Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
44000103008

Burg Höchst

120 m über NN
Gemarkung Höchst, Gemeinde Altenstadt, Wetteraukreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

In einer Beschreibung Höchsts von 1766 werden drei Burgstätten erwähnt: in den Erlengärten, im Wäldchen (Eremitage) und die hier behandelte Burg Höchst bei der Günderrodschen Mühle. Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg in Höchst fällt in das Jahr 1268 und bezieht sich vermutlich auf die Burg in den Erlengärten. 1405 befahl König Ruprecht von der Pfalz seinem Wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein, das Schloss Hoest zu zerstören, vermutlich die Burg im Wäldchen. Henne von Buches errichtete 1424 die neue Burg Höchst und empfing dieses Hauß mit seinem Graben und Vorhof von den Grafen von Isenburg als Lehen. Diese Burg wurde im 30jährigen Krieg zerstört.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

  • das Hauß mit seinem Graben und Vorhof (1424) [Ferger, Burgen S. 2]
  • des Schloses Hoeste (1449) [Wagner, Kreis Büdingen, S. 174]

Lagebezug:

etwa 13 km westlich von Büdingen

Lage:

Die Burg lag südlich des heutigen Ortskerns von Höchst.

Geschichte

Burggeschichte:

Im Jahre 1766 stellte der Amtmann Johann Friedrich Neuhof einiges zur Geschichte Höchsts zusammen und hielt darin fest: „Dieser Flecke Höchst war eine Gahnerbschafft, in welcher Burgen die Gahnerben, in dem Ordt selbsten aber die reisige Knechten wohnten. Alda befanden sich drey Burgen, als eine wo die jetzige Eremitage ist, eine wo die gegenwärtiche neue von Günderodische Mühle stehet, und eine in den sogenannten Erlen nach der Frankfurther Straasen zu. Die Stelle von Letzterer sindt die gegenwärtiche Erlengärtchen, welche die Unterthanen besitzen, und dahero noch zehendfrey sindt samt dem Strich von dem graben gleich über dem Feld-Trink-Brunnen, als von dasiger Straase an dem Graben fort, über die Äcker und vor den Erlengärthen vorbey biß an die Engelthaler Wiese, welches der Weeg nach solcher Burg in den Erlen gewesen, und auch noch zur Zeit zehendfrey ausgesteinet sein soll“ (Ferger, Burgen, S. 2).

Die drei Burgen - Burg Höchst (In den Erlen), Burg Höchst (Im Wäldchen) und Burg Höchst - waren Ganerbenburgen und größtenteils im Besitz der Familien von Büches und von Carben. Das spätere Schloss Günderrode wurde von der Familie von Carben erbaut.

Ersterwähnung:

1424

Besitzgeschichte:

1424 erhielt Henne von Büches die neue Burg von den Isenburger Grafen zu Lehen, Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Lehensverhältnisse gegen eine Geldzahlung Johann Maximilians von Günderrode aufgelöst.

Im Jahre 1449 hatte Metze von Büches, die Witwe Hennes die Anteile der anderen Ganerben „an dem Waleflecken und Hofsteden des Schloses Hoeste“ erworben (Wagner, Kreis Büdingen, S. 174). Nach dem Aussterben der Herren von Büches ging die Höchster Burg 1520 an Wilhelm von Stockheim den Älteren über, der die Erbtochter Gutta von Büches geheiratet hatte. Die Stockheimer starben 1589 aus und Höchst kam nach längeren Streitigkeiten an Quirin von Karben.

Abgang:

Die Burg ist im 30jährigen Krieg zerstört oder schwer beschädigt worden.

Bau und Baugeschichte

Erhaltungszustand:

Die Burg ist nicht erhalten.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Höchst, Gemeinde Altenstadt“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15509> (Stand: 27.9.2018)