1956, in: Bundesgesetzblatt, Jahrgang 1956, Teil 1, S. 436. Insgesamt entscheiden sich im Laufe des Monats Juni 9.572 Bundesgrenzschutz-Angehörige (58 Prozent der derzeitigen Gesamt-Personalstärke des BGS) freiwillig für den Dienst in der Bundeswehr.
Belege
RVK-Notation
MZ 1300
Hebis-Klassifikation
261090 ,Bundeswehr
Empfohlene Zitierweise
„Aufstellung der 2. Grenadierdivision des Heeres der Bundeswehr in Kassel, 1. Juli 1956“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4948> (Stand: 1.7.2021)
Ereignisse im Juni 1956 | Juli 1956 | August 1956
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