Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
13669523X
Sachsen, Elisabeth Herzogin von [ID = 5694]
- * 4.3.1502 Marburg, † 6.12.1557 Schmalkalden, Begräbnisort: Marburg Elisabethkirche, katholisch; evangelisch
- Andere Namen ↑
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Geburtsname:
Hessen, Elisabeth Landgräfin von
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Weitere Namen:
- Rochlitz, Elisabeth Herzogin von
- Familie ↑
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Vater:
Hessen, Wilhelm II. Landgraf von, * 29.4.1469, † Kassel 11.7.1509
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Mutter:
Mecklenburg, Anna Herzogin von, * Wismar 14.9.1485, † Rödelheim 12.5.1525
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Partner:
- Sachsen, Johann der Jüngere Herzog von, GND, (⚭ (Handschlag) am 29.8.1515, Beilager zu Kassel am 20.5.1516) Verlobung zu Erfurt am 8.3.1505, Heimführung nach der Hochzeit nach Leipzig am 11.11.1517, * Dresden 24.8.1498, † Dresden 11.1.1537, Sohn von Herzog Georg dem Bärtigen von Sachsen, GND, 1471–1539, und der Barbara Prinzessin von Polen, GND, 1478–1534
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Verwandte:
- Hessen, Magdalena Landgräfin von <Schwester>, 1503-1504)
- Hessen, Philipp I. Landgraf von <Bruder(1504-1567)>
- Hessen, Wilhelm Landgraf von <Bruder>, 27.3.1500-8.4.1500, aus der Ehe mit Jolantha von Lothringen
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 4, Berlin 1959, S. 451 (Elisabeth Werl)
- Knetsch, Haus Brabant, S. 67
- Franz, Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon, Darmstadt 2012, Nr. HB 45, S. 59 f. (Pauline Puppel)
- André Thieme (Hrsg.), Die Korrespondenz der Herzogin Elisabeth von Sachsen und ergänzende Quellen, Bd. 1: Die Jahre 1505 bis 1532, Leipzig 2010
- Jens Klingner (Bearb./Hrsg.), Die Korrespondenz der Herzogin Elisabeth von Sachsen und ergänzende Quellen, Bd. 2: Die Jahre 1533 und 1534, Leipzig 2016
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Bildquelle:
Epitaph Herzogin Elisabeth von Rochlitz, Elisabethkirche in Marburg (Foto: Hans Lemberg), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 59
- Leben ↑
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Elisabeth, die ältere Schwester Landgraf Philipps „des Großmütigen“, wurde in Vollzug einer bereits 1505 getroffenen Eheberedung als 14-Jährige mit dem albertinischen Thronfolger Johann verheiratet. Sie lebte mit ihm am Hof zu Dresden, wandte sich aber trotz des streng katholischen Schwiegervaters der Lehre Martin Luthers zu. Auch mit der dominanten Schwiegermutter gab es Konflikte. Als Johann noch vor Antritt der Regierung starb, zog sich Elisabeth auf ihren Witwensitz Rochlitz zurück, um hier mit Unterstützung des Bruders noch stärker zur aktiven Protagonistin des Luthertums zu werden. Ohne eigene Kinder holte sie schon im Sommer 1538 Philipps zweijährige Tochter Barbara zu sich. Da die Schwägerin Christine, deren Ehe mit Philipp sie 1523 vermittelt hatte, häufiger krank war, kam Elisabeth des Öfteren nach Kassel, wo sie auch vor den Wirren des Schmalkaldischen Krieges Zuflucht suchte. Für Elisabeths Neffen Moritz von Sachsen, Philipps Schwiegersohn, der sich mit der Parteinahme für den Kaiser die Kurwürde verdiente, war die Flucht aus Rochlitz Verrat, den er zum Einzug des Wittums nutzte. Bruder Philipp hat der Schwester, mit der ihn zeitlebens ein besonders inniges Verhältnis verband, als Ersatz für Rochlitz den hessischen Anteil an Schmalkalden überlassen, wo sie dann ebenfalls noch eine Plünderung durch kaiserliche Truppen erleben musste. Zu Elisabeths Unterstützung gehörte auch die Mitwirkung bei der Erziehung der mit Christines Tod 1549 verwaisten jüngeren Kinder des Landgrafenpaares. In Schmalkalden ist Elisabeth nach längerer Krankheit Ende 1557 gestorben. Landgraf Philipp ließ ihr, ebenso wie der Mutter Anna, in der Elisabethkirche des gemeinsamen Geburtsorts Marburg ein Grabmal errichten.
Pauline Puppel
(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 59 f.)
- Zitierweise ↑
- „Sachsen, Elisabeth Herzogin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/13669523X> (Stand: 25.3.2024)