Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- 4719 Korbach
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- Ortskennziffer
- 63501509006
Burg Meineringhausen
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327 m über NN
Gemarkung Meineringhausen, Gemeinde Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg Reste der mittelalterlichen Burg in Meineringhausen haben sich nicht erhalten. Bereits 1570 brannten die Burggebäude ab und die Familie von Wolmeringhausen ließ eine neue Burganlage mit Wassergraben, Palisaden und Zugbrücke errichten. Auch diese Burg ist verschwunden, auf dem Gelände wurde im 19. Jahrhundert ein schlichtes Gutshaus errichtet.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- Haus Meineringhausen derer von Wolmeringhausen (1634) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 115/04 Nr. Meineringhausen 33]
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Lagebezug:
gut 5 km südöstlich von Korbach
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Lage:
Die Burg lag am östlichen Ortsrand von Meineringhausen.
- Geschichte ↑
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Besitzgeschichte:
Die Bauherren der Burg in Meineringhausen sind nicht bekannt. Im 14. und 15. Jahrhundert besaß die Familie Wederewe Güter in Meineringhausen, später von Immighausen, seit Anfang des 16. Jahrhundert von Wolmeringhausen. Sie hielten die Güter jeweils als Corveyer beziehungsweise Waldecker Lehen. Nach 1570 ließ die Familie von Wolmeringhausen eine neue Burg errichten. Nachdem sie 1635 in männlicher Linie ausgestorben war, ging das Lehen an Curt von Twiste, der Mechthild, älteste Tochter des letzten von Wolmeringhausen, geheiratet hatte. Die Familie starb 1715 aus, bereits seit 1699 war das Burggut verpfändet an Friedrich Wilhelm von Gaugrebe, der es 1708 von Corvey als Lehen erhielt. Die von Gaugrebe starben 1788 aus und der Waldecker Fürst belehnte Kammerrat Kleinschmidt aus Arolsen mit dem Gut. Seit dem 19. Jahrhundert war es im Besitz der Freiherren Kleinschmidt von Lengefeld.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Es ist nicht bekannt, wer die Burg wann errichten ließ. Die Burggebäude wurden 1570 bei einem Brand zerstört, danach ließen die Herren von Wolmeringhausen eine neue Burg errichten. Nach 1710 brannte das Wohnhaus erneut ab und die Familie von Gaugrebe ließ es wiederaufbauen. Im Jahre 1826 wurde ein neues Gutshaus errichtet.
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Baubeschreibung:
Die Ende des 16. Jahrhundert erbaute Burg war mit Palisaden und Wassergräben gesichert und hatte eine Zugbrücke. Das 1826 errichtete Gutshaus war ein einfacher Fachwerkbau mit einem Steinsockel, zwei Ganz- und einem Halbgeschoss sowie einem Satteldach.
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Erhaltungszustand:
Reste der Burganlage haben sich nicht erhalten.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Wasserburg
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Rechtstyp:
Herrenhaus; Lehnsburg
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Funktionstyp:
Wohnsitz
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Belehnung der Herren von Wolmeringhausen, später von Twiste mit dem Gut Meineringhausen (1496-1717), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 121 Nr. 7590
- Erbstreitigkeiten zwischen den Herren von Twiste und denen von Gaugrebe wegen des Gutes Meineringhausen sowie der Mühle und des Zehnten zu Twiste (1476,1698-1716), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Nr. 5351
- Rechtstreit zwischen Waldeck und Corvey wegen der Lehnsqualität des Gutes Meineringhausen ([1493] 1592-1724,1758-1766), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 121 Nr. 7589
- Prozeß der Familie von Hanxleden gegen die Herren von Twiste, später von Gaugrebe wegen des halben Lehngutes zu Meineringhausen (1592-1752), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 121 Nr. 7591-7592
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Literatur:
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3, S. 160 ff. (online)
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 125
- Bockshammer, Territorialgeschichte, S. 201 f.
- Schmidt, Meineringhausen, S. 43
- Zitierweise ↑
- „Burg Meineringhausen, Gemeinde Korbach“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7572> (Stand: 2.10.2018)