Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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5121 Schrecksbach
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Ortskennziffer
63402604004

Burg Merzhausen

230 m über NN
Gemarkung Merzhausen, Gemeinde Willingshausen, Schwalm-Eder-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Das wasserburgartige Schloss lag auf einem heute als 'Burggarten' bezeichneten Gelände in der Ortsmitte von Merzhausen, unweit westlich der Kirche. Errichtungszeitpunkt und Bauherr der Anlage sind unbekannt. 1258 hatte Gerlach von Biedenfeld eine Kemenate in Merzhausen als ziegenhainisches Lehen. In der Folgezeit gelangten Anteile an der wasserburgartigen Anlage u. a. an die von Rückershausen und die von Weitershausen. Nach einer Zeichnung von 1587 bestand das von einem Wassergraben umzogene, nunmehrige Schloss zu diesem Zeitpunkt aus zwei massiven Hauptgeschossen und einem Fachwerkobergeschoss. Im 17. Jahrhundert wurden abermals Umbaumaßnahmen an der kleinen Schlossanlage durchgeführt, so dass es sich 1734 um einen viergeschossigen Steinbau mit Renaissancegiebel, teilweise umgeben von einem Wassergraben, handelte. Das Schloss wurde entweder 1735 abgerissen. Erhalten ist der nur noch schwach im Gelände erkennbare Burghügel.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Hattenbachsche Burg

Ortstyp:

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

24 km südsüdwestlich von Homberg (Efze) gelegen

Lage:

Die Wasserburg lag auf einem heute auch als 'Burggarten' bezeichneten Gelände in der Ortsmitte von Merzhausen (zwischen Judengasse und Erbsengasse), unweit westlich der Kirche.

Geschichte

Ersterwähnung:

1258

Laufzeit:

–1735

Besitzgeschichte:

1258 haben Gerlach von Biedenfeld bzw. seine Frau ein Schloss bzw. eine Kemenate in Merzhausen. 1367 ist die Kemenate als ziegenhainisches Lehen im Besitz der von Kuppel. 1419 gelangt die Burg an die Familie von Rückershausen, die im Jahr 1471 ein Drittel des Besitzes an die von Weitershausen abgibt. Im Anschluss daran errichten die von Weitershausen ein eigenes Haus auf dem Gelände der Burg. Im Jahr 1575 kommt der Anteil der von Rückershausen an die Familie Schetzel, 1667 an die von Hattenbach und nach deren Aussterben als heimgefallenes Lehen 1707 an Hessen. 1840 sterben schließlich auch die von Weitershausen zu Merzhausen aus.

Abgang:

Die Anlage wurde 1735 von den Landgrafen von Hessen-Kassel zur Baumaterialgewinnung abgebrochen.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

Einer Zeichnung aus dem Jahr 1587 zufolge bestand der von einem Wassergraben umzogene Schlossbau zu diesem Zeitpunkt insbesondere aus zwei massiven Hauptgeschossen und einem Fachwerkobergeschoss, dessen Fenster offenbar mit Butzenscheiben versehen waren. Nach einem Lageplan des Jahres 1734 handelte es sich zu dieser Zeit bei dem Schlossbau um einen viergeschossigen Steinbau mit Renaissancegiebel, teilweise umgeben von einem Wassergraben.

Erhaltungszustand:

Erhalten hat sich der Burghügel, der schwach im Gelände erkennbar ist. Noch 1790 waren Wassergräben vorhanden, die nachher allerdings völlig eingeebnet wurden.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Rechtstyp:

Lehnsburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Burg Merzhausen

Zitierweise
„Burg Merzhausen, Gemeinde Willingshausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7649> (Stand: 18.3.2022)