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Ortskennziffer
53301302004

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Burgmannenhaus Dehrn

115 m über NN
Gemarkung Dehrn, Gemeinde Runkel, Landkreis Limburg-Weilburg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Unterhalb des Schlosses Dehrn liegt das Burgmannenhaus der Frei von Dehrn direkt neben der Nikolauskapelle.

Basisdaten

Ortstyp:

Adelshof

Lage:

unterhalb der Burg Dehrn, Burgfrieden 15/16

Geschichte

Burggeschichte:

Man nimmt an, dass es sich bei der Anlage um den Wohnsitz der Frei von Dehrn handelt, der seit dem 19. Jahrhundert auch als "Pfalz " bezeichnet wird. Der heutige Bau geht vermutlich auf einen steinernen Bau mit zwei Stockwerken zurück. Das Burgmannenhaus lieferte den Eingang zur Burg. Bis zum Jahr 1799 wohnten die Frei von Dehrn im Gebäude, danach lebten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Bauern dort.

Laufzeit:

vor 1480–

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Das heutige Burgmannenhaus wurde zu großen Teilen im 15. und 16. Jahrhundert erbaut. Der Gewölbekeller zeugt von einem Vorgängerbau von vor 1480. 1691 kam es zu einem Umbau, bei dem große Teile der Balken von 1480 für die oberen Geschosse wieder verwendet wurden. 1998 fanden grundlegende Sanierungsarbeiten statt, Sanitär- und Heizungsanlagen wurden erneuert und die Durchfeuchtung der Wände behoben. Zugemauerte Fenster wurden geöffnet. Für die Restaurierung gewann das jetzige Besitzerehepaar 2000 den hessischen Denkmalschutzpreis.

Baubeschreibung:

Der Gewölbekeller mit seinem 3,50m starken Mauerwerk stammt vermutlich von vor 1480. Ein Torbogen mit einer kleinen Schlupfpforte von vor 1480 existiert bis heute. Ein Eckständer des Hauses verweist auf das Jahr 1551. Eine dendrochchronologische Untersuchung von 1998 ergab für die Deckenbalken des Burgmannenhauses eine Datierung auf um 1480, für die Obergeschosse 1691/93. Neben einem Kellergeschoss finden sich ein Erd- und Obergeschoss mit 1,30m starken Außenmauern. Darüber reich verziertes Fachwerk mit steilem Dachstuhl. Dieser wurde vermutlich nie als Wohnung, sondern als Speicher verwendet. Im Obergeschoss befindet sich eine sogenannte Kölner Stuckdecke.

Die beiden heutigen Gebäude Nummer 15 und 16 wurden vermutlich zu einem Zeitpunkt getrennt, der Verbindungsgang zwischen den Gewölbekellern beider Häuser nicht mehr genutzt. Bei den Sanierungsarbeiten wurden zwei "Schatzkammern" ohne Reste freigelegt, sowie ein Ausgang in der Höhe des ersten Stockwerks, der wohl zu einem Aborterker führte.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burgmannenhaus Dehrn, Gemeinde Runkel“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15251> (Stand: 23.11.2016)