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Herzogtum Nassau 1819 – 13. Seck
Ortskennziffer
53300502001

Burg Waldmannshausen

199 m über NN
Gemarkung Elbgrund, Gemeinde Elbtal, Landkreis Limburg-Weilburg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Im etwa 14 km von Limburg entfernten Dorf Waldmannshausen befindet sich eine kleine Schlossanlage. Heute dient das Gebäude als Schullandheim.

Basisdaten

Historische Namensformen:

Lagebezug:

Waldmannshausen liegt 15,6 km nordwestlich von Limburg. Identisch mit Erath´schem Hof.

Lage:

Waldmannshausen liegt 7,4 km nordöstlich von Hadamar. Die Gehöftgruppe liegt nahe des Elbbaches.

Im Westen von Waldmannshausen unweit vom Elbbach.

Geschichte

Burggeschichte:

Ursprünglich war Waldmannshausen der Sitz der Waldboten von Diez. Sie hatten 1337 eine Vorgängerburg, die Burg Elbgrund sowie einen Lehenhof. Im selben Jahr überließ Friedrich Walbott von Waldmannshausen Graf Otto von Nassau-Dillenburg sechzehn seiner Burgmannen. Nach dem Aussterben der Linie der Waldboten von Waldmannshausen traten Ende des 14. Jahrhunderts die Familien Spriekast von Waldmannshausen und von Waldmannshausen in Erscheinung. Die Familien hatten vermutlich vor 1447 den Waldbotenhof als Lehen von der Familie von Liebenstein übernommen. 1477 ging das Anwesen ganz in den Besitz Thebes von Waldmannshausen über, der 1486 eine neue Burg als spätgotischen Herrensitz errichtete. Zu diesem Zeitpunkt war die Linie Spiekast von Waldmannshausen vermutlich erloschen. Der Holländer und ehemalige Kolonialgouverneur von Java C.H. Erath erhielt die Anlage 1767 von Nassau-Oranien. Er begründete einen Gutshof auf dem Gelände und baute die Burg zum Repräsentativbau aus. Nach mehrfachem Wechsel der Besitzer wurde die Anlage vom Schullandsverein der Stadt Hagen, Westfalen gekauft und ab 1933 zum Schullandheim.

Laufzeit:

14. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

Zunächst war die Burg im Besitz der Waldboten von Diez, die sich nach der Burg benannten. 1436 gehörte die Anlage den Waldboten von Ulmen, einer Nebenlinie der Waldboten von Waldmannshausen. Nach dem Aussterben der Linie ging der Besitz an die Familien von Nickenich und von Liebenstein, wobei die Familie von Liebenstein an die Linie von Reiffenberg verkaufte. 1447 bekamen die Spiekast von Waldmannshausen und die von Waldmannshausen die Burg zum Lehen. 1477 ging die Anlage an die von Waldmannshausen über. Nach Thebes von Waldmannshausens Tod gelangte die Burg in den Besitz der Familie von Reiffenberg. Im 18. Jahrhundert gehörte die Burg dem Geheimen Rat Winter, der 1786 an Nassau-Oranien weiterverkaufte. Im selben Jahr erwarb der ehemalige Kolonialgouverneur von Java, Christian Heinrich von Erath die Burg. Danach akquirierte 1835 der Bankier Bethmann aus Frankfurt, Alexander Franz Friedrich Borgnis und 1870 die Herzöge von Nassau die Anlage. Seit 1933 dient der Repräsentativbau als Schullandheim, ein Jahr später wurde die Hofwirtschaft von der Residenz getrennt und verkauft.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

Im 19. Jahrhundert wurde die Anlage zum englischen Landschaftspark umgebaut. Sie besteht nicht nur aus Gutshof und Herrensitz, sondern weist auch historische Freiflächen und Wasserläufe beiderseits der Straße auf. Die "Neue Burg" wurde 1486 als Wasserburg ohne Unterkellerung als dreigeschossiger spätgotischer Steinbau erbaut. An den gegenüberliegenden Ecken befinden sich Rundtürme mit Kegeldächern und in der Mitte der vorderen Längenfront ist ein Treppenturm erbaut worden. Das Erdgeschoss weist teilweise noch gotische Fenster auf. Das Innere ist von neugotischen Charakteristika wie einer Hallentreppe und Turmzimmer mit Zeltgewölben geprägt.

Das Wirtschaftsgebäude wurde um 1800 erbaut und befindet sich gegenüber der "Neuen Burg". Die Anlage besteht aus zwei Seitenflügeln und einem höheren, mit Pilaster, Triglyphenfries und Dreiecksgiebel versehenem Mittelteil. Der Bau wurde als Fruchtspeicher und Marstall, aber auch als Wohnraum genutzt. Im Hof befindet sich ein Brunnenbecken aus Sandstein vom Ende des 18. Jahrhunderts.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Burgtyp

Bautyp:

Burg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Waldmannshausen, Gemeinde Elbtal“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/8945> (Stand: 22.11.2016)