Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- 4925 Sontra
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- Ortskennziffer
- 63601101005
Berneburg
- Gemeinde Sontra, Werra-Meißner-Kreis
Am Ortsrand befindet sich in einem landwirtschaftlichen Anwesen der gut erhaltene Wohnturm einer ehemaligen Burg, die 'Kemenate'. Sie war vermutlich Stammsitz der Herren von Berneburg. Heute wird die Anlage als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Die Burg hatte im 17. Jahrhundert ihre Bedeutung als Befestigung verloren. Im 19. Jahrhundert wird sie an Privat verkauft.
- Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Kemenate
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Historische Namensformen:
- Schloss Berneburg (1373) [HStAM Bestand Urk. 100 Nr. 1990] Abschrift des 18. Jahrhunderts Digitalisat
- die Kemenaty zou Berneborg (1432) [(HStAD Bestand B 13 Nr. 156)] Digitalisat
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Ortstyp:
Burg
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Lagebezug:
4 km südwestlich von Sontra
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Lage:
Am Ortsrand von Sontra-Berneburg, Biehlweg 3
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Am Ortsrand von Berneburg steht ein gut erhaltener Wohnturm einer ehemaligen Burg, die 'Kemenate'. Vermutlich hatte die 1386 erwähnte Stammburg der Familie von Berneburg einen Vorgängerbau, der zerstört wurde. Ort und Adelsfamilie werden erstmals 1254 in Quellen erwähnt. Der Ort gehörte dem Cyriacus-Stift in Eschwege und wurde als Lehen an den regionalen Adel vergeben. 1386 fällt das Werragebiet um Eschwege, darunter auch die Berneburg, an die Landgrafen von Thüringen. 1380 stiftet Arnild von Berneburgdem Cyriakusstrift in Eschwege eine Rente von seinem Hause, der Burg, und seiner Hofstatt aus dem Dorf. Für 1431 werden Ritter Eghart von Röhrenfurt und Hermann Riedesel als Lehnsträger der Kemenate genannt. Sie hatten sie von Hermann von Berneburg übernommen. 1469 starb die Familie der von Berneburg aus.
1433 fällt das Gebiet an die hessischen Landgrafen zurück. 1518 gehörte die Burg je zur Hälfte den von Hundelshausen und von Biedenfeld. 1527 erhalten die von Biedenfeld nach Auflösung des Cyriacus-Stifts in der Reformation den Ort als Lehen der Landgrafen von Hessen übereignet.
Nach Um- und Erweiterungsbauten in 1656 wird die Anlage als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt; sie hat ihre Bedeutung als Befestigung verloren. Die Familie von Biedenfeld behält das Anwesen bis 1816, es wird dann an den Pächter verkauft und ist bis heute in Privatbesitz.
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Ersterwähnung:
1386
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Besitzgeschichte:
um 1254 Besitz des Ortes durch das Cyriakusstift in Eschwege; Lehnsvergabe an die Herren von Berneburg
1431 Lehnsvergabe durch die Äbtissin des Stifts an die Ritter Eghart von Röhrenfurt und Hermann Riedesel
1506 Burg im Besitz von Asmus von Baumbach, Amtmann auf der Burg Fürsteneck
1518 Besitz je einer Hälfte durch die von Hundelshausen und von Biedenfeld
1527 Besitz der Herren von Biedenfeld und der von Stein zum Löwenstein als hessisches Lehen
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Die Kemenate wird um 1385 errichtet, 1656 durch ein Fachwerkwohnhaus, 1880 durch eine Scheune erweitert.
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Baubeschreibung:
Ein Wassergraben umschloss die Niederungsburg, der 1934 zugeschüttet wurde. Vorhanden ist ein fünfgeschossiger Wohnturm mit fast quadratischem Grundriss. An der Nordseite befindet sich der hochgelegene Eingang. Die sog. Kemenate hat
etwa 10 x 10 m Seitenlänge und unten etwa 1,5 m Wanddicke. Mit seinen fünf Geschossen misst der Turm bis zum Dachansatz etwa 15 m.
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Denkmaltopographie:
DenkXweb Kemenate; Biehlweg 3
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Wasserburg
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Funktionstyp:
Wohnburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 101
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 146 (Abb.) u. 169 f.
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Berneburg, Gemeinde Sontra“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15232> (Stand: 8.3.2024)