Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
63502206007

Schwalenburg

625 m über NN
Gemarkung Schwalefeld, Gemeinde Willingen (Upland), Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die ausgedehnte Ringwallanlage am Südhang des Hegeberges entstand vermutlich zwischen dem späten 8. und dem 10. Jahrhundert. Nach einer weiteren Besiedelungsphase im Hochmittelalter wurde die Burg zu einem unbekannten Zeitpunkt aufgegeben, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war sie bereits bewaldet.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Higenburg

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

  • concessimus edificandum montem Higenberg (ca. 1165-1198) [Johann Suibert Seibertz, Quellen der westfälischen Geschichte, Band 3, Arnsberg 1869, S. 479 (online)]
  • Borgh zu Schwalefeld (1537) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 127 Nr. 3 (Landregister der Grafschaft Waldeck)]

Lagebezug:

knapp 18 km westnordwestlich von Korbach

Lage:

Die Ringwallanlage liegt am Südhang des Hegebergs nördlich von Schwalefeld.

Geschichte

Burggeschichte:

Zur frühen Geschichte der Burganlage ist nichts Gesichertes bekannt. Der Name Higenburg deutet auf eine mögliche Verbindung zur sächsischen Adelsfamilie der Esikonen hin. Hiddi, ihr erster greifbarer Angehörige, erscheint 813 als Verbündeter Karls des Großen (vgl. Tönsmeyer, Higenburg, S. 5 ff.). Im späten 12. Jahrhundert scheint der Hegeberg erneut Standort einer Burg gewesen zu sein, 1537 war das Gelände bewaldet.

Ersterwähnung:

um 1165/1198

Laufzeit:

8./10. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

In einer nicht genau datierbaren Urkunde des 12. Jahrhunderts erlaubte der Erzbischof von Köln dem Grafen von Arnsberg, auf dem Higenberg eine Burg zu errichten, er sollte dafür jedoch auch die Zustimmung Gottschalks von Padberg einholen.

Abgang:

Es ist nicht bekannt, wann die Anlage aufgegeben wurde, 1537 war sie bewaldet.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die Ringwallanlage wurde vermutlich zwischen dem späten 8. und dem 10. Jahrhundert errichtet - dies legen Kalkmörtelspuren an den Toranlagen der beiden inneren Wälle nahe. Der älteste Teil der Anlage ist der mittlere Wall, seine Toranlage ist jedoch später verändert worden.

Baubeschreibung:

Die Anlage ist etwa sechs Hektar groß und liegt auf einer Bergkuppe, die nach Westen steil abfällt; an den übrigen Seiten ist sie mit einem dreifachen Ringwall gesichert. Der innere Ring ist oval mit einem Durchmesser von 75 bis 90 Metern und umschließt eine Fläche von gut einem halben Hektar; im Norden befindet sich ein Torweg. Ein rundes und ein rechteckiges Fundament konnten freigelegt werden (Türme?). Der mittlere Ringwall umschließt eine Fläche von etwa 2 Hektar und besitzt im Nordosten ein Zangentor, der äußere Wall hat ebenfalls im Norden einen Torweg. Alle Wälle haben zudem moderne Durchstiche. Die gesamtanlage misst in Nordsüdrichtung etwa 315, in Ostwestrichtung etwa 240 Meter.

Erhaltungszustand:

Sichtbare Gebäudereste existieren nicht mehr, die drei Ringwälle sind noch deutlich erkennbar.

Grabungen und Funde:

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden bei Grabungen verschiedene Mauerreste freigelegt. Sowohl die Unterlagen zu den Ausgrabungen als auch das geborgene Fundmaterial sind allerdings verschollen. In neuerer Zeit konnten keine Funde gemacht werden.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Spornburg; Ringwall

Rechtstyp:

nicht ermittelbar

Funktionstyp:

nicht ermittelbar

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schwalenburg, Gemeinde Willingen (Upland)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15353> (Stand: 2.10.2018)