Hessische Biografie
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GND-Nummer
118852337
Boeckel, Georg Karl Otto [ID = 3995]
- * 2.7.1859 Frankfurt am Main, † 17.9.1923 Michendorf, evangelisch
Dr. phil. – Bibliothekar, Volksliedforscher, Politiker, Antisemit, Agitator - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Böckel, Georg Karl Otto*
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Pseudonym(e):
Capistrano, Dr.
- Wirken ↑
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Werdegang:
- Realschule und Gymnasium in Frankfurt, Reifeprüfung 1878
- 1878-1882 Studium der Neueren Sprachen, Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre in Leipzig, Marburg, Gießen und Heidelberg
- 1882 Promotion zum Dr. phil. in Marburg
- 1882-1887 Hilfsarbeiter an der Universitätsbibliothek Marburg
- 1887-1903 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Kassel 5: Marburg, Frankenberg, Kirchhain (Antisemiten/Septennatsanhänger)
- 1887 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 2: Kassel-Stadt, Kassel-Land, Melsungen (Antisemiten)
- 1887 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 8: Hanau-Stadt, Hanau-Land, Gelnhausen, Frankfurt-Land (Antisemiten)
- 1887 Verleger und Besitzer einer Buchdruckerei in Marburg
- 1890 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Großherzogtum Hessen 1: Gießen, Grünberg, Nidda
- Verfasser antisemitischer Schriften
- 1893 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Großherzogtum Hessen 7: Heppenheim, Worms, Wimpfen (Deutsche Reformpartei)
- 1893 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Großherzogtum Hessen 8: Bingen, Alzey (Deutsche Reformpartei)
- 1893 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Großherzogtum Hessen 9: Mainz (Deutsche Reformpartei)
- 1893 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 7: Fulda, Gersfeld, Schlüchtern (Antisemiten)
- 1893 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Wiesbaden 1: Hochheim, Höchst, Homburg, Idstein, Königstein, Usingen (Antisemiten)
- ab 1894 in Berlin
- 1912 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 5: Marburg, Frankenberg, Kirchhain (Antisemiten)
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Funktion:
- Deutschland, Reichstag, Mitglied, 1887-1903
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 2, Berlin 1955, S. 365 (Mathilde Hain)
- Frankfurter Biographie 1, Frankfurt am Main 1994, S. 82
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 1, Marburg 1989, S. 134, 286, 289, 294, 300, 316, 428, 481, 551, 1035
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 3, Marburg 1995, S. 16, 334, 366, 412
- Ingeborg Schnack, Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 1, 1939, S. 31-37 ( Ferdinand Werner)
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Bildquelle:
Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830-1930, Erster Band, hrsg. von Ingeborg Schnack, nach S. 32.
- Leben ↑
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Eine Neubearbeitung für die Hessische Biografie liegt noch nicht vor.
Das Lebensbild Otto Boeckels von Ferdinand Werner finden Sie in: Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830-1930, Erster Band, hrsg. von Ingeborg Schnack, S. 31-37.
[Das 1939 bei der Historischen Kommission für Hessen veröffentlichte Lebensbild Otto Boeckels wurde von dem Altnationalsozialisten, früheren Gauleiter der NSDAP und Staatspräsidenten des Volksstaats Hessen, Prof. Dr. Ferdinand Werner, verfasst. Der stark antisemitische und völkisch-nationalsozialistische Charakter des Lebensbilds ist unverkennbar. Die Hessische Biographie teilt den Artikel in Aussage und Duktus nicht, möchte aber wegen des historischen Quellenwerts des Lebensbilds für den in dieser Zeit auch in wissenschaftlichen Werken verbreiteten Antisemitismus auf eine Wiedergabe als Zeitdokument nicht verzichten.]
- Zitierweise ↑
- „Boeckel, Georg Karl Otto“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118852337> (Stand: 15.4.2024)