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Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
43401308004

Schloss Neuweilnau

380 m über NN
Gemarkung Neuweilnau, Gemeinde Weilrod, Hochtaunuskreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Ortstyp:

Schloss

Lage:

Auf einem Bergkegel im oberen Weiltal, gegenüber von Alt-Weilnau

Geschichte

Burggeschichte:

Graf Gerhard IV. von Diez (Weilnau) liess die Burg für seine Vettern Heinrich II. und Reinhard von Weilnau im Jahre 1302 errichten. 1326 verpfändet Graf Heinrich von Weilnau die Herrschaft an Siegfried von Runkel, Probst des Klosters Gemünden. Noch im gleichen Jahr fiel der Pfandbesitz von Burg und Herrschaft Neuweilnau an Graf Gerlach I. von Nassau - 1405 fiel die Herrschaft endgültig an Nassau. Nach dem Dreißigjährigen Krieg an die walramische Linie des Hauses Nassau. 1866 nach der Annexion des Herzogtum Nassaus an Preußen.

Laufzeit:

Anfang 14. Jahrhundert–

Funktion:

Unter Nassau zeitweise Residenz. 1816 wurde Schloss Neu-Weilnau Sitz einer

Abgang:

Anfang des 18. Jahrhunderts (1709) erfolgte der Abbruch des Bergfrieds und der Fortifikationen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Graf Gerhard IV. von Diez liess die Burganlage zu Beginn des 14. Jahrhunderts (1302) für seine Vettern Heinrich II. und Reinhard von Weilnau auf einer früheren Burganlage errichten. Anfang des 16. Jahrhunderts (1506-1513) erfolgte ein schloßartiger Umbau der Anlage unter Ludwig I. von Nassau-Weilburg. Weitere bauliche Veränderungen 1564-1566 durch Albrecht von Nassau-Weilburg.

Baubeschreibung:

Die Schloßanlage hat einen etwa trapezförmigen Grundriss. Entlang der Nordseite erstreckt sich der rechteckige langgezogene zweigeschossige Schloßbau (37 x 10 m). Die östliche Hälfte des Schloßbaus war wohl im 15. Jahrhunderts (nach Biller um 1439/1440) als Wohnbau der Vorburg errichtet worden und in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach Westen verlängert (Obergeschoss wohl zunächst aus Fachwerk; Umbau erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts). In der Südfornt des langgezogenen Schloßbaus - etwa mittig - ein vorgekragter achteckiger Treppenturm. An der westliche Schmalseite zwei vorspringende rechteckige Erker. Südlich des Schloßbaus lag in der Südwestecke der Torbau, mit massiven Unterbau mit rundbogigem Tor, "das in den mit einer rundbogigen Tonne überwölbten Torweg führt" (Luthmer, Kunstdenkmäler Östlicher Taunus, S. 159). Das Obergeschoss aus Fachwerk, das Dach mit zur Außenseite mit drei Zwerchhäusern besetzt, hofseitig nur den beiden äußeren. Vom Torbau erstreckte sich in nordöstliche Richtung - entlang des südlichen Berings - ein geradegezogenener Wassergraben von ca. 8 m Breite. In der Nordostecke ein mittelalterlicher Rundturm, "mit beidseitig anstoßendenen Partien der Ringmauer und eines Zwingers; ein Gang durch den Turmfuß verband die beideseitgen Zwinger. Vom Zwinger sind auch vor der Nordseite des Schlossbaues unauffällige Reste erhalten, mit Spuren eines weiteren Turmes; vorgelagert ist hier ein schwacher Graben." (Biller, Burgen im Taunus, S. 197)

Erhaltungszustand:

Von der früheren Burganlage blieben Reste der Ringmauer und der Stumpf eines Rundturmes erhalten. Heute Forstamt.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schloss Neuweilnau, Gemeinde Weilrod“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15136> (Stand: 31.10.2014)