Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Landau, Ludwig V. [ID = 4403]

* 1535/1536 Hünfeld, † 6.9.1588 Hersfeld heute Bad Hersfeld, Begräbnisort: Hersfeld Stiftskirche, katholisch
Mönch, Kapitular, Abt
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Ludovicus
  • Ludwig V., Hersfeld, Abt
  • Landau, Ludwig
  • Hersfeld, Abt Ludwig V. Landau
Wirken

Werdegang:

  • 1535/36 Geburt als katholischer Großbürgersohn in der fuldischen Stadt Hünfeld
  • um 1540 wohl Kindheit weiterhin in seiner Geburtsstadt
  • um 1545/60 Erwerb einer höheren Bildung und Erziehung zum überzeugten Katholiken
  • um 1560 Eintritt in die nördlich benachbarte Reichsabtei Hersfeld
  • 4.5.1571 Plötzlicher Tod des Hersfelder Abtes Michael Landgraf, worauf Landau mit erst 35/36 Jahren als Ludwig V. seine Nachfolge antritt
  • 1571 prunkvolle Abtsweihe durch einen Vikar des Bischofs von Hildesheim in der Stadtkirche
  • 4.10.1574: Abt Ludwig V. stiftet ein katholisch ausgerichtetes „Landauisches Stipendium“ von 1.200 Gulden an der Universität Ingolstadt für Angehörige seiner Familie
  • 1576 Ludwig V. tätigt eine Armenstiftung für seine Vaterstadt Hünfeld, die in einem Legat von 540 Gulden bestand und das dortige Sondersiechenhaus auf sichere Füße stellte
  • 1584 Abt Ludwig V. gibt Philipp Wilhelm von Cornberg die hersfeldische Hälfte als Lehen, wofür der Abt von Landgraf Wilhelm IV. 2.500 Gulden als Abfindung erhält
  • 4.10.1585 Ludwig V. gewährte ohne Schädigung der Abtei dem Seminar des Jesuiten-Kollegiums zu Fulda 1.000 Goldgulden
  • um 1586 Ludwig V. geht an einen Auf- und Ausbau des Stiftsbezirks, bei dem er die Hersfelder Abtsresidenz in der Burggasse erneuerte sowie das Dormitoriengebäude im Stift mit einem Obergeschoss und einem Treppenturm (dort Jahreszahl 1586) versah
  • 1571-1588 zudem wandelte er die Wasserburg Eichhof südlich von Hersfeld von einer Trutzburg in ein Renaissanceschloss um. Für das verschönerte Schloss ließ er eine rund 60-teilige, aber meist verlorene Porträtreihe der bisherigen Hersfelder Äbte anfertigen
  • 1587 Abt Ludwig V. schuf aus den Zinsen des Gründungskapitals des Hersfelder Gymnasiums eine Stiftung von jährlich 60 Gulden für ein Mitglied der Familie des Vorgängerabtes Michael Landgraf zum Universitätsstudium
  • 14.2.1588 angesichts der zunehmenden Kränklichkeit von Ludwig V. bestätigten Abt und Kapitel urkundlich die Wahl des Dechanten Kraft Weiffenbach (Crato II.) zum Koadjutor und künftigen Nachfolger
  • 6.9.1588 am Morgen starb der seit 1580 kränkliche Ludwig V. Landau im Alter von nur 52 Jahren wohl in Hersfeld selbst

Funktion:

  • Hersfeld, Stiftskapitel, Kapitular, 1571-1588
  • Hersfeld, Abt, 1571-1588

Lebensorte:

  • Hünfeld; Hersfeld; Niederaula
Familie

Mutter:

Laun, Katharina, Bürgertochter aus Schlitz

Verwandte:

  • Vogel, Agnes, geb. Landau <Schwester>, ein Sohn
  • Landau, Daniel <Bruder>, ein Sohn
  • Vogel, Johann <Neffe>
  • Landau, N.N. <Neffe>, † 13.1.1592
  • Landau, Friedrich <Vetter>, Doktor beider Rechte, Ingolstädter Professor und Fürstlich Fuldischer Hofrat
Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

May, Fremde S. 22, Sp. A-B. - Abt Ludwig V. von Landau, nach 1571.

Zitierweise
„Landau, Ludwig V.“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/136244297> (Stand: 28.11.2023)