Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 30. Hirschhorn
- Ortskennziffer
- 43101804004
Burg Schadeck (Neckarsteinach)
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191 m über NN
Gemarkung Neckarsteinach, Gemeinde Neckarsteinach, Landkreis Bergstraße - Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Schwalbennest
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Ortstyp:
Burg
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Lage:
Unweit südwestlich von Neckarsteinach
- Geschichte ↑
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Laufzeit:
2. Viertel 13. Jahrhundert–
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Besitzgeschichte:
Im Besitz der Herren von Steinach. 13(35) an das Erzstift Mainz und das Hochstift Worms verkauft. Mitte des 14. Jahrhunderts ging der Wormser Teil an Mainz. Vom 3. Viertel des 14. Jarhunderts bis 1428 an die Herren von Rosenberg verpfändet, die ihrerseits Teile der Burg verpfändeten. 1428 erwarb Dieter II. Landschad von
Steinach die Burganlage als Pfandbesitz vom Erzstift Mainz. Da keine Einlösung der Pfandschaft seitens des Erzstifts Mainz erfolgte, erscheint die Burg als Allod. 165(7/8) verkaufte die Tochter des letzten Herrn von Landschad die Burg an Wolf Heinrich von Metternich, der bereits die übrigen Burgen in Neckarsteinach zu
Lehen hatte. Nach dem Erlöschen der Metternich-Linie wurde die Burg (nach Einsingbach von den Hochstiften Worms und Speyer; nach Knappe vom Erzstift Mainz und Hochstift Worms) eingezogen, obwohl die Burg als Allod galt. Die Rechtsstreitigkeiten mit den Erben (Herren von Dorth) endeten erst 1803 mit dem Übergang an Hessen-Darmstadt. (siehe Einsingbach, Kunstdenkmäler Bergstraße, S. 423 f.)
1787: Fürstbistum Worms, Amt Neckar-Steinach
Heute im Besitz des Landes Hessen.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Im 2. Viertel des 15. Jahrhunderts erfolgte der Neubau des Palas sowie weitere Umbauten.
Im 19. und 20. Jahrhundert Instandhaltungsmaßnahmen
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Baubeschreibung:
"Hoch über dem Neckar an steiler Rotsandsteinwand auf einer Felsnase hinter der weniger schroff der Hang ansteigt. Kleine unregelmäßige Anlage mit der Felsnase angepaßtem Grundriß. Statt eines Bergfriedes ist die Spitze der bergseitigen Schildmauer fast verdoppelt. Davor aus dem Fels gesprengter Halsgraben. Innerhalb der Ringmauer fast die Hälfte der Grundfläche vom Palas eingenommen, andere Gebäude nicht mehr im Umfang bestimmbar. (...)Der bollwerkartig verstärkte Mittelteil (der Schildmauer) auf sichtbarem und hoch
anstehendem Fels fundamentiert, der beiderseits der Mauer hervortritt. Die Schildmauer reicht auf der Nordseite in gleicher Breite weit über den Halsgraben hinaus, hier wohl von jüngerer Rechtecköffnung durchbrochen, um dann als Gebäudeaußenwand dünner zu werden (...) Die südliche Ringmauer einschließlich des Tores in den Hof in der Südwestecke wurde etwas nach Süden hinausgerückt (2. Viertel 15. Jh.). Der ursprüngliche Mauerverlauf an etwa zwei Meter langem Abbruchstück südlich des Tores erkennbar. Bei Verlegung des Zuganges von einer Stelle östlich des jetzigen Tores an den neuen Platz wurde die Schildmauer
unregelmäßig abgebrochen und wieder aufgebaut. Dabei Buckelquader aus dem 2. Viertel des 13. Jhs. wieder im Mauerwerk des 2. Viertels des 15. Jhs. oberhalb des Tores verwendet. (... Der mittlere Schildmauerabschnitt schließt mit einem) nach außen vorgekragten, gedeckten (19. Jh., ursprünglich sicher offenen) Wehrgang in Mauerbreite. Im Innenwinkel über einer Mauerpforte ein Gußerker (erneuert). (...) Der Gang flankiert vom auf Konsolen vorgekragten Rundtürmen (...). Auf dem Nordturm hoher achtseitiger Aufbau mit schmalen Spitzbogenfenstern (19. Jh.). Hinter der Schildmauer birgt sich der Palas (2. Viertel 15. Jh.). Der rhombusförmige Grundriß erklärt sich durch die Raumverhältnisse: Die Mitte des Inneren wird zu einem guten Teil vom gewachsenen Fels eingenommen. An der Ostseite ein über dem heutigen Hofniveau liegender Eingang mit spitzbogigem, gekehltem Gewände (...). Das Innere war in zwei Teile geschieden (...). Balkenkonsolen lassen die Geschosse noch deutlich erkennen. (ERGÄNZEN)
Erst das oberste Geschoß hat im ganzen Palas einheitliche Bodenhöhe (...). Darüber Wehrgang mit Resten der Wehrmauer. Aus dem Palas führte eine Pforte auf einen ehemaligen vorgekragten Wehrgang über dem Tor." (Einsingbach, Kunstdenkmäler Bergstraße, S. 424-426)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Einsingbach, Kunstdenkmäler Bergstraße, S. 423-426
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 570
- Zitierweise ↑
- „Burg Schadeck (Neckarsteinach), Gemeinde Neckarsteinach“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/43101804004> (Stand: 4.10.2018)