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Hessische Biografie

Portrait

Ludwig Wilhelm Friedrich Landgraf von Hessen-Homburg
(1770–1839)

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Hessen-Homburg, Ludwig Wilhelm Friedrich Landgraf von [ID = 6543]

* 29.8.1770 Homburg vor der Höhe, † 19.1.1839 Luxemburg, Begräbnisort: Homburg vor der Höhe, evangelisch
General
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Königlich Preußischer General der Infanterie
  • Gouverneur der Bundesfestung Luxemburg
  • folgt 1829 in Homburg
Familie

Vater:

Hessen-Homburg, Friedrich V. Ludwig Landgraf von, 1748–1820

Mutter:

Hessen-Darmstadt, Karoline Prinzessin von, 1746–1821

Partner:

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Landgraf Ludwig Wilhelm, Ölbild, Schloss Bad Homburg vor der Höhe (Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen) Inv. 1.1.352 (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 418

Leben

Prinz Louis – nur in offiziellen Dokumenten wird er Ludwig genannt – wurde gemeinsam mit dem ein Jahr älteren Bruder Friedrich Joseph (1769–1829) erzogen. Auf einer großen Reise 1782 besuchten die Prinzen zusammen mit dem Vater den vermeintlichen Schauplatz der „Hermann-Schlacht“, dann in Hamburg den Dichter Klopstock (1724–1803). 1785 wurden die beiden konfirmiert; 1787/88 besuchten sie zusammen ein Jahr lang die Akademie in Genf. Dann trennten sich die Wege. Ludwig trat Ende 1788 in die preußische Armee ein, wurde im Folgejahr Stabskapitän, 1790 Hauptmann und Kompaniechef. Als Oberst und Regimentskommandeur geriet er in der Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 in französische Gefangenschaft und wurde anschließend Generalmajor und Brigadier der ostpreußischen Infanterie. Wie seine Brüder auch in den Befreiungskriegen im Einsatz, wurde er als Kommandeur der Brigade Hessen-Homburg wenige Tage nach der Leipziger Schlacht 1813 Generalleutnant.

Ab 1814 war Ludwig Gouverneur der Festung Luxemburg, die 1815 zur Bundesfestung wurde. Diese Position ließ ihm Zeit für seine historischen Studien und größere Reisen. Nachdem seine Ehe mit der Usinger Prinzessin Auguste Amalie bereits nach knapp einem Jahr geschieden worden war, heiratete Ludwig nicht mehr. Mit dem Tod des kinderlosen Bruders Friedrich VI. Joseph übernahm er die Regierung in Homburg, behielt aber die Gouverneursstelle bei. Anfangs unterstützt von dem früheren nassauischen Regierungspräsidenten Karl Friedrich (von) Ibell (1780–1834), den sein Vorgänger als Regierungschef nach Homburg geholt hatte, unternahm Ludwig umfangreiche Verwaltungsreformen und trat – nach Vorbereitung durch Ibell – 1835 mit dem Amt Homburg dem Deutschen Zollverein bei. Er bemühte sich um Verbesserung der Schulbildung und gründete 1831 auf Initiative Ibells die allgemeine Bürgerschule als erste Simultanschule. Zu den sozialen Verbesserungen gehörte die Trennung von Armen- und Waisenhaus. Vorausblickend unterstützte Ludwig das entstehende Kurwesen und finanzierte unter anderem den Bau des ersten Kursälchens; den Vertrag über das dort 1841 beginnende Glücksspiel, das für Homburg so wichtig werden sollte, unterzeichnete allerdings erst sein Nachfolger Landgraf Philipp.

Barbara Dölemeyer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 418 f.)

Zitierweise
„Hessen-Homburg, Ludwig Wilhelm Friedrich Landgraf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/137980981> (Stand: 25.3.2024)