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Hessische Biografie

Portrait

Freiherrn von Haynau

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GND-Nummer

1130429261

Haynau, Freiherrn von [ID = 2776]

Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Nachweise

Literatur:

  • Knetsch, Das Haus Brabant
  • Detlev Schwennicke, Eupropäische Stammtafeln IIIb, Marburg 1983, T. 256.
Leben

Wilhelm IX. Landgraf von Hessen-Kassel (1743–1821), seit 1803 Kurfürst von Hessen, hatte aus mehreren Verbindungen mit Mätressen Kinder. Bekannt sind die Mätressen Charlotte Christine Buissine, die den Namen „von Heimrod“ erhielt, Rosa Dorothea Ritter (1759–1833), die den Namen einer Freifrau von Lindenthal erhielt, und Caroline von Schlotheim (1767–1847).

Aus der Verbindung von Rosa Dorothea Ritter mit dem Landgrafen Wilhelm gingen sieben Kinder hervor, die den Namen „von Haynau“ erhielten:

- Wilhelm Carl, 1779–1856. Er erhielt von seiner Mutter das Gut Lindenthal. Sein Sohn Eduard Freiherr von Haynau, 1804–1863, folgte dem Vater im Beruf als Generallieutenant in Hessen-Kassel.

- George* Wilhelm, 1781–1813. Er wurde Großherzoglich Badischer Hauptmann und heiratete 1808 Charlotte Friederike Sophie von Wildungen, eine Enkelin des hessischen Kreistagsgesandten in Nürnberg und fiel im russischen Feldzug im Februar 1813. Sein Sohn Dr.jur. Victor Freiherr von Haynau, 1812–1898, wurde Staatsanwalt, Kammerdirektor in Coburg und Güterdirektor.

- Wilhelmine* Rosette, 1783–1866. Sie heiratete 1801 Karl von Hanstein, 1772–1861, den späteren Staatsminister. Ihr Sohn August von Hanstein wurde Direktor des Obersteuerkollegiums

- Moritz, * 4.7.1784, † 9.9.1812. Er war Königlich Westphälischer Hauptmann und heiratete 8.1.1809 Auguste von Wurmb. Seine Tochter Cordelia, 1812–1886, heiratete 1829 Bernhard von Loßberg, Generallieutenant.

- Philipp Ludwig*, 1785–1843, Großherzoglich Badischer Geheimer Rat und Polizeiminister

- Julius, 1786–1853. Er wurde K. u.K. Feldzeugmeister.

- Maria* Sophie Agnes Philippine Auguste, * 12.9.1788, † 1865. Sie heiratete 9.4.1805 Wilhelm* Karl August Freiherrn von Wintzingerode, * 20.6.1782, † 21.6.1819, Kurhessischer Kammerherr, Ober-Forstmeister.

Ein achtes Kind, Otto von Haynau, 1788–1792, wurde von Wilhelm als nicht von ihm erzeugt nicht anerkannt. Von den Brüdern nannten sich Julius seit 1808 und Ludwig seit 1815 „Freiherr von Haynau“.

Wilhelm erkannte die sieben Kinder in einer Erklärung vom 24. Mai 1794 namentlich und ausdrücklich als seine natürlichen Kinder an. Am 10. März 1800 stellte er eine Legitimations-Urkunde für die sieben Kinder aus, „dass denenselben weder innerhalb noch ausserhalb Gerichts, von einiger Vorwurf gemacht werden, sondern solcher durch diese Landesherrliche Legitimation gänzlich gehoben seyn soll.“1.

Die Familie erlosch mit der fünften Generation. Julius Freiherr von Haynau, * 1884, ein Sohn von Gustav, 1848–1892, und Enkel von Victor Freiherr von Haynau, hatte mit Mila Globocnik eine Tochter Maria, * 1922.

Lupold von Lehsten


  1. HStA Marburg, Adelsrepositur von Haynau.
Zitierweise
„Haynau, Freiherrn von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1130429261> (Stand: 28.11.2023)