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Ortskennziffer
43900502006

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Burg Geroldstein

Gemarkung Dickschied-Geroldstein, Gemeinde Heidenrod, Rheingau-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Lage:

Im Süden des Dorfes Geroldstein auf einem von der Wisper umflossenen Felsen, unterhalb der Burg Haneck.

Geschichte

Burggeschichte:

Urkundliche Ersterwähnung 1215. Die Burg wurde wohl Ende des 12. Jahrhunderts von einer Adelsfamilie erbaut, die sich nach den Burgsitz nannte. (Herren von Geroldstein; zuvor Gerhartstein, vermutlich nach dem Erbauer der Burg). Dehio Hessen II vermutet, dass die Burg von den Grafen von Katzenelnbogen errichtet wurde.

Laufzeit:

Ende 12. Jahrhundert–2. Hälfte 16. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Roser vermutet, dass die Burg auf Allodialbesitz der Rheingrafen errichtet wurde und erstmals im Lehenverzeichnis des Rheingrafen Wolfram im Jahre 1215 erscheint. Die Lehnshoheit oblag den Grafen von Katzenelnbogen (nach Sante 1321 Öffnungsrechte und Lehensauftragung - wohlmöglich wurde die Belehnung lediglich erneuert, da sich die Herren von Geroldstein seit 1262 im Dienst der Grafen von Katzenelnbogen nachweisen lassen) und ging nach deren Aussterben im Jahre 1479 im Erbgang an die Landgrafschaft Hessen (Oberhessen). 1568/71 erlosch das Geschlecht der Herren von Geroldstein und die Burg fiel als heimgefallenes Lehen an die Landgrafschaft Hessen (-Rheinfels).

Funktion:

Wohnsitz der Herren von Geroldstein, die nach der Errichtung der Burg Haneck (Lehen des Erzstifts Mainz) ihren Wohnsitz zunächst nach Haneck verlegten, wohl im späten 15. Jahrhundert jedoch wieder Geroldstein bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts bezogen.

Abgang:

Nach dem Erlöschen der Geroldsteiner (1568/9) verfiel die bedeutungslose Burg in der Folgezeit. Seit Ende des 16. Jahrhunderts Ruine.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

"Die südliche Hälfte des Felsens zu einem Plateau abgearbeitet. Umfang und Gestalt der Burg durch die natürlichen Grenzen gegeben. An der nördlichen Schmalseite, durch einen vertieften Zwischenraum von der verbliebenen Felsnase getrennt, die Toranlage (...), die auf einem rechteckigen Turm und angebauter Sperrmauer mit Turm bestand. Auf dem Südostteil des Plateaus rechteckiger Bau mit 2 Querwänden, dessen Ostwand die Ringmauer darstellte, bis auf ein kleines Stück in Geschoßhöhe erhalten bzw. wieder aufgemauert. In der Mitte der Ostmauer, etwa zur Hälfte nach außen vorspringend, Stumpf eines Rundtumes (erhalten in der Höhe von 2 Geschossen)." (Herchenröder, Rheingaukreis, S. 49)

Erhaltungszustand:

Mauerreste der Toranlage eines Gebäudes und Stumpf eines Rundturms.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Rechtstyp:

Lehensburg

Nachweise

Quellen:

  • LAGIS LR Nr. 7964: 23. August 1489: Landgraf Wilhelm III. von Oberhessen
  • belehnt Richard von Geroldstein zugleich wegen seiner Brüder Philipp und Johann mit der alten Burg zu Geroldstein (Gerhartsteyn) samt Zubehör.

Literatur:

Zitierweise
„Burg Geroldstein, Gemeinde Heidenrod“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15001> (Stand: 23.12.2010)