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Ortskennziffer
63600707008

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Burg Schwebda

163 m über NN
Gemarkung Schwebda, Gemeinde Meinhard, Werra-Meißner-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Der sog. Walrabshof entstand auf dem Boden einer ehemaligen Wasserburg der Ritter von Schwebda. Ihre Erben, die Familie von Keudell, bauten hier im 16. Jahrhundert ihr Stammhaus am südöstlichen Ortsrand von Schwebda auf. Der Gutshof, bestehend aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, gehört zu den ältesten Anlagen des Ortes.

Die Anlage ist im Privatbesitz der Erben, der Grafen von Dönhoff.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Walrabshof
  • Wallrabshof
  • Steinerne Haus

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

Im Süden von Schwebda auf einem Gutshof gelegen (Lindenanger 13).

Lage:

Am südlichen Ende des Ortes Schwebda unweit der Werra gelegen.

Geschichte

Burggeschichte:

Im 13. Jahrhundert besaßen mehrere Adelsfamilie im Ort Schwebda Besitz, darunter auch eine Familie, die sich nach dem Ort nannte. Sie errichteten wahrscheinlich in der Zeit zwischen 1243 und 1269 eine Wasserburg, die durch einen Graben geschützt wurde, den die Werra speiste. Erstmals wird 1243 ein Ritter von Schwebda, Nidungus de Sueuede erwähnt, 1269 die Familie von Schwebda in einem Lehnsvertrag der Äbtissin des Cyriakusstiftes in Eschwege. Verwandtschaftlich verbunden sind sie mit der Familie von Keudell, die 1297 ihren Besitz den Grafen von Bilstein zu Lehen übergaben. 1301 verkauft Otto von Bilstein seine Güter an die Landgrafen von Hessen, darunter auch Schwebda. Mit dem Aussterben der Grafen von Bilstein, geht der gesamte Besitz an die Landgrafen von Hessen. 1488 erhält Apel von Schwebda mit anderen Gütern im Ort ein Haus mit Scheune auf dem Kirchhof als Mannlehen des hessischen Landgrafen verliehen.

Durch die Heirat zwischen Mechthild von Schwebda (†1549) und Friedrich von Keudell (*1502 †1567) verbinden sich die beiden Familien. Seit 1516 befinden sich das Haus und die anderen Güter im Besitz der Familie von Keudell. Sie erhalten mit der Säkularisation 1527 durch Landgraf Philipp von Hessen auch den Besitz der Eschweger Klöster in Schwebda übertragen. Bernhard von Keudell baut auf dem Boden der ehemaligen Wasserburg einen großen Gutshof als Stammsitz der Familie aus. Von den alten Gebäuden werden vermutlich Steine für die Errichtung eines spätgotischen Baus, dem sog "Steinernen Haus" genutzt. In der neuen Anlage tragen Türen die Jahreszahlen 1522 und 1529. Ein weiterer Familienzweig errichtet nahe der Kirche einen weiteren Gutshof.

Im 18. Jahrhundert wird die ehemalige Burg, genannt Walrabshof nach Henrich Walrab von Keudell zu Keudelstein, weiter ausgebaut. Zur Anlage gehören außer dem Herrenhaus zwei Wohnhäuser, ein Brauhaus, Scheunen, Ställe, Nutzgärten, eine Mühle, außerdem ein Schafhof mit Schäferhaus, Schützenhaus und ein Amtshaus.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

Die auch als "Walrabshof oder Wallrabshof" bezeichnete große Gutsanlage wurde auf dem Boden einer ehemaligen Wasserburg zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet. Von der alten Burg blieb nichts erhalten. Zu den ältesten Bauteilen gehören das sog. Steinerne Haus (1520) und ein gegenüberliegendes Wohnhaus von 1549. Über dem Portal befindet sich das Wappen des Erbauers, Bernhard von Keudell. Das Gutshaus ist ein hoher dreigeschossiger Steinbau und war mit 30 m Höhe das höchste Wohngebäude des Ortes. 1852 wurde die Innenausstattung im neogotischen Stil umgestaltet, die Anlage um weitere Wirtschaftsgebäude erweitert.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Walrabshof

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Funktionstyp:

Adelssitz

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Burg Schwebda

Zitierweise
„Burg Schwebda, Gemeinde Meinhard“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7597> (Stand: 13.2.2024)