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Herzogtum Nassau 1819 – 49. Caub-Ransel
Ortskennziffer
43901002023

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LAGIS

Kammerburg

173 m über NN
Gemarkung Lorch, Gemeinde Lorch, Rheingau-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

10,5 km nördlich von Rüdesheim am Rhein

Lage:

Etwa 7 km nordöstlich von Lorch auf einem abgeflachten Schiefersporn über dem rechten Ufer der Wisper gelegen.

Geschichte

Burggeschichte:

Erstmals 1304 erwähnt (Erzstift Mainz setzt Ritter Johann Truchsess von Rheinberg für acht Jahre als Amtmann auf der Kammerburg ein). Nach Knappe war die Burg mit Burgmannen besetzt. Die Burg wurde wohl vom Erzstift Mainz als Gegenburg zu Burg Rheinberg angelegt. Ob die Burg im Rahmen der Belagerung von Burg Rheinberg als Trutzburg errichtet wurde, bleibt jedoch fraglich. Im 14. Jahrhunderts mehrfach verpfändet. 1374 vererbten die Herren von Lindau als Pfandbesitzer die Burg an die Herren von Schönburg und Schmidburg. 1483 erwarb das Erzstift Mainz die nahezu ruinöse Burg zurück. Heute im Privatbesitz.

Laufzeit:

Ende 13. Jahrhundert / Anfang 14. Jahrhundert–2. Hälfte 15. Jahrhundert

Abgang:

Bereits in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts baufällig und bedeutungslos. 1483 war die Burg nur noch von einem Knecht bewohnt. 1787 wird sie noch als zum Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim und Amtsvogtei Geisenheim gehörig genannt

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

"Kleinere Anlage. Umfang nicht mehr erkennbar. Die Kernburg vermutlich eine rechteckige Anlage mit abgerundeten Ecken an der Südseite (und zur nördlichen Angriffsseite schildmauerartig verstärkt). An der Nordseite Torbefestigung mit quadratischem Turm als Bewehrung (...) Westlich und südlich vorgelegt je ein

rechteckiger Zwinger." (Herchenröder, Rheingaukreis, S. 51)Ein Halsgraben trennte Burg vom Hang ab.

"Gegen Nordwesten lag die länglich-polygonale Kernburg auf einem Felshügel, der durch einen tiefen Halsgraben gesichert ist (...). Südwestlich darunter begrenzen weitere Ringmauern eine schmale Vorburg, die an der Südecke der Kernburg wohl an einer Quermauer mit Tor endete. Erstaaunlicherweise lag hinter dieser

zweiteiligen Kernanlage eine weitere, sehr große Vorburg, die offenbar die ganze Plattform auf der äüßersten Bergspitze einnahm; von ihr zeugen allerdings nur niedrige Spuren der Südwestmauer mit einem früher wohl halbrunden Flankierungsturm." (Biller, Burgen im Taunus, S. 77)

Erhaltungszustand:

Reste von Schild-, Ring- und Zwingermauer erhalten.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Rechtstyp:

Landesherrliche Burg

Funktionstyp:

Gegenburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Kammerburg, Gemeinde Lorch“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15077> (Stand: 18.10.2018)