Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Burg Korbach

377 m über NN
Gemarkung Korbach, Gemeinde Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Anfang des 18. Jahrhunderts plante Fürst Anton Ulrich von Waldeck einen Schlossneubau in Korbach und ließ dafür die gräfliche Burg abreißen. Die Korbacher Bürgen verkauften jedoch das für die Erweiterung nötige Bauland nicht. Als einziger Rest blieb der sogenannte Wollweberturm erhalten, der sowohl Teil der Burganlage als auch der Stadtbefestigung war.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Hagenburg
  • Oberer Herrenhof
  • Turm, Herrschaftlicher
  • Wollweberturm

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

etwa 15,5 km südwestlich von Arolsen

Lage:

Die landgräfliche Burg lag im Nordwesten der Korbacher Neustadt unweit der Nikolaikirche (Hagenstraße).

Geschichte

Burggeschichte:

In Korbach existierte vermutlich schon in karolingischer Zeit ein befestigter Hof (curtis). Kaiser Otto II. übergab den Korbacher Königshof 980 dem Stift Corvey. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte die Stadt den Grafen von Waldeck, seit 1441 stand sie unter der Oberlehenshoheit der hessischen Landgrafen. Die Waldecker besaßen in der Altstadt nahe der Kilianskirche ein Haus mit Hof, das Graf Otto und Gräfin Sophia 1298 dem Kloster Bredelar verkauften (domum nostram cum area tota sitam iuxta ecclesiam in veteri oppido nostro Corbike, Urkunden Kloster Bredelar, S. 121-122, Nr. 164, seitdem Mönchehof genannt). Zum Besitz der Grafen gehörten mehrere Häuser in Korbach sowie die Burg in der Korbacher Neustadt. Der Anfang des 18. Jahrhunderts von Fürst Anton Ulrich von Waldeck nach Plänen Julius Ludwig Rothweils geplante Neubau des Schlosses kam nicht zustande, da Korbacher Bürger sich weigerten, dem Fürsten das für die Erweiterung nötige Bauland zu verkaufen.

Ersterwähnung:

1370

Laufzeit:

Mitte 13. Jahrhundert–Anfang 18. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Die Burg war im Besitz der Grafen von Waldeck.

Abgang:

Fürst Anton Ulrich von Waldeck ließ die Burg 1715/16 abreißen, um ein neues Schloss bauen zu lassen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die Korbacher Burg wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Nach dem Stadtbrand von 1536 ließ Graf Wolrad II. von Waldeck die Burg bis 1544 wieder aufbauen, weitere Um- und Erweiterungsbauten wurden 1591, 1625 und 1669 vorgenommen. Der 1505 erbaute Turm neben der Burg wurde 1901 von Landbaumeister Wilhelm Müller (1851-1928) renoviert und zu Wohnzwecken umgebaut. Nach Abriss des alten Schlosses begannen 1716 die Arbeiten am Fundament des Neubaus, die jedoch bald eingestellt wurden.

Baubeschreibung:

Das unter Graf Wolrad II. im 16. Jahrhundert errichtete Schloss war ein dreistöckiger Renaissancebau mit 23 Räumen.

Erhaltungszustand:

Letzter Rest der Burg ist ein Rundturm, der sowohl Teil der Stadtbefestigung als auch der Burganlage war.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg

Rechtstyp:

Herrenhaus; Lehnsburg

Funktionstyp:

Wohnsitz; Stadtburg

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Burg Korbach, Gemeinde Korbach“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7574> (Stand: 4.10.2018)