Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
63501805004

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Burg Nieder-Waroldern

268 m über NN
Gemarkung Nieder-Waroldern, Gemeinde Twistetal, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Burg in Nieder-Waroldern ist heute fast völlig verschwunden, lediglich einige Mauerreste existieren noch. Ihre Bauherren oder ihre Erbauungszeit sind nicht bekannt, erstmals urkundlich fassbar wird die Burg Ende des 14. Jahrhunderts. Sie war Eigentum der Grafen von Waldeck, die sie als Lehen vergaben oder verpfändeten. Vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts wurden die letzten Burggebäude abgebrochen.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

gut 8 km südsüdwestlich von Arolsen

Lage:

Die Burg lag am westlichen Rand des Ortes.

Geschichte

Ersterwähnung:

1390

Laufzeit:

Ende 14. Jahrhundert–18. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Die Burg Nieder-Waroldern war 1390 als waldeckisches Lehen im Besitz des Heinrich von Twerne, der die Hälfte der Burg in diesem Jahr an Ulrich von Escheberg verpfändete. Graf Heinrich VI. von Waldeck stimmte als Lehnsherr der Vereinbarung zu, die darüber hinaus beinhaltete, dass eine Weiterverpfändung nur an Eingesessene der Herrschaft Waldeck erfolgen dürfe. 1407 verpfändete Heinrich VII. von Waldeck die gesamte Burg an Werner von Gudensberg und 1408 an Kurt von Geismar. Noch 1485 sind die von Geismar Pfandbesitzer der Burg. 1519 verkauften Philipp II. und Philipp III. von Waldeck Burg und Hof zu Nieder-Waroldern wiederkäuflich an Adrian von Zerzen. Anfang des 17. Jahrhunderts hatten die Herren von Boyneburg zu Lengsfeld Rechte an der Burg, 1613 war Franz von Dalwigk ihr Besitzer. 1617 löste Elisabeth von Waldeck, geb. Gräfin von Nassau-Katzenelnbogen, die Burg Nieder-Waroldern von Franz von Dalwigk ein, 1666 verpfändete sie Graf Johann II. von Waldeck an Hans Christoph Trensch von Buttler. Später war Hauptmann von Kotzenberg im Besitz der Burg, 1687 erwarb Oberst Johann zur Brügge den Besitz, 1718 Oberst von Uslar, 1720 Christine Elisabeth Stirn und um 1730 der Faktor Samuel Stöcker. Letzterer gab die Besitzungen um 1735/41 an seine Schwiegersöhne Heinrich Ernst Kleinschmitt und Wolrad Wigand weiter.

Abgang:

Die letzten Reste der Burganlage wurden 1773 abgebrochen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Es ist nicht bekannt, wer die Burg Nieder-Warolden wann errichten ließ und auch zu ihrer weiterern Baugeschichte fehlen Informationen. 1613 bat Franz von Dalwigk um Bauholz für Reparaturen, 1730 ist von Baukosten in Höhe von 1.000 Talern die Rede.

Baubeschreibung:

Zum Aussehen der Burganlage ist nicht bekannt.

Erhaltungszustand:

Bauliche Überreste finden sich abgesehen von einigen Grundmauern nicht mehr.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Rechtstyp:

Landesburg@Grafschaft Waldeck; Lehnsburg; Pfandburg

Funktionstyp:

Wohnsitz

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Nieder-Waroldern, Gemeinde Twistetal“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7566> (Stand: 2.10.2018)