Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
- 53401105007
Burg Seelheim
- Gemarkung Großseelheim, Gemeinde Kirchhain, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Ein vermutlich seit dem 9. Jahrhundert in Großseelheim bestehender fuldischer Fronhof im Bereich südlich des Kirchhofs wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt von den Hobeherren zu einer Burg ausgebaut. Spätestens 1519 befindet sich diese Burg im Besitz derer von Radenhausen. 1755 wird sie als wüst bezeichnet. Es konnten bisher keinen Spuren dieser Burg nachgewiesen werden. Eine ebenfalls im Besitz der von Radenhausen befindliche Kemenate östlich des Friedhofs wurden spätestens 1565 abgerissen.
- Basisdaten ↑
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Historische Namensformen:
- Seleheim (1233) [Wyss, Abt. 1, Nr. 37]
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Ortstyp:
Fronhof; Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- villicationi nostre (1233) [Wyss, Abt. 1, Nr. 37]
- wüste Burg (1755)
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Lage:
Südwestlich des Kirchhofs von Großseelheim.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Das Kloster Fulda ließ vermutlich bereits im 9. Jahrhundert auf Grundlage von Privatschenkungen eine Villikation inklusive Fronhof in Großseelheim erreichten. Die in der älteren Forschung aufgestellte These, dass 920 ein Hoftag Heinrichs I. auf einer Seelheim gelegenen Königspfalz stattfand, basiert hingegen auf einem Lesefehler der Vita Sturmi und gilt inzwischen als widerlegt. 1023 wurde eine fuldische Vogtei vor Ort errichtet.
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Letzterwähnung:
1755
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Besitzgeschichte:
1235 kam (Groß-)Seelheim mit allem Zubehör dann an den deutschen Orden. Den dortigen Fronhof übergaben der Orden zu einem unbekannten Zeitpunkt lehnsweise an die Hobeherren, die diesen vermutlich zu einer Burg ausbauten. 1480 befinden sich dieses Lehen im Besitz von Johann von Bechling. 1519 werden dann die Herren von Radenhausen damit belehnt. 1755 wird die mittlerweile wüst gewordene Burg unter ihren Besitzungen in Großseelheim genannt. Neben dieser Burg besaßen die von Radenhausen wohl noch eine Kemenate östlich des Friedhofs, die jedoch spätestens 1565 für den Bau eines Rathauses abgerissen wurde.
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Adel:
Hobeherren (1236-1490)
Herren von Radenhausen
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Abgang:
Bisher ist unklar wann die Burg wüst gefallen ist.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baubeschreibung:
Über das Aussehen des später zur Burg umgebauten Fronhofes liegen bisher keine Erkenntnisse vor.
Bei der Kemenate der Herren von Radenhausen handelte es sich vermutlich um einen von einen Graben umgebenen Wohnturm.
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Grabungen und Funde:
Grabungen konnten keine Hinweise auf eine frühmittelalterliche Könispfalz finden.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Fronhof; Niederungsburg; Wohnturm
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Funktionstyp:
Adelssitz
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Reimer, Ortslexikon, S. 347-348
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 284-285
- Schenck zu Schweinsberg, Der Königshof zu Seelheim und das Reichsgut im Oberrlahngau, in: Archiv für hessische Geschichte 13 (1874), S. 422-430
- Cramer, Neue Thesen zur althessischen Verfassungsgeschichte, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgechichte 8 (1958), S. 246-292, hier: S. 266
- Kroeschell, Die Zentgerichte in Hessen und die fränkischen Centene, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (Germanistische Abteilung) 73 (1956), S. 300-360, hier: 313-314
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Seelheim, Gemeinde Kirchhain“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15550> (Stand: 3.2.2022)