Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
- 53402009001
Weitere Informationen
Burg Rickelskopf
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230 m über NN
Gemarkung Stedebach, Gemeinde Weimar (Lahn), Landkreis Marburg-Biedenkopf Burg Rickelskopf befand sich auf einer 230 m hohen Kuppe 600 m südsüdöstlich von Stedebach. Scherbenfunden zufolge datiert die Nutzung der Burg, über die keinerlei urkundlichen Nachrichten vorliegen, auf einen Zeitraum zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert. Bei der Anlage handelte es sich um eine mit Ringmauer umgebene Turmburg, die mit einem Halsgraben gegen den in östlicher Richtung anschließenden Feldrücken geschützt war. Erhalten sind lediglich geringe Reste der Ringmauer.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Lagebezug:
12 km südwestlich von Marburg gelegen
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Lage:
Auf einer nach Nordwesten vorspringenden, kleinen bewaldeten Kuppe (Flurname Rickelskopf), 25 m über dem Quellgrund des Stedebachs, befinden sich die Reste einer fast kreisrunden Burganlage des Frühmittelalters. Der frühe Höhenweg der Weinstraße, aus dem Rhein-Main-Gebiet Richtung Paderborn/Bremen führend, zog 300 m südöstlich am Rickelskopf vorbei zum Gronauer Alten Schloß (Salzböden).
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Möglicherweise war die Burganlage Stammsitz der allerdings erst für das 13. Jahrhundert belegten Familie von Stedebach.
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Laufzeit:
8./9. Jahrhundert–frühes 11. Jahrhundert
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Das geborgene Scherbenmaterial deutet darauf hin, dass die Burganlage um 800 angelegt wurde. In Sailischer Zeit wurde die Burg wohl umgebaut und spätestens im frühen 11. Jahrhundert aufgegeben wurde.
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Baubeschreibung:
Bei der Anlage auf dem Rickelskopf handelt es sich um eine Höhenburg auf einem fast kreisrunden Bergplateau von ca. 32 m Durchmesser mit Resten der Ringmauer. Die bebaubare Innenfläche mit Spuren ehemaliger Innenbesiedlung (Steinbauten, Gruben) weist einen Durchmesser von etwa 22 m auf. Im Südwesten befindet sich ein vormals vermutlich auch nach Osten verlaufender sichelförmiger Halsgraben, der gegen den anschließenden flachen Feldrücken gerichtet war. Im nördlichen Bereich des Burghügels finden sich eindeutig erkennbare Gräben und Vertiefungen von Steinbauten. Im Westteil der bebaubaren Innenfläche lag Ausgrabungen zufolge ein Grubenhaus, im nördlichen Teil stand möglicherweise ein Turm.
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Erhaltungszustand:
Es lässt sich nur noch der Halsgraben auf der Südseite der Burg erkennen.
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Grabungen und Funde:
Erste Grabungen 1979. Keramikfunde aus dem 8./9.-10. Jahrhundert.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Höhenburg, Turmburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Knappe, Burgen, S. 264
- Gensen, Christenberg, Burgwald und Amöneburger Becken, in: Schlesinger (Hrsg.), Althessen im Frankenreich, 1975, S. 164-165
- Gensen, Althessens Frühzeit, S. 98
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 242-243
- Dahmlos, Archäologische Funde, S. 165
- Visualisierung von Burgen im topographischen Kontext : die Möglichkeiten moderner Geoinformationsdaten / Dorn, Carsten. - In: Denkmalpflege & Kulturgeschichte (2009), 1, S. 36-40
- Brachmann, Frühmittelalterlicher Befestigungsbau
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Rickelskopf, Gemeinde Weimar (Lahn)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/9277> (Stand: 18.1.2022)