Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
63500203004

Schloss Höhnscheid

367 m über NN
Gemarkung Bühle, Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließ die Familie von Leliva das kleine Barockschloss Höhnscheid errichten. Die Entwürfe stammten von Julius Ludwig Rothweil. Die Familie von Leliva hatte das ehemalige Klostergut von den Waldecker Fürsten erworben und hielten es von ihnen zu Lehen. Seit den 1960er Jahren beherbergte das Schloss ein Freizeit und Erholungsheim, seit 1996 dient es als Tagungshotel und als Zentrum der Baltischen Ritterschaften.

Basisdaten

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

etwa 13 km südöstlich von Arolsen

Lage:

Das Schloss liegt auf halbem Weg zwischen Freienhagen und Ippinghausen, Bad Arolsen-Bühle, Gut Höhnscheid 1.

Geschichte

Burggeschichte:

Von der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an bis in die Zweite Hälfte des 15. war Höhnscheid ein Augustinerchorfrauenstift. Graf Wolrad I. von Waldeck hob dieses Kloster 1469 auf und übergagb Höhnscheid dem Orden von Heiligen Kreuz. Die Waldecker Grafen Philipp III. und Philipp IV. lösten das Kreuzherrenkloster 1529 im Zuge der Reformation in Waldeck auf und nutzten das ehemalige Kloster als Gutshof. 1720 erwarb die Familie von Leliva das Gut und ließ das Schloss bauen. Im 20. Jahrhundert diente das Schloss als Ferien- und Erholungsheim, seit 1996 als Tagungshotel und Zentrum der Baltischen Ritterschaften.

Laufzeit:

1720–

Besitzgeschichte:

Das ehemalige Kloster Höhnscheid war seit seiner Auflösung 1529 im Besitz der Grafen von Waldeck. 1720 verkaufte Fürst Friedrich Anton Ulrich von Waldeck das Gut an Johann Wilhelm von Leliva, die Familie von Leliva ließ das Schloss bauen und hielt das Gut bis 1811 als Lehen von den Waldecker Fürsten. Schloss Höhnscheid kam dann in den Besitz der Freiherren von Schenk zu Schweinsberg, 1871 erwarben es die Freiherren von Gärtner-Griebenow. Nach 1919 erlebte das Schloss mehrere Besitzwechsel (1919 E. Tünnerhoff, 1926 Familie Fester, 1928 Bergwerksdirektor Ewald Sonnenschein, Herbede a. d. Ruhr, 1938 Carl-Anton Henschel, Kassel). Im Jahre 1960 erwarb die Waldeckische Domanialverwaltung Schloss und Gut Höhnscheid.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Schloss Höhnscheid wurde in den Jahren 1720 bis 1730, teilweise unter Verwendung von Mauerwerk des alten Klosters, nach Entwürfen des BaudirektorsJulius Ludwig Rothweil, der auch das Residenzschloss in Arolsen entworfen hatte, errichtet. Kleinere Veränderungen wurden im 19. Jahrhundert vorgenommen (Erker Westfront, Veranda Südfront). 1978 und 1996 wurde das Gebäude saniert, der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Flügel wurde verlängert.

Baubeschreibung:

Schloss Höhnscheid ist ein zweistöckiger barocker Sandsteinbau mit Mansardwalmdach. Die zwei L-förmig angeordneten Flügel begrenzen einen nach Norden und Osten geöffneten Hof.

Erhaltungszustand:

In seiner äußeren Form entspricht das Gebäude weitgehend dem Originalzustand.

Burgtyp

Bautyp:

Schloss

Rechtstyp:

Herrenhaus

Funktionstyp:

Wohnsitz

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Schloss Höhnscheid, Gemeinde Bad Arolsen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15248> (Stand: 1.10.2018)