Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Messtischblatt
4620 Bad Arolsen
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Ortskennziffer
63500206015

Schloss Landau

307 m über NN
Gemarkung Landau, Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Geschichte des Landauer Schlosses reicht zurück bis ins späte 13. Jahrhundert, als Graf Otto I. von Waldeck die Stadt Landau anlegen ließ. Es diente im 15. Jahrhundert der älteren Landauer Linie der Waldecker Grafen als Residenz und im 16. Jahrhundert der neueren Landauer Linie. Die Schlossgebäude wurden häufig erneuert, umgebaut und veränderten Nutzungen angepasst. Der heutige Baubestand geht im wesentlichen auf das 16. und 17. Jahrhundert zurück. Seit 2015 wird Schloss Landau zum Hotel umgebaut.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Burg Landau

Ortstyp:

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

etwa 6 km südöstlich von Arolsen

Lage:

Das Schloss befindet sich am nordwestlichen Ortsrand von Landau, direkt am Hang über dem Wattertal, Am Grafenschloss 1-3.

Geschichte

Burggeschichte:

Ende des 13. Jahrhunderts ließ Graf Otto I. von Waldeck die Stadt Landau gründen, 1294 wird sie als novum oppidum bezeichnet. Vermutlich zur gleichen Zeit wurde die 1339 erwähnte Burg Landau gegründet sowie die heute verschwundene kleine Knappenburg, die südlich an die Stadt grenzte. Von 1397 bis 1495 war die Burg Landau Residenz der älteren Landauer Linie des Waldecker Grafenhauses, von 1539 bis 1597 der neueren Landauer Linie. Von 1706 bis 1733 war Schloss Landau Witwensitz von Johannetta von Nassau-Saarbrücken-Idstein, Ehefrau Christian Ludwig von Waldecks. Danach diente es verschiedebnen Mitgliedern der gräflichen Familie als Wohnsitz oder wurde verpachtet. In den Jahren 1933 bis 1944 beherbergte das Schloss eine landwirtschaftliche Schule, von 1948 bis 2012 ein evangelisches Alten- und Pflegeheim. Seit 2015 wird es zum Hotel umgebaut.

Ersterwähnung:

1339

Besitzgeschichte:

Schloss Landau war im Besitz der Grafen von Waldeck. Otto III. von Waldeck zu Landau trug Burg und Stadt 1431 dem hessischen Landgrafen Ludwig I. zu Lehen auf. Nach der Abdankung Fürst Friedrichs von Waldeck 1918 und der Auflösung des Landes Waldeck 1929 kam das Schloss in den Besitz der Waldeckschen Domanialverwaltung. 2014 erwarb der Hotelunternehmer Alexander Fitz Schloss Landau.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die Burg Landau wurde vermutlich zusammen mit der Stadt Landau Ende des 13. Jahrhunderts unter Graf Otto I. von Waldeck errichtet. Graf Herinrich VI. ließ sie möglicherweise 1366 erneuern und erweitern. Als Landau im 16. Jahrhundert wieder Residenz wurde, ließ Johann von Waldeck die Burg um 1549 schlossartig umbauen (Treppenturm, Nordflügel, Ostflügel aus dieser Zeit erhalten). Nach den beiden Wappensteinen zu urteilen wurde das Torhaus 1563 vermutlich eingeschossig erbaut und erhielt wahrscheinlich 1595 das Fachwerkobergeschoss und den Treppenturm. Unter Graf Christian Ludwig errichtete der Baumeister Johann Schiefelmann 1679 bis 1681 den Hauptbau an der Südseite neu und baute den Nordflügel aus. Baudirektor Julius Ludwig Rothweil leitete die Renovierung von 1728/29, sein Sohn Franz Friedrich entwarf nach dem Einsturz des Ostflügels 1744 den schmalen Verbindungsgang zwischen Treppenturm und Nordflügel. Baudirektor Friedrich Theodor Escher (1768-1832) war 1818 mit der Erneuerung der Schlossgebäude beauftragt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zum Altenheim umgebaut, seit 2015 wird es saniert und für seine zukünftige Nutzung als Hotel und Veranstaltungsort eingerichtet.

Baubeschreibung:

Das Schlossareal in Landau gliedert sich in die Kernburg an der Nordseite, einen südlich vorgelagerten Gartenbereich mit Wirtschaftsbauten und dem Torhaus im Osten. Die Kernburg ist eine schlichte Anlage um einen unregelmäßigen Hof. Der südliche Hauptbau ist zweigeschossig mit Walmdach und zweiläufiger, zentraler Freitreppe. An der Nordostecke schließt sich der kurze Ostflügel mit Schleppdach an, im Winkel der Treppenturm mit zwei massiven und einem Fachwergeschoss sowie Zeltdach mit kleiner vierseitigen Laterne und welscher Haube. In der Achse des Ostflügels steht der schmale Verbindungsbau zum Küchenbau, einem einfachen Putzbau über schiefwinkligem Grundriss. Das Torhaus im Osten hat ein massives Erd- und ein Fachwerkobergeschoss sowie einen westlichen runden Treppenturm.

Erhaltungszustand:

Die Burg erfuhr zahlreiche Umbauten. Die ältesten erhaltenen Teile stammen aus dem 16. Jahrhundert: der Treppenturm im Hof, der kurze Rest des Ostflügels, Teile des Nordflügels sowie das Torhaus. Der Hauptbau ist äußerlich in der Form des späten 17. Jahrhunderts erhalten.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Schloss

Rechtstyp:

Residenzburg; Residenzschloss

Funktionstyp:

Residenz; Wohnsitz

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schloss Landau, Gemeinde Bad Arolsen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/63500206015> (Stand: 2.10.2018)