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Werner Wacker 1523, Hirschhorn

Hirschhorn · Gem. Hirschhorn (Neckar) · Landkreis Bergstraße | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Hirschhorn

Gebäude / Areal:

Hirschhorn, Karmeliterkirche

Angaben zum Standort:

Die Grabplatte steht heute im Langhaus an der Südwand, direkt neben dem Haupteingang. Sie lag ursprünglich im Boden des Chores.

Merkmale

Datierung:

1523

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

101 x 195 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

9 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Die Inschrift läuft zwischen Zeilen um. Das Tagesdatum steht als zweite Zeile unter der Jahresangabe. Die Eintiefung der Buchstaben war mit einer Füllung versehen, die herausgebrochen wurde. Dadurch ist das Datum verstümmelt worden. Ansonsten ist die Inschrift trotz starker Beschädigungen noch gut lesbar. An einigen Stellen sind noch i-Punkte erkennbar.

Im Feld ist eine Eintiefung für die Anbringung einer Bronze(?)tafel vorhanden. Die Tafel ist verloren. In der Mitte des Feldes befindet sich eine sechszeilige Inschrift als Zweitbenutzung von 1564 und unten im Feld eine zehnzeilige Inschrift als Drittbenutzung von 1635.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Ordensangehörige · geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Prior des Karmeliterklosters Werner Wacker aus Waibstadt.

Werner Wacker ist mit kurzen Unterbrechungen von 1464 bis 1476 an der Universität Köln nachweisbar. Zwischendurch studierte er kurz in Trier.4) Seit 1502 wird er bei Milendunck als Prior des Karmeliterklosters erwähnt. Zum Jahr 1504 wird er auch als Lektor genannt.5) Unter ihm erfolgte 1509 der Umbau des Klosters und um 1517 die Neuausmalung des Kapitelsaals.6) Sein Nachfolger war Petrus Fabri aus Biblis.7)

4) Lickteig, German Carmelites 454 u. 484.

5) Milendunck, Historiae fol. 572v.

6) Vgl. Nr. 91 und Nr. 109.

7) Milendunck, Historiae fol. 574v.

Inschrift

Umschrift:

+ Anno · d(omi)ni · 1 · 5 · [2] · 3 · / Co(n)uersio(n)is · S(ancti) · pauli / Obiit · ve(nerabi)lis · Pater · wernherus · wackar · de · / weybstat · quonda(m) · / lector · et · P(ri)or · h(uius) · Co(n)ue(n)t(us) · c(uius) · a(n)i(m)a · req(ui)esc(a)t · i(n) · p(a)ce ·

Übersetzung:

Im Jahre des Herren 1523, am Tag der Bekehrung des hl. Paulus (25. Januar), starb der ehrwürdige Vater Werner Wacker aus Waibstadt, einst Lektor und Prior dieses Konventes, dessen Seele in Frieden ruhen möge.

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Bearbeitung:

Die Inschriften des Landkreises Bergstraße, gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 38), 1994, S. 86 f., Nr. 115.

Zitierweise
„Werner Wacker 1523, Hirschhorn“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/467> (Stand: 23.3.2006)