Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- 4926 Herleshausen
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- Ortskennziffer
- 63600511004
Weitere Informationen
Burg Wommen
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207 m über NN
Gemarkung Wommen, Gemeinde Herleshausen, Werra-Meißner-Kreis Die ehemalige Wasserburg wurde durch die Familie Schutzbar-Milchling zu Beginn des 20.Jahrhunderts in ein Schloss umgebaut, das die Formen einer mittelalterlichen Burg aufweist. Der ursprüngliche Kernbau und ein Renaissanceportal blieben erhalten.
Heute ist das Margot-von-Schutzbar-Stift im Schloss untergebracht, für das moderne Pflegeheim wurden die alten Wirtschaftsgebäude abgerissen.
- Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Schloss Wommen
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Historische Namensformen:
- Burgsitz (1747) [K. Gonnermann, Wommen, 1747, S. 9]
- Haus und Dorf Wommen (1771) [HStAM Bestand Urk. 117 Nr. 274 mit Digitalisat]
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Ortstyp:
Burg; Schloss
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Bezeichnung der Siedlung:
- Ende 16. Jh. Ausbau des heutigen Südflügels
- 1911–1913 Ausbau zur heutigen Gestalt für Rudolf von Schutzbar-Milchling (Architekt Bodo Ebhardt
- vor 1925 Fertigstellung des Turms
- seit 1945 Nutzung als Altenpflegeheim
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Lagebezug:
Im Südwesten von Wommen gelegen (Gerstunger Strasse 10).
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Lage:
Das Schloss liegt am südwestlichen Ortsrand nahe der Werra an einem Bachzulauf
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Graf Reinhard von Brandenburg verkaufte 1364(94?) all sein Gut, Gericht und Recht im Dorf Wommen an die von Colmatsch (UA v. Colmatsch). Diese errichteten vermutlich im Ort eine Wasserburg.
Die von Colmatsch erhielten seit 1497 ihr Lehen vom Kloster Kaufungen. Nach der Auflösung des Klosters in der Reformation 1527 wurden sie Lehnsleute der Landgrafen von Hessen und 1544 und 1558 als Lehnsmänner genannt. 1535 (Wappenstein am Renaissanceportal) baute Georg von Colmatsch die Anlage mit einem neuen Südflügel in ein großes Herrenhaus um. Die Familie behielt den Ort bis 1592.
Das Lehen kam nun zunächst an die Treusch von Buttlar und Landgräfin Juliane, dann 1641 an die von Geyso, die es seit 1663 mit denen von Brinck teilten (1641-1788). Die Besitzer wechselten häufig. Von 1908-1946 gehörte die Anlage der Familie von Schutzbar–Milchling. Sie ließ 1911 einen großen Teil der Gebäude abreißen und nach den Plänen des Architekten Bodo Ebhardts ein Schloss im Stil des Historismus errichten.
1946 übergab Margot von Schutzbar den Besitz in einem Stiftungsvertrag an den Deutschen Gemeinschafts–Diakonieverband, zwecks Einrichtung eines Stiftes. Seitdem wird das Schloss als Altersheim genutzt.
Im Jahre 2000 übernahm die Hephata-Diakonie aus Schwalmstadt das Margot-von-Schutzbar-Stift.
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Besitzgeschichte:
1364 Herren von Colmatsch
1596-1621 Familie Treusch von Buttlar
1621-1641 Landgrafen von Hessen
1641-1665 Familie von Geyso
1665-1765 Familie von dem Brinck
1765-1806 Familie von Lindau
1806-1879 Familie von Kutzleben
1879-1908 Familie von Eichel–Streiber
1908-1946 Familie von Schutzbar–Milchling
seit 1946 Deutscher Gemeinschafts–Diakonieverband als Margot–von–Schutzbar–Stift
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Das erhaltene Renaissanceeingangsportal ist mit Figuren geschmückt.
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Baubeschreibung:
Das heutige Schloss wurde in den Jahren 1908-1912 nach den Plänen des Architekten Bodo Ebhardt im Auftrag der Familie von Schutzbar-Milchling erbaut. Ein Bergfried und ein rechtwinklig angelegter Wohnkomplex wurden im Stile eine mittelalterliche Burg errichtet. Um den Schlosshof gruppieren sich die Wirtschaftsgebäude.
2009 wurde das Schloss als Altersheim erneut umgestaltet.
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Denkmaltopographie:
DenkXweb Schloss, Gerstunger Straße 10
- Nachweise ↑
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Literatur:
- K. Gonnermann, Wommen, 1747
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 987
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 72
- Flemming, Wommen. Schloß und Kirche, in: Das Werraland, 42. Jg., H.3, S.51-53
- Zitierweise ↑
- „Burg Wommen, Gemeinde Herleshausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7595> (Stand: 1.2.2024)