Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Auguste Wilhelmine Pia Herzogin von Pfalz-Zweibrücken
(1765–1796)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

Pfalz-Zweibrücken, Auguste Wilhelmine Pia Herzogin von [ID = 16235]

* 14.5.1765 Darmstadt, † 30.3.1796 Darmstadt, Begräbnisort: Darmstadt
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Hessen-Darmstadt, Auguste* Wilhelmine Pia Landgräfin von

Familie

Vater:

Hessen-Darmstadt, Georg Wilhelm Prinz von, * Darmstadt 11.7.1722, † Darmstadt 21.6.1782, Generalfeldmarschall

Mutter:

Leiningen-Dagsburg-Heidesheim, Marie Luise* Albertine Gräfin zu, 1729–1818

Partner:

  • Pfalz-Zweibrücken, Maximilian (IV.) Joseph Herzog von, später Maximilan Joseph I. König von Bayern, 1756-1825, GND

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Herzogin Auguste von Pfalz-Zweibrücken, Pastell von J. F. Dryander, Hessische Hausstiftung Schlossmuseum Darmstadt B 21190 (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 337

Leben

Die jüngste Tochter der Prinzessin George beteiligte sich an der freundschaftlichen Beziehung ihrer älteren Schwester Luise, der Frau des Darmstädter Erbprinzen, zur französischen Königin Marie-Antoinette. Bei einem Paris-Besuch arrangierte man dort ein Treffen mit dem „Prince Palatin“ Maximilian Joseph aus der an sich unbedeutenden Pfälzer Nebenlinie Birkenfeld-Bischweiler, der als Obrist des französischen Regiments „Royal Alsace“ bis dato ein recht ausschweifendes Junggesellenleben geführt hatte. Inzwischen prospektiver Thronerbe nicht nur des kinderlosen Bruders in Zweibrücken, sondern auch des Onkels Karl Theodor in München sollte er dringlich verheiratet werden. Nach der im Herbst 1785 in Darmstadt gefeierten Hochzeit bezog man das familieneigene „Hôtel Deux- Ponts“ in Straßburg, wo im Folgejahr der erhoffte Thronfolger – nachmals König Ludwig I. von Bayern (1786–1868) – und zwei Jahre später Tochter Auguste Amalie (1788–1851) geboren wurde, die später den Napoleon-Neffen Eugène Beauharnais heiraten sollte.

Die gute Zeit im Elsass – im Sommer lebte die Familie in Max Josephs Herrschaft Rappoltstein – endete mit der Revolution 1789, der erzwungenen Umsiedlung nach Darmstadt, dann nach Mannheim, wo 1790/92 zwei weitere Töchter zur Welt kamen. Auch hier gab es in den Kriegswirren der Folgejahre keine Ruhe, sondern mehrfache Evakuierung ins Rechtsrheinische. So konnte Max Joseph auch das ihm mit dem Tod des Bruders 1795 zugefallene Herzogtum nicht ordnungsgemäß in Besitz nehmen. Auf der Flucht- Reise nach Ansbach ist die nunmehrige Herzogin Auguste 1796 an der Schwindsucht gestorben. Wie schon 1794 das zweite Töchterchen Amalie wurde sie in der Landgrafengruft der Darmstädter Stadtkirche beigesetzt. Zur Versorgung der verbliebenen Kinder heiratete Max Joseph im Folgejahr die 20jährige Nichte Karoline von Baden (1776–1841). Zusammen mit ihr, die ihm acht weitere Kinder schenken sollte, von denen allerdings nur fünf überlebten, wurde er 1799 Kurfürst und im Rheinbund-Jahr 1806 erster König von Bayern.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 337 f.)

Zitierweise
„Pfalz-Zweibrücken, Auguste Wilhelmine Pia Herzogin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/122166426> (Stand: 25.3.2024)