Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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5119 Kirchhain
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Ortskennziffer
53401102002

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Hunburg (Betziesdorf)

206 m über NN
Gemarkung Betziesdorf, Gemeinde Kirchhain, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Hunburg befand sich 1,5 km südsüdwestlich von Betziesdorf, in strategisch günstiger Lage an einem vermuteten Ohmübergang. Über den Errichtungszeitpunkt und den Bauherrn der Hunburg liegen keine Hinweise vor. Möglicherweise wurde die Anlage in der Mitte des 13. Jahrhunderts auf Geheiß Sophies von Brabant zerstört, worauf eine urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1280/83 hindeutet, die die Hunburg als Ruine (mhd. Scala = Scheller) bezeichnet. Bei der Hunburg handelte es sich wahrscheinlich um eine wasserburgartige Befestigungsanlage, in deren Zentrum vermutlich ein turmähnliches Steinhaus stand. Mit Ausnahme eines flach ausgebildeten Erdhügels sind keine sichtbaren Baureste erhalten.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Honneburg (Flurname) [um 1720]
  • Hamburg (Flurname) [1708/10]
  • Hunburg (Flurname) [1841]

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

6 km nordöstlich von Marburg gelegen

Lage:

Gegenüber der Hainmühle auf dem linken Ohmufer an der Grenze der Gemarkungen Betziesdorf und Bürgeln befinden sich die nur noch schwach ausgebildeten Reste (Erdhügel) einer kleinen Burganlage. Die Burg befand sich strategisch günstig an einem vermuteten Ohmübergang des frühen Lahnberge-Höhenwegs in Richtung Burgwald.

Geschichte

Burggeschichte:

Wahrscheinlich handelte es sich bei der Hunburg um einen im 13. Jahrhundert zerstörten Adelssitz. Sowohl der Zeitpunkt der Erbauung als auch die Bauherren der Anlage sind unbekannt.

Ersterwähnung:

1280/83

Besitzgeschichte:

Görich vermutet, dass die von Betziesdorf bis 1280/83 durch die von Kalsmunt mit der als Hunburg bezeichneten Anlage belehnt worden sind und die unmittelbar östlich angrenzende Fläche, Biegen genannt, von den Grafen von Ziegenhain zu Lehen getragen haben.

Funktion:

Bei der Hunburg verlief vermutlich der Ohmübergang des frühen Lahnberge-Höhenwegs in Richtung Burgwald.

Abgang:

Die Hunburg scheint bereits 1280/1283 wüst gewesen zu sein, weshalb Knappe eine Zerstörung durch Herzogin Sophie von Brabant um 1250 vermutet.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

Wahrscheinlich war die Hunburg eine ehemalige wasserburgartige Befestigungsanlage, auf deren hohem, wohl mit einer Ringmauer umgebenem Burghügel ein turmähnliches Steinhaus gestanden hat. Darauf deutet auch die mittelhochdeutsche Bezeichnung Scala aus dem Jahr 1283 hin, die Görich als "Scheller" mit der Bedeutung "Ruine" deutet.

Erhaltungszustand:

Erkennbar ist heute ein nur noch flach ausgebildeter Erdhügel als Rest einer früheren Wasserburg, sichtbare Baureste blieben jedoch nicht erhalten. Kolbe zufolge wurden die letzten Steine der Burganlage Ende des 18. Jahrhunderts für eine Kellerbau in der Hainmühle verwendet. Gemäß Knappe soll der früher höhere Hügel im 19. Jahrhundert wegen eines Wegebaus abgetragen worden sein.

Grabungen und Funde:

Durch ein Hochwasser der Ohm wurden 1864 im Bereich der Hunburg menschliche Knochen und Eisenteile freigespült.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Turmburg; Wasserburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Hunburg (Betziesdorf)

Zitierweise
„Hunburg (Betziesdorf), Gemeinde Kirchhain“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/9180> (Stand: 18.1.2022)