Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4826 Eschwege
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Ortskennziffer
63600303027

Schloss Eschwege

158 m über NN
Gemarkung Eschwege, Gemeinde Eschwege, Werra-Meißner-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Bereits im 10. Jahrhundert wird in Eschwege eine befestigte Anlage als Königshof der Ottonen errichtet. Vermutlich wird auf diesem Gelände im 11. Jahrhundert das Cyriakusstift erbaut. Ende des 14. Jahrhundert legt der hessische Landgraf in der Stadt zur Sicherung seines Besitzes eine Burg an, die später zum Schloss ausgebaut und durch die Nebenlinie Hessen-Rotenburg als Residenz genutzt wird. Heute befindet sich darin die Kreisverwaltung.

Basisdaten

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Pfalz; Burg; Schloss

Lagebezug:

Am Nordwestrand der Altstadt von Eschwege gelegen (Schlossplatz 1)

Lage:

Das Schloss liegt oberhalb der Werra im Nordwesten der Stadt.

Geschichte

Burggeschichte:

Kaiser Otto II. schenkt seiner Frau, der griechischen Prinzessin Theophanu, 974 einen Königshof zu Eskiniuuach, dem heutigen Eschwege. 994 geht es in den Besitz ihrer Tochter, der Äbtissin von Gandersheim über, die vermutlich hier das Cyriakusstift gründet.

Der hessisch-thüringische Erbfolgekrieg tobt auch um Eschwege, das 1250 besetzt wird. 1264 fällt die Stadt durch den Friedensvertrag an Heinrich I., Landgraf von Hessen. Dieser erhält sie 1292 zusammen mit der Boyneburg als Reichslehen übertragen. Der Landgraf wird damit durch König Adolf von Nassau in den Reichsfürstenstand erhoben. Die Stadt sucht Unterstützung bei den Landgrafen von Thüringen gegen Steueransprüche der Hessen und stellt ihnen für den Ausbau einer Schutzburg 1386 Platz am Honer Tor zur Verfügung. Burgmannen aus dem niederen Adel der Region verteidigen diese Niederlaassung der Thüringer. Endgültig kommen Stadt und Burg 1433 an die hessischen Landgrafen.

1562 beginnt Landgraf Philipp mit dem Umbau der Burg zu einem Schloss. Die Baumaßnahmen werden unter seinen Nachfolgern Landgraf Wilhelm IV.und Landgraf Moritz fortgeführt und ist zeitweise Residenz der Landgrafen von Hessen-Rotenburg.

Im 30jährigen Krieg werden Schloss und Stadt stark verwüstet, nach dem Frieden wieder hergestellt. Eine Nebenlinie der Landgrafen von Hessen residiert bis 1755 im Schloss. Heute wird es durch die Kreisverwaltung genutzt.

Ersterwähnung:

974

Besitzgeschichte:

1386 Balthasar von Meißen, Landgraf von Thüringen

1433 Landgrafschaft Hessen

1627 (1632) gehören Eschwege und die Burg zur Rotenburger Quart, den Söhnen und Agnaten aus der zweiten Ehe Landgrafs Moritz von Hessen-Kassel

1713 fällt das Schloss an die Linie Hessen-Rheinfels-Wanfried.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Mit dem Bau der Burg als Sicherungsanlage wurde 1386 begonnen. Im 15. und 16. Jahrhundert werden zwei Treppentürme und ein Erker an der Ostseite hinzugefügt. Seit 1581 wurden unter Landgraf Wilhelm IV. der Nord- und Westflügel mit Renaissancegiebeln ausgeschmückt. Das Schloss erhielt eine Gartenanlage. Seit 1821 werden die Gebäude durch die Kreisverwalung genutzt. Der Kreis lässt 1927 und 1961-64 große Renovierungen durchführen.

Baubeschreibung:

Die stattliche Dreiflügeanlage des Schlosses ist durch mehrfachen Umbau im 16. -18. Jahrhundert aus einer Burg des 14. Jahrhunderts entstanden. Von dieser blieben nur Mauerteile und Fundamente erhalten, auch die früheren Wallanlagen wurden eingeebnet.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Ehemaliges Landgrafenschloss

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg

Rechtstyp:

Landesburg

Funktionstyp:

Residenz

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Schloss Eschwege

Zitierweise
„Schloss Eschwege, Gemeinde Eschwege“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7598> (Stand: 27.11.2023)
Indizes

Sachbegriffe:

  • Schloss Eschwege#4624925-4