Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Friedrich Landgraf von Hessen-Kassel
(1771–1845)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

GND-Nummer

128631686

Hessen-Kassel, Friedrich Landgraf von [ID = 15836]

* 24.5.1771 Gottorp, † 24.2.1845 Panker (Holstein), Begräbnisort: Giekau am Selenter See
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Familie

Vater:

Hessen-Kassel, Karl Landgraf von, * Kassel 12.12.1744, † Schloss Louisenlund 17.8.1836

Mutter:

Dänemark, Luise Prinzessin von, 1750–1831

Partner:

  • Brockdorff, Clarella von, * Rohlstorf 16.1.1778, † Rendsburg 24.8.1836, Heirat Christiania/Oslo 21.5.1813, sie verheiratet I. 1794 mit Andreas Ernst Christian Baron von Liliencron, 1774–1823, Oberkriegskommissar, geschieden 1798, Tochter des Detlev von Brockdorff-Rohlstorf, 1709–1790, Geheimrat, und der Henriette Friederike von Blome, 1735–1818

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Landgraf Friedrich, Ölbild, Hessische Hausstiftung, Schloss Fasanerie B 292 (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 156

Leben

Der ältere der beiden überlebenden Söhne Landgraf Karls wuchs im Familienkreis in der Statthalter-Residenz in Gottorp auf. Als Neffe des dänischen Königs erhielt er bereits als Sechsjähriger ein Obristen-Patent und wurde 1784 Generalmajor. Nach entsprechender Ausbildung aktiv im Dienst, nahm er 1792 im hessischen Korps an der Kampagne in Frankreich teil, wurde zunächst hessischer Generalmajor und nach der Rückkehr in den dänischen Dienst dort Generalleutnant. Die von Vater und Onkel betriebene Verlobung mit der gleichaltrigen Kasseler Cousine Karoline erregte in der Familie Verstimmung. Im Folgejahr zum kommandierenden General der Herzogtümer und Gouverneur von Rendsburg ernannt, lebte er wohl dort schon mit der geschiedenen Clara von Rohlstorff zusammen. Mit dem Regierungsantritt seines Schwagers König Friedrich VI. wurde er Gouverneur von Kopenhagen und 1809 Vizegouverneur von Norwegen. Dass er sich dort im Mai 1813, kurz vor der Ablösung durch seinen Bruder Christian, mit seiner langjährigen Geliebten trauen ließ, wurde zwar von der Familie nicht anerkannt, hinderte aber nicht, dass er das Oberkommando der dänischen Truppen übernahm, mit denen er unter anderem in der Leipziger Schlacht auf Seiten Napoleons kämpfte und anschließend bei Sehestedt einen in Dänemark gefeierten Sieg über schwedisch-russische Truppen erfocht. Nach dem Frontwechsel mit dem Kieler Friedensschluss führte er die dänischen Truppen auch beim nunmehrigen Einsatz gegen Frankreich. Nach der Rückkehr 1818 war er erneut Gouverneur in Rendsburg.

Mit dem Tod seines Vaters im August 1836, wenige Tage vor dem Tod von Friedrichs Frau Clara, wurde dieser Landgraf Karls Nachfolger als Gouverneur von Schleswig-Holstein und Feldmarschall, Oberpräsident der Regierung in Gottorp und Gouverneur von Dithmarschen. Er versah diese Ämter nur für sechs Jahre und zog sich 1842 auf das ebenfalls vom Vater geerbte Panker zurück, das er schon vorher als bevorzugten Sommersitz genutzt hatte. Hier hatte er im Jahr zuvor als Denkmal für das 100. Jubiläum der Herrschaft den landbeherrschenden Hessenstein-Turm errichten lassen. Da er kinderlos starb, fiel das Fideikommiss-Erbe 1845 an den Vetter Wilhelm aus der sogenannten Rumpenheimer Linie, dessen Nachkommen es bis heute besitzen.

Andrea Pühringer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 156 f.)

Zitierweise
„Hessen-Kassel, Friedrich Landgraf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/128631686> (Stand: 25.3.2024)