Hessische Biografie
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Hessen-Kassel, Christine Charlotte Landgräfin von [ID = 15697]
- * 11.2.1725 Kassel, † 14.6.1782 Kassel
Landgräfin, Koadjutorin des Stifts Herford - Wirken ↑
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Werdegang:
- zweite Tochter des Landgrafen Maximilian
- entzog sich früh allen Eheprojekten, galt als gebildete und glaubensstarke Prinzessin
- jahrelang erste Dame am hessischen Hof
- 4.1765 Kanonisse im Freien weltlichen Stift Herford, wo bereits ihre Urgroßtante Elisabeth Äbtissin gewesen war
- 1766 Wahl zur Koadjutorin des Stifts
- lebte meist in Kassel und zog sich aufgrund einer Gemütskrankheit wenige Jahre vor ihrem Tod vom höfischen Leben weitgehend zurück
- 1779 trat sie ihr Amt als Koadjutorin in Herford an Henriette Amalie von Anhalt-Dessau ab
- Familie ↑
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Vater:
Hessen-Kassel, Maximilian Landgraf von, * Marburg 28.5.1689, † Kassel 8.5.1753
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Mutter:
Hessen-Darmstadt, Friederike Charlotte* Prinzessin von, * Darmstadt 8.9.1698, † Darmstadt 22.5.1777
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Verwandte:
- Hessen-Kassel, Karl Prinz von <Bruder>, 1721–1722
- Holstein-Gottorp, Friederike, Herzogin von, geb. Prinzessin von Hessen-Kassel <Schwester>, 1722–1788, verheiratet 21.11.1752 mit Friedrich August Herzog von Holstein-Gottorp, 1711–1785
- Hessen-Kassel, Marie Prinzessin von <Schwester>, 1726–1727
- Preußen, Wilhelmine Prinzessin von, geb. Prinzessin von Hessen-Kassel <Schwester>, 1726–1808, verheiratet 17.6.1752 mit Heinrich Prinz von Preußen, 1726–1802
- Hessen-Kassel, Elisabeth Sofie Luise Prinzessin von <Schwester>, 1730–1731
- Anhalt-Zerbst, Karoline Prinzessin von, geb. Prinzessin von Hessen-Kassel <Schwester>, 1732–1759, verheiratet 8.11.1753 mit Friedrich August Fürst von Anhalt-Zerbst, 1734–1793
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Franz, Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon, Darmstadt 2012, Nr. HK 48, S. 135 (Holger Th. Gräf)
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Bildquelle:
Landgräfin Christine Charlotte, Ölbild von J. H. Tischbein d.Ä., Hessische Hausstiftung, Schloss Fasanerie B 73 (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 135
- Leben ↑
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Die zweite Tochter Landgraf Maximilians galt als gebildete und glaubensstarke Prinzessin. Sie entzog sich offenbar früh allen Eheprojekten, die man für sie in Angriff nahm. Nach der Trennung ihres Vetters Landgraf Friedrich II. von seiner Frau Maria 1754 bis zu Friedrichs zweiter Ehe mit Philippine von Brandenburg-Schwedt 1772 galt Charlotte – im Braunschweiger Exil während des Siebenjährigen Krieges und danach in Kassel – als erste Dame am hessischen Hof. Im April 1765 wurde sie Kanonisse im Freien weltlichen Stift Herford, wo bereits ihre Urgroßtante Elisabeth Äbtissin gewesen war. Im Jahr zuvor war dort Friederike von Brandenburg-Schwedt (1745–1808), die gleichaltrige Cousine der späteren Landgräfin Philippine, Äbtissin geworden. Charlotte wurde bereits 1766 zur Koadjutorin gewählt. Sie lebte jedoch meist in Kassel und zog sich aufgrund einer Gemütskrankheit wenige Jahre vor ihrem Tod vom höfischen Leben weitgehend zurück. Ihr Amt als Koadjutorin in Herford trat sie krankheitshalber 1779 an Henriette Amalie von Anhalt-Dessau ab.
Holger Th. Gräf
(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 135)
- Zitierweise ↑
- „Hessen-Kassel, Christine Charlotte Landgräfin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/15697> (Stand: 25.3.2024)