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Hessische Biografie

Portrait

Karl Friedrich Wilhelm Uerpmann
(1888–1984)

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Uerpmann, Karl Friedrich Wilhelm [ID = 12581]

* 29.5.1888 Siegen, † 18.7.1984 Nidda, evangelisch
Dr. jur. – Rechtsanwalt, Abgeordneter, Landrat
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1907 Abitur am Realgymnasium Siegen
  • Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Grenoble, Straßburg, Jena, Berlin und Bonn
  • 1911 Referendarexamen, Eintritt in den Justizdienst
  • Militärdienst
  • Sprachstudien am Orientalischen Seminar der Universität Berlin
  • 11.1913 Ausscheiden aus dem Justizdienst
  • 1914 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Greifswald
  • halbjährige Volontärszeit bei einem Eisenwerk in Duisburg-Hochfeld
  • 1914-1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg (zuletzt Oberleutnant der Reserve)
  • 1920 Geschäftsführer und Gesellschafter einer Eisengroßhandlung und Blechwarenfabrik in Siegen
  • 10.1921 Rückkehr in den Justizdienst als Referendar, 1924 erneutes Ausscheiden, um im kaufmännischen Bereich zu arbeiten, 1927 erneute Aufnahme der Referendarsausbildung, 1930 Große Staatsprüfung, Niederlassung als Rechtsanwalt in Frankfurt am Main
  • 1929 Eintritt in die NSDAP
  • 1932 Eintritt in die Allgemeine SS (1939 Hauptsturmführer)
  • 1933 Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Stadtkreis Frankfurt am Main, dort stellvertretendes Mitglied des Landesausschusses, Mitglied der Hauptversammlung der Hessen-Nassauischen Lebensversicherungsanstalt und Mitglied der Hauptversammlung der Nassaulischen Landesversicherungsband (NSDAP)
  • 4-11.1933 vertretungsweise Verwaltung des Landratsamtes des Oberlahnkreises
  • 1.1935 Verwalter des Landratsamtes Limburg, 6.1935 kommissarischer Landrat des Kreises Limburg, 9.1935 Ernennung zum Landrat des Kreises Limburg
  • „Uerpmann nahm seit den späten 1930er Jahren eine mehr und mehr ablehnende Haltung gegenüber dem NS-Regime ein, wofür dessen unmenschliche Rassenpolitik ausschlaggebend war.“ (Burkardt/Pult, S. 351)
  • 1943-1944 Leitung des neugebildeten Kreises Limburg-Unterlahn
  • 7.1944 Verhaftung durch die Gestapo, Inhaftierung zunächst in Frankfurt am Main, später im Landgerichtsgefängnis Meseritz/Pommern, Anklage wegen Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung, 10.1944 Verlegung nach Berlin-Moabit
  • 8/10.1944 vorläufige Amtsenthebung sowie Ausschluss aus Partei und SS
  • Einweisung in die Pommersche Landesheil- und Pflegeanstalt Obrawalde bei Meseritz, Begutachtung seines Geisteszustandes
  • aufgrund der näherrückenden Front 1.1945 Verlegung nach Berlin-Plötzensee, 22.4.1945 Entlassung
  • 7.1945 Rückkehr nach Limburg, Verhaftung durch die Amerikaner, bis 8.1946 Internierungshaft
  • nach der Entlassung kommunalpolitisches Engagement in der LDP (Kreisgeschäftsführer)
  • Rehabilitation im Entnazifierungsverfahren, daher 1948 (letztlich erfolglose) Kandidatur um das Amt des Limburger Landrates
  • ab 1952 in Frankfurt am Main wohnhaft

Funktion:

  • Wiesbaden, Regierungsbezirk, Kommunallandtag, Mitglied (NSDAP), 1933
  • Limburg, Landkreis, Landrat, 1935-1943
  • Limburg-Unterlahn, Landkreis, Landrat, 1943-1944
  • Hessen-Nassau, 22. Provinziallandtag, Mitglied (NSDAP), 1933
Familie

Vater:

Uerpmann, Wilhelm

Mutter:

Fölzer, Lina, † 1937 (?)

Partner:

  • Blaurock, Annemarie, * Unterbreizbach 9.10.1898, Heirat 20.12.1924
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Uerpmann, Karl Friedrich Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1185587667> (Stand: 28.11.2023)