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Hessische Biografie

Portrait

Meisterin in Altenberg Gertrud
(1227–1297)

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Gertrud, Meisterin in Altenberg [ID = 2381]

* 29.9.1227 Wartburg bei Eisenach, † 13.8.1297 Altenberg bei Wetzlar Kloster, Begräbnisort: Altenberg bei Wetzlar Kloster
Nonne, Prämonstratenserin, Meisterin
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Gertrud von Altenberg
Wirken

Werdegang:

  • kam 1228 mit Mutter und Geschwistern nach Marburg
  • 1229 dem Prämonstratenser-Kloster Altenberg übergeben
  • 1248-1297 Vorsteherin des Prämonstratenser-Klosters Altenberg
  • Erbauung der Klosterkirche
  • Errichtung einer dreiflügeligen Klosteranlage, eines Armen- und eines Krankenhauses
  • Einführung des Fronleichnamsfestes
  • 1348 Seligsprechung
  • Grabmal (Tumba) in der ehemaligen Klosterkirche erhalten
  • Psalterium und Kalendarium in der Schlossbibliothek Aschaffenburg
Familie

Vater:

Thüringen, Ludwig IV. Landgraf von

Mutter:

Thüringen, Elisabeth Landgräfin von

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Bildarchiv Schuffels, Aufnahme: Christian Schuffels (2007)

Leben

Gertrud, die jüngste Tochter Landgraf Ludwigs IV. von Thüringen und der heiligen Elisabeth, kam nach dem Tod ihres Vaters 1228 mit Mutter und Geschwistern nach Marburg. 1229 wurde sie mit anderthalb Jahren dem Prämonstratenserinnenkloster Altenberg übergeben, dem sie von 1248 bis zu ihrem Tod als (dritte) Meisterin vorstand. Sie ließ mit ihrem Erbgut die Klosterkirche erbauen, errichtete die dreiflügelige Klosteranlage, ein Armen- und Krankenhaus und führte auch das Fronleichnamsfest ein.

Wegen ihrer Wundertätigkeit und Weissagungsgabe gerühmt wurde sie angeblich 1348 selig gesprochen. Die Nachricht über die Seligsprechung durch Papst Clemens VI. beruht jedoch auf einer neuzeitlichen, vom Kloster inszenierten Fälschung, um einen neuen Kult um Gertrud zu schaffen.

Ihr Grabmal ist in der ehemaligen Klosterkirche erhalten, ihr Psalterium und ihr Kalendarium in der Schlossbibliothek Aschaffenburg.

(Otto Renkhoff / Otto Volk)

Zitierweise
„Gertrud, Meisterin in Altenberg“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/130008354> (Stand: 28.11.2023)