Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Messtischblatt
- 4625 Witzenhausen
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- Ortskennziffer
- 63601616015
Burg Witzenhausen
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141 m über NN
Gemarkung Witzenhausen, Gemeinde Witzenhausen, Werra-Meißner-Kreis Die "Alte Burg" lag am Unterlauf der Gelster nahe der Werra im heutigen Altstadtzentrum nahe der Kirche. Heute sind keine Baureste mehr vorhanden, Erbauer und Baudatum sind unbekannt. Es wird vermutet, dass ursprünglich auf dem Gelände bereits ein alter Königshof im frühen Mittelalter gestanden hatte.
Die Burg verfiel bereits im 14. Jahrhundert.
- Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Alte Burg
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Historische Namensformen:
- sloß [...] Wilzinhußen (1264) [Eckhardt, Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Witzenhausen, S. 10-11, Nr. 10]
- municio [...] Witczenhusin (1264) [Eckhardt, Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Witzenhausen, S. 11-12, Nr. 11]
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Ortstyp:
Burg
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Lagebezug:
Im Nordosten von Witzenhausen gelegen.
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Lage:
Witzenhausen, Oberburgstraße 1/3 im Nordosten der Altstadt an der Gelster
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Die "Alte Burg" lag am Unterlauf der Gelster nahe der Werra. Sie war vermutlich eine Wasserburganlage, die nach den drei anderen Seiten durch Gräben gesichert war. Heute sind keine Baureste mehr vorhanden. Sie wurde wohl errichtet, um den Werradurchbruch zu sichern, Erbauer und Baudatum sind unbekannt. Eckhardt vermutet, dass ursprünglich auf dem Gelände ein alter Königshof gestanden hatte.
Witzenhausen wurde 1225 zur Stadt erhoben und durch Mauern gesichert. Das Zisterzienserinnenkloster, später Wilhelmitenkloster lag damit außerhalb der Stadtmauern und konnte vermutlich durch die Burg gesichert werden. Die Burg verfiel im 14. Jahrhundert, nachdem der Klosterbereich in den erweiterten Mauerring der Stadt einbezogen wurde.
Witzenhausen gehörte bis 1180 zum Herzogtum Braunschweig, von 1180 bis 1247 zu Thüringen und ab 1264 zu Hessen. Ab 1627 bis 1835 gehörten Stadt und Burg zur Rotenburger Quart, dem Besitz der landgräflichen Nebenline von Hessen-Kassel.
Um 1580 ließ Juliane von Berge auf dem Gelände der alten Burg ihren Witwensitz erbauen.
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Funktion:
1232: Landgraf Konrad und Erzbischof Siegfried III. von Mainz vergleichen sich wegen der Zerstörung von Witzenhausen.
Vor 1236: Graf Adolf von Waldeck verzichtet gegenüber Erzbischof Siegfried von Mainz auf den Zehnten zu Witzenhausen.
1236: Erzbischof Siegfried von Mainz überträgt dem Kloster Marienfeld (heute Landkreis Gütersloh/Westfalen) den Zehnten zu Witzenhausen, den Theodor von Rusteberg und sein Bruder Heidenreich von Hanstein von Volkwin von Schwalenberg und Adolf von Waldeck zu Lehen hatten.
1248: Vielleicht im Verband der Westermark mit Allendorf und der Westerburg als fuldisches Lehen an Herzog Albrecht von Sachsen gekommen.
1258: Herzog Albrecht von Sachsen stimmt der Verpfändung der Stadt Witzenhausen durch Landgraf Heinrich an Herzog Albrecht von Braunschweig zu.
1264: Herzog Albrecht von Braunschweig löst sich unter anderem durch Abtretung 8 fester Plätze, darunter Witzenhausen, aus der Gefangenschaft des Markgrafen Heinrich von Meißen.
1264: Landgraf Heinrich von Hessen erhält gegen Verzicht auf seine Rechte an Thüringen die an Markgraf Heinrich von Meißen durch Herzog Albrecht von Braunschweig abgetretenen 8 festen Plätze an der Werra, darunter Witzenhausen.
1265/1308: Die Stadt Witzenhausen kauft mit landgräflicher Genehmigung von der Herrschaft Ziegenberg den Rotenberg und den Berg oberhalb Ermschwerd bis zum Steg nach Hubenrode.
1575/85: "Allerlei" Güter vor Witzenhausen sind hessisches Lehen der von Bischoffshausen, Fischerei hessisches Lehen der von Dörnberg, Marktrecht hessisches Lehen der von Hundelshausen.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Von der alten Burg sind keine Überreste zu sehen, der Platz wird von dem Witwensitz der Juliane von Berge eingenommen. Über einem aus massivem Steinen erbauten Untergeschoss stehen zwei Fachwerkobergeschosse. Das Wirtschaftsgebäude links vom Wohnhaus ebenfalls mmit einer Fachwerkkonstruktion stammt aus der gleichen Bauzeit.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Wasserburg
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Rechtstyp:
Landesburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 979
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 56 f.
- Gerd Strickhausen, Burgen der Ludowinger in Thüringen, Hessen und dem Rheinland. Studien zu Architektur und Landesherrschaft im Hochmittelalter, Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 109, S. 235 f.
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 525
- Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Heft 1, Kreis Witzenhausen, bearb. von Waldemar Küther, Marburg 1973, S. 154-160
- Eckhardt, Landschaft an der Werra, S. 7-8
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Witzenhausen, Gemeinde Witzenhausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7605> (Stand: 13.2.2024)