Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 16. Cassel
Ortskennziffer
63301900005

Burg Sensenstein

349 m über NN
Gemarkung Nieste, Gemeinde Nieste, Landkreis Kassel
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Burg Sensenstein wurde vermutlich von dem hessischen Landgrafen gegen die braunschweigische Burg Sichelstein errichtet. Angeblich, so berichtet landau, soll schon mit der Namensgebung die Überlegenheit der hessischen Seite - die größere Sense gegenüber der kleineren Sichel - verdeutlicht werden. Eine Burg stand bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts und wurde dann abgebrochen. Heute betreibt der Landkreis Kassel hier die Jugendburg und Sporbildungsstätte Senstein.

Basisdaten

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

10,4 km östlich von Kassel.

Lage:

2 km westsüdwestlich von Nieste in einem Waldstück auf dem Geroldsberg.

Geschichte

Burggeschichte:

Die Burg wurde der Überlieferung zufolge um 1373 durch Landgraf Hermann II. von Hessen gegen den braunschweigischen Sichelstein errichtet. Damit wollte er die von gegenüber ausgehenden Räubereien unterbinden. An der Stelle des Sensensteins wiederum soll bereits ein älterer Wartturm gestanden haben. Die Funktion der beiden Burgen im Sternerkrieg liegt im Dunkeln. 1601 war die Burg bereits verfallen.

Ersterwähnung:

1373

Letzterwähnung:

1677

Besitzgeschichte:

1438-1461 als hessisches Lehen im Besitz des Sittich von Berlepsch. 1461 durch Tausch mit Dörfern, Gerichten und Höfen an Hessen zurück gefallen. 1601-1677 als Lehen im Besitz der von Weihen. 1677-1699 gehörte Sensenstein Graf von Kunowitz. 1699-1713 im Besitz der Landgräfin Marie Amalie und ihres Sohnes Prinz Maximilian. 1767-1772 und wieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Schlieffen.

Die Burgruine gehört nach mehreren Besitzwechseln dem Landkreis Kassel, welcher neben den Wällen die neuzeitlichen Gebäude eines Jugendhofes erbauen ließ (Vgl. Sensenstein (Jugendhof)).

Funktion:

Von den Herren von Berlepsch wurde die Burg als Jagdschloss genutzt.

Abgang:

Die Burg verfiel zum Ende des 14. Jahrhundert. Der Bergfried wurde 1677 von Dietrich von Kunowitz gesprengt sowie die restlichen Gebäude abgeräumt. Aus dem gewonnenen Baumaterial wurden Wirtschaftsgebäude errichtet. Das letzte dieser Wirtschaftsgebäude wurde 1960 abgerissen.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

Der 1677 gesprengte Bergfried der Burg soll 22,5 Meter hoch gewesen sein und einer Mauerdicke von 2,25 Metern gehabt haben. 1833 wirden noch Mauerreste, ein Brunnen und ein Tor im Süden der Anlage erwähnt

Erhaltungszustand:

Von der Burg sind nur noch eine quadratische Wall-Graben-Anlage von ca. 50 Metern Seitenlänge und einige Steinfragmente erhalten.

Grabungen und Funde:

1893 wurde das Fundament eines Torhauses freigelegt. Keramik aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Wallanlagen Burg Sensenstein

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Funktionstyp:

Gegenburg; Jagdschloss

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Burg Sensenstein

Zitierweise
„Burg Sensenstein, Gemeinde Nieste“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/63301900005> (Stand: 20.4.2024)