Hessische Biografie

Kalenderblatt »
1/1

Adolf Karl Friedrich Ludwig Prinz zu Hohenlohe-Ingelfingen
(1797–1873)

Weitere Informationen

GND-Nummer

137601093

Hohenlohe-Ingelfingen, Adolf Karl Friedrich Ludwig Prinz zu [ID = 3677]

* 29.1.1797 Breslau heute Wrocław (Polen), † 24.4.1873 Koschentin heute Koszęcin (Polen), evangelisch
General, Ministerpräsident, Parlamentarier

Wirken ↑

Werdegang:

seine Vormundschaft erwarb den Besitz Koschentin 1819 aus der landschaftlichen Sequestration von 1806 erneut für 559.000 Taler aus der Fideikommiß-Substanz seiner Mutter, der Besitz umfasste die Dörfer Koschentin, Strebin, Wüstenhammer, Bruschek, Drahthammer, Boronow, Droniowitz, Harbultowitz, Chwosteck, Hadra, dem Gut Ollschin und den Kolonien Althutten, Kalina, Lissagura, Sumpen, Dembowagura und Nieven, hierzu gehörten vierzehn Vorwerke, zwei Hochöfen, zehn Frischfeuer, ein Walzwerk, drei Zainhütten
1823 Fideikommißherr zu Koschentin mit Boronow und ließ 1829/1830 das Schloß in Koschentin klassizistisch neu errichten
erwarb 1825 die Herrschaft Tworog mit den Dörfern Tworog, Kotten, Wessolla, Potempa, Schwinowitz, Mikoluschka, Neudorff und Osiek für 240.000 Taler
1832-1834 Landrat des Kreises Lublinitz
Landwehroffizier, 1830 Rittmeister und Führer der Eskadron des 2. Aufgebots im 1. Bataillon des Landwehr-Regiments Nr. 22, 1832 Major, 1838 Oberstleutnant, 1842 Oberst
9.9.1835 Roter Adlerorden 1. Klasse mit Eichenlaub
30.9.1835 Kaiserlich Russischer Annenorden 1. Klasse mit Brillanten
12.9.1841 Chef des (oberschlesischen) Landwehr-Regiments Nr. 23
1845 Generalmajor, 1851 Generalleutnant, 1859 Charakter als General der Kavallerie
ab 1845 Marschall des schlesischen Provinziallandtags
1847 und 1848 Mitglied der Vereinigten Landtage der Provinz Schlesien
1850 Mitglied des Volkshauses des Deutschen Parlaments für die Provinz Schlesien (Wahlbezirk 27: Strehlitz, Lublinitz)
1851-1852 Mitglied der Ersten Kammer des Preußischen Landtages (III. Breslauer Wahlbezirk)
1852-1854 Mitglied der Zweiten Kammer des Preußischen Landtages (Wahlkreis Oppeln 3)
12.10./30.11.1854-24.4.1873 Mitglied des Preußischen Herrenhauses
Königlich Bayerischer St. Hubertus-Orden
26.10.1858 Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler
13.3.-24.9.1862 (de jure stellvertretender, aber faktisch amtierender) Vorsitzender des preußischen Staatsministeriums (Ministerpräsident) während der Erkrankung des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern
Mitglied des preußischen Staatsrats und Herrenhauses
General der Kavallerie
1858 Ritter des Schwarzen Adler-Ordens

Familie ↑

Vater:

Hohenlohe-Ingelfingen, Friedrich Ludwig Fürst zu, 1746-1818

Mutter:

Hoym, Amalie Gräfin von, * Mainz 6.10.1763, † Marienhof 20.4.1840, Heirat Berlin 8.4.1782, geschieden 1799, Erbtochter des Julius Gebhard Graf von Hoym, auf Droyssig, Slawentzitz, Oppurg, Kursächsischer Wirklicher Geheimer Rat und Kammerherr, und der Charlotte Gräfin von Dieskau adH Trebsen

Partner:

Hohenlohe-Langenburg, Louise Charlotte Johanna Prinzessin zu, (⚭ Langenburg 19.4.1819), * Langenburb 22.8.1799, † Koschentin 17.1.1881, Tochter des Carl* Ludwig (3.) Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, 1762-1825

Literatur:

Neue deutsche Biographie, Bd. 9, Berlin 1972, S. 486 (Günter Richter)
Gerlinde Kraus, Christiane Fürstin von der Osten-Sacken. Eine frühkapitalistische Unternehmerin und ihre Erben während der Frühindustrialisierung im 18./19. Jahrhundert, Stuttgart 2001, S. 149 f.
Lengemann, Das Deutsche Parlament (Erfurter Unionsparlament) von 1850. Ein Handbuch, München/Jena 2000, S. 171-173
Schwennicke, Europäische Stammtafeln NF 17, 1998, T. 12
Friedrich Andreae, Max Hippe, Paul Knötel und Otfried Schwarzer (Hrsg.), Schlesier des 18. und 19. Jahrhunderts, Breslau 1926, S. 318

Zitierweise ↑

„Hohenlohe-Ingelfingen, Adolf Karl Friedrich Ludwig Prinz zu“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/137601093> (Stand: 28.11.2023)