Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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4925 Sontra
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Ortskennziffer
63601101005

Berneburg

Gemeinde Sontra, Werra-Meißner-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Am Ortsrand befindet sich in einem landwirtschaftlichen Anwesen der gut erhaltene Wohnturm einer ehemaligen Burg, die 'Kemenate'. Sie war vermutlich Stammsitz der Herren von Berneburg. Heute wird die Anlage als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Die Burg hatte im 17. Jahrhundert ihre Bedeutung als Befestigung verloren. Im 19. Jahrhundert wird sie an Privat verkauft.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Kemenate

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

4 km südwestlich von Sontra

Lage:

Am Ortsrand von Sontra-Berneburg, Biehlweg 3

Geschichte

Burggeschichte:

Am Ortsrand von Berneburg steht ein gut erhaltener Wohnturm einer ehemaligen Burg, die 'Kemenate'. Vermutlich hatte die 1386 erwähnte Stammburg der Familie von Berneburg einen Vorgängerbau, der zerstört wurde. Ort und Adelsfamilie werden erstmals 1254 in Quellen erwähnt. Der Ort gehörte dem Cyriacus-Stift in Eschwege und wurde als Lehen an den regionalen Adel vergeben. 1386 fällt das Werragebiet um Eschwege, darunter auch die Berneburg, an die Landgrafen von Thüringen. 1380 stiftet Arnild von Berneburgdem Cyriakusstrift in Eschwege eine Rente von seinem Hause, der Burg, und seiner Hofstatt aus dem Dorf. Für 1431 werden Ritter Eghart von Röhrenfurt und Hermann Riedesel als Lehnsträger der Kemenate genannt. Sie hatten sie von Hermann von Berneburg übernommen. 1469 starb die Familie der von Berneburg aus.

1433 fällt das Gebiet an die hessischen Landgrafen zurück. 1518 gehörte die Burg je zur Hälfte den von Hundelshausen und von Biedenfeld. 1527 erhalten die von Biedenfeld nach Auflösung des Cyriacus-Stifts in der Reformation den Ort als Lehen der Landgrafen von Hessen übereignet.

Nach Um- und Erweiterungsbauten in 1656 wird die Anlage als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt; sie hat ihre Bedeutung als Befestigung verloren. Die Familie von Biedenfeld behält das Anwesen bis 1816, es wird dann an den Pächter verkauft und ist bis heute in Privatbesitz.

Ersterwähnung:

1386

Besitzgeschichte:

um 1254 Besitz des Ortes durch das Cyriakusstift in Eschwege; Lehnsvergabe an die Herren von Berneburg

1431 Lehnsvergabe durch die Äbtissin des Stifts an die Ritter Eghart von Röhrenfurt und Hermann Riedesel

1506 Burg im Besitz von Asmus von Baumbach, Amtmann auf der Burg Fürsteneck

1518 Besitz je einer Hälfte durch die von Hundelshausen und von Biedenfeld

1527 Besitz der Herren von Biedenfeld und der von Stein zum Löwenstein als hessisches Lehen

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die Kemenate wird um 1385 errichtet, 1656 durch ein Fachwerkwohnhaus, 1880 durch eine Scheune erweitert.

Baubeschreibung:

Ein Wassergraben umschloss die Niederungsburg, der 1934 zugeschüttet wurde. Vorhanden ist ein fünfgeschossiger Wohnturm mit fast quadratischem Grundriss. An der Nordseite befindet sich der hochgelegene Eingang. Die sog. Kemenate hat

etwa 10 x 10 m Seitenlänge und unten etwa 1,5 m Wanddicke. Mit seinen fünf Geschossen misst der Turm bis zum Dachansatz etwa 15 m.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kemenate; Biehlweg 3

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Funktionstyp:

Wohnburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Berneburg

Zitierweise
„Berneburg, Gemeinde Sontra“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15232> (Stand: 8.3.2024)