Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- 4926 Herleshausen
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 46. Netra
- Ortskennziffer
- 63600507002
Weitere Informationen
LAGIS
Burg Brandenfels
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406 m über NN
Gemarkung Markershausen, Gemeinde Herleshausen, Werra-Meißner-Kreis Die Burgruine Brandenfels liegt hoch über dem Werratal auf einem Kalkfelsen nahe Herleshausen. Erbaut von einem Zweig der Familie von Boyneburg beherrschte sie die alten Handelsstraßen. Im 14. Jahrhundert überfielen die Burgherren Kaufleute und Städte. 1383 versuchte Landgraf Balthasar von Thüringen gemeinsam mit den Reichsstädten Mühlhausen, Nordhausen und Erfurt die Burg zu erobern, was misslang. Im 17. Jahrhundert wird die Burg verlassen und als Steinbruch genutzt.
- Basisdaten ↑
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Historische Namensformen:
- in castro Brandenvels (1260/70) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 362, Nr. 926; Datierung nach Der Brandenfels, S. 116-117 Nr. 4)
- Brandenvels, de (1304) [HStAM Bestand Urk. 147 Nr. 23; Landgrafen-Regesten online Nr. 466 ]
- castrum nostrum Brandenvels (1323) [Der Brandenfels, S.22 und 126]
- in castro Brandenvelz (1349/50) [Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen, S. 186, Nr. 17]
- octavium partem castri Brandenfels (1351) [Der Brandenfels, S. 134 Nr. 54]
- Burg Brandenfels (1575) [HStAM Bestand 17 e Nr. Brandenfels 3]
- Burg Brandenfels (1593) [HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 13064]
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Ortstyp:
Burg
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Lagebezug:
Etwa 0,5 km westlich von Markershausen gelegen
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Lage:
Die Burg liegt am linken Werraufer am Rande des hohen Ringgaues auf einem Kalkfelsen, 451 m hoch.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Wahrscheinlich wurde die Burg 1248 von einem Zweig der Familie v. Boyneburg als Reichslehen errichtet, die sich als von Brandenfels bezeichneten. Der Zweig starb bereits 1305 aus. Im hessisch-thüringischen Erbfolgestreit wurde die Burg durch den Markgrafen Heinrich von Meißen belagert, kam dann an die Landgrafen von Thüringen. Diese gaben sie als Lehen an die Herren von Brandenfels zu Anfang des 14. Jahrhunderts; sie verblieb lange Zeit als Ganerbenburg im Besitz der weitläufigen Familie. 1348/49 wird im Lehnbuch Friedrich des Strengen Konrad von Buttlar, genannt Treusch als Lehnsmann genannt. 1368 befehdete Andreas von Buttlar die umliegenden Städte, um Geldzahlungen zu erzwingen. Diese wendeten sich an den thüringischen Landgrafen, dersie unterstütze und die Burg Brandenfels belagerte. 1383 wurde ein Friedenvertrag geschlossen.
1540 fiel die Burg durch einen Vergleich zwischen Sachsen-Thüringen und Landgraf Philipp an Hessen. Seit dem 16. Jahrhundert sind die Treusch von Buttlar alleinige Besitzer.
Die Burg war dann bis in die Neuzeit bewohnt. Sie verfiel aber schließlich, als man im 17. Jahrhundert bequemeren Wohnsitzen im Tal den Vorzug gab. Friedrich Schiller hat in seinem Drama "Die Räuber" den Familienzwist im Hause Buttlar zu Beginn des 18. Jahrhunderts literarisch verarbeitet.
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Ersterwähnung:
1248
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Letzterwähnung:
1600
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Adel:
Familie von Brandenfels als Zweig der Familie von Boyneburg (1248-1305)
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Funktion:
1385 gehören zum Haus Brandenfels Besitzungen zu Unhausen, Breitzbach, Nesselröden, Markershausen und Bertenhusen(?) (HStAM Bestand Urk. 115 Nr. 14)
1545 wird die Burg Brandenfels mit allem ihren Dörfern und Gütern von Hessen an die Treusch von Buttlar verlehnt: nämlich Archfeld [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.] mit dem darin liegenden Molbach [Wüstung in der Gemarkung der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Lüderbach [Ortsteil der Gem. Ringgau, Werra-Meißner-Kr.], Frauenborn [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Markershausen [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Breitzbach [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Unhausen [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Holzhausen [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Rittershausen [Wüstung in der Gemarkung Ulfen, Stadt Sontra, Werra-Meißner-Kr.], Berlitzgrube [Hof in der Gemarkung Breitzbach, Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.] und Altefeld [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.] mit Gerichten, Rechten, Frei- und Herrlichkeiten, hohen und niederen Geboten, Verboten, zu setzen und zu entsetzen, Lehen, Zinsen und Diensten, Jagd, Holz, Feld, Äckern, Wiesen, Viehtriften, Teichen, Wasser, Weiden und allem anderen Zubehör, alles aber zum halben Teil laut des zwischen dem Landgrafen von Hessen und den 1545 Belehnten geschlossenen Vertrages vom 21. Juli 1540 als Mannlehen, mit dem Recht auf etwaige weibliche Lehnsfolge (HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 13061)
Zum Haus Brandenfels gehörten nach dem sächsischen Lehenbrief von 1646: Archfeld samt der Malbach darein gehörig, Frauenborn, Wüstung Wuffenbach, (hierfür 1545 Lüderbach), Markershausen, Breitzbach, Unhausen, Holtzhausen, Rittershausen, Berlitzgrube und das Alte Feld (UA Treusch).
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Die Burg ist Teil der an der hessisch-thüringschen Grenze im 13. Jahrhundert entstanden Befestigungen auf den Höhenzügen des Ringgaus.
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Baubeschreibung:
Die ehemalige Burg liegt auf einer steilen Bergzunge, sie wurde nach NW durch einen Halsgraben, der 12 m tief und 10 m breit ist und über den eine Zugbrücke führte, geschützt. Die Gesamtanlage hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks. Am Südhang befand sich vermutlich ein Tor. Dreigeschossige Seitenwände des ehemaligen Palas mit Fensteröffnungen und Kellergewölbe sind teilweise erhalten, ebenso die Spitzbogenfenster einer Kapelle.
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Denkmaltopographie:
DenkXweb Burgruine Brandenfels
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Höhenburg
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Rechtstyp:
Ganerbenburg
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Funktionstyp:
militärische Anlage
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 643
- Brauns, Brandenfels, in: Hessische Heimat, NF. 16, Heft 3/4, S. 92-94
- Buttlar, Horst Freiherr von, Zur Geschichte der Burg Brandenfels, in:Das Werraland, 40. Jg., Heft 1, 1987, S. 2-3
- Der Brandenfels
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 62 f.
- Reimer, Historisches Ortslexikon für Kurhessen, S. 60
- Fundberichte, 1986, S. 555 (Sippel) > Einzelfund.
- Fundberichte, 1991, S. 456 u. 473 (Abb.) (Sippel) > Einzelfunde
- Fundberichte, 1996, S. 446 f. (Sippel)
- G. Landau, Hessische Ritterburgen, Band 1 (1832), S. 307-324, Nr. 12: Brandenfels (Digitalisat)
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Brandenfels, Gemeinde Herleshausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/5440> (Stand: 19.2.2024)
- Indizes ↑
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Sachbegriffe:
- Burgruine Brandenfels (Markershausen)#4512700-1