Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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4822 Gudensberg
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Ortskennziffer
63400705010

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LAGIS

Wenigenburg

226 m über NN
Gemarkung Gudensberg, Gemeinde Gudensberg, Schwalm-Eder-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Wenigenburg lag auf einem nach Nordwesten gerichteten Sporn des Gudensberger Schlossberges. Die Burganlage wurde 1272 urkundlich erwähnt und entwickelte sich wahrscheinlich aus einem zur benachbarten landgräflichen Obernburg gehörigen Vorwerk. Im Jahr 1387 eroberten Truppen Erzbischof Adolfs von Mainz die Wenigenburg und zerstörten sie. Nachdem man im Anschluss die Burg von hessischer Seite nicht wieder aufbaute, wurden die Reste der Anlage in die Gudensberger Stadtbefestigung einbezogen. Mit Ausnahme jener Relikte sind keine Reste der Wenigenburg erhalten.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

16 km nordnordwestlich von Homberg (Efze) gelegen

Lage:

Am Südwestrand der Altstadt von Gudensberg befinden sich auf einem durch einen schmalen Sattel nach Nordwesten von der Obernburg abgesetzten kleineren Felsvorsprung die geringen Reste der Wenigenburg.

Geschichte

Burggeschichte:

Im Jahr 1272 zahlte Landgraf Heinrich I. von Hessen 25 Schilinge leichter Heller an die Wächter der Wenigenburg (vigilibus inferiori castri). Im Zuge der Eroberung der Gudensberger Obernburg im Jahr 1312 durch Graf Heinrich IV. von Waldeck für Hessen wurde die Wenigenburg erstürmt. Die Wenigenburg wurde im Jahr 1387 im Rahmen der Belagerung Gudensbergs durch Truppen des Erzbischofs Adolf von Mainz zerstört und im Anschluss nicht wiederaufgebaut.

Ersterwähnung:

1272

Laufzeit:

–1387

Besitzgeschichte:

Im Jahr 1609 erwirbt die Stadt Gudensberg das Gelände der früheren Burg.

Funktion:

Im 13. Jahrhundert hatten landgräfliche Turmwächter ihren Dienstsitz in der Wenigenburg. Bei Feuergefahr alarmierten sie die Bewohner der Stadt Gudensberg. Seit 1717 wohnte der Stadtmusikus auf dem Burgberg, der gleichzeitig für die Alarmierung bei Feuer zuständig war.

Abgang:

Bei der Belagerung Gudensbergs durch die Truppen Erzbischof Adolfs von Mainz im Jahr 1387 wurde die Wenigenburg zerstört und im Anschluss nicht wieder aufgebaut. Etwaige Baureste integrierte man in die später erneuerte Stadtbefestigung.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Vermutlich entwickelte sich die Wenigenburg im 11./12. Jahrhundert aus einem zur benachbarten Obernburg gehörigen Wirtschaftshof. Nach der Zerstörung der Burg im Jahr 1287 entstanden neuere Gebäude vermutlich erst im 16. und 17. Jahrhundert.

Baubeschreibung:

Die Burg bestand aus einem Rundturm, der von einer Ringmauer umgeben war. Sie nahm ca. eine Fläche von 44 x 25 Metern ein.

Erhaltungszustand:

Mit Ausnahme der in Stadtbefestigung integrierten Baureste sind von der Wenigenburg keinerlei Baureste erhalten geblieben.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Spornburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Wenigenburg

Zitierweise
„Wenigenburg, Gemeinde Gudensberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/4339> (Stand: 16.3.2022)