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Hessische Biografie

Portrait

Adolf Landgraf von Hessen-Philippsthal-Barchfeld
(1743–1803)

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GND-Nummer

11678606X

Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Adolf Landgraf von [ID = 9993]

* 29.6.1743 Ypern (heute Belgien), † 17.7.1803 Barchfeld an der Werra, evangelisch-reformiert
Soldat, Oberst, Generalmajor
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Adolf von
Wirken

Werdegang:

  • militärische Laufbahn zunächst in Hessen-Kassel, 1756 Fähnrich, später Stabskapitän der Garde zu Fuß
  • Wechsel in niederländische Dienste, Hauptmann im Regiment Oranien-Gelderland
  • 1770 Oberst des 3. Regiments Oranien-Nassau in Nijmegen
  • 1774: Wechsel in preußische Dienste, Chef im Füsilier-Regiment Nr. 55
  • 16.1.1777: Ernennung zum Generalmajor in Preußen
  • 1777: Teilnahme im bayrischen Erbfolgekrieg
  • 18.1.1779: Gefangennahme durch österreichische Truppen im Bayrischen Erbfolgekrieg in Habelschwerdt
  • 1780: Abschied aus dem aktiven Militärdienst in Preußen, Rückzug nach Barchfeld
  • 18.10.1781: Eheschließung mit Prinzessin Wilhelmine Luise Christine von Sachsen-Meiningen
  • 1794: Erweiterung des Barchfelder Besitzes durch Erwerb des halben Dorfes Nesselröden
  • 1801: Erhalt des Ehrenranges eines preußischen Generals der Kavallerie durch König Friedrich Wilhelm III.
  • 1803 Tod durch Folgen einer Lungenentzündung, seine Witwe Luise erwirkte beim Reichskammergericht die Anerkennung der im Ehevertrag vorgesehenen Vormundschaft über die minderjährigen Söhne gegenüber dem Barchfelder Neffen Ernst Constantin Landgraf von Hessen-Philippsthal (1771-1849)

Funktion:

  • Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Landgraf, 1777-1803

Lebensorte:

  • Ypern; Hessen-Kassel; Niederlande; Preußen; Barchfeld an der Werra; Nijmegen
Familie

Vater:

Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Wilhelm Landgraf von, * Philippsthal (Werra) 1.4.1692, † Breda (Niederlande) 13.5.1761

Mutter:

Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym, Charlotte Wilhelmine Prinzessin von, * 24.11.1704, † 11.11.1766

Partner:

  • Sachsen-Meiningen, Wilhelmine Luise Christine Prinzessin von, * Frankfurt am Main 6.8.1752, † Kassel 3.6.1805, begraben Barchfeld, Heirat Meiningen (Thüringen) 18.10.1781, Tochter des Herzogs Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen, GND, * Meiningen 22.10.1687, † Frankfurt am Main 27.1.1763, und dessen zweiter Ehefrau Charlotte Amalie von Hessen-Philippsthal, * Philippsthal (Werra) 11.8.1730, † Meiningen 7.9.1801

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Unidentified painter 18th-century portrait painting of men, with Unspecified, Unidentified, Unknown or Anonymous artist., Adolf von Hessen-Philippsthal-Barchfeld, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)

Leben

Nachfolger des 1777 verstorbenen Landgrafen Friedrich von Philippsthal-Barchfeld wurde sein einzig überlebender jüngster Bruder Adolf. Wie seine Brüder trat auch Adolf schon früh in die niederländische Armee ein. 1756 Fähnrich, später Stabskapitän in der Garde zu Fuß, dann als Hauptmann zum Regiment Oranien-Gelderland versetzt, war er 1770 Oberst und Kommandeur des 3. Regiments Oranien-Nassau in Nimwegen. Eine vom Herzog von Braunschweig vermittelte Manöver-Einladung König Friedrichs II. führte 1774 zum Wechsel in preußische Dienste, wo Adolf Chef eines Füsilierregiments wurde. Anfang 1777 zum Generalmajor befördert, nahm er auch nach Übernahme der Regierung in Barchfeld im selben Jahr am Bayerischen Erbfolgekrieg teil und geriet 1779 in Habelschwerdt in Gefangenschaft. Erst 1780 quittierte er den aktiven Dienst und zog nach Barchfeld, erhielt jedoch von König Friedrich Wilhelm III. 1801 noch den Ehrenrang eines preußischen Generals der Kavallerie. Von den sechs Kindern aus der 1781 geschlossenen Ehe Landgraf Adolfs mit Wilhelmine Luise von Sachsen-Meiningen, der zweiten Tochter seiner Cousine Charlotte Amalie, sind drei schon im ersten Lebensjahr verstorben. Landgraf Adolf erweiterte den Barchfelder Besitz 1794 durch den Erwerb des halben Adelsdorfs Nesselröden. Er starb kurz nach dem 60. Geburtstag an den Folgen einer Lungenentzündung. Seine Witwe Luise erwirkte beim Reichskammergericht die Anerkennung der im Ehevertrag vorgesehenen Vormundschaft über die noch minderjährigen Söhne, zu der sich zunächst auch der Barchfelder Neffe Ernst angeboten hatte. Landgräfin Wilhelmine selbst starb dann aber bereits im Sommer 1805 im Philippsthaler Hof in Kassel an einem Nervenschlag.

Andrea Pühringer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 244 f.)

Zitierweise
„Hessen-Philippsthal-Barchfeld, Adolf Landgraf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/11678606X> (Stand: 25.3.2024)