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Herzogtum Nassau 1819 – 49. Caub-Ransel
Ortskennziffer
43901002011

Burg Rheinberg

255 m über NN
Gemarkung Lorch, Gemeinde Lorch, Rheingau-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Lagebezug:

11,5 km nordwestlich von Rüdesheim am Rhein

Lage:

Auf einem steilen Sporn zwischen Herrnsbach und Werkerbach oberhalb der Wisper gelegen.

Geschichte

Burggeschichte:

Nach der Eroberung der Burg Rheinberg im Jahre 1280 erfolgte Ende des 13. Jahrhunderts der Wiederaufbau unter den Herren von Rheinberg und Heppenheft. Anfang 14. Jahrhundert erfolgte wohl die Errichtung des Bergfrieds/Wohnturms.

Im Rahmen der Sponheimer Fehde (1279), in welcher sich Siegfried von Rheinberg als einer der Rädelsführer gegen den Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein gestellt hatte, wurde die Burg von 1279 bis 1280 von erzbischöflichen Truppen belagert und schließlich erobert. Während der Belagerung wurden Trutzburgen bzw. Befestigungen (Blideneck, Aachener Schanze) errichtet, um die Nachschubversorgung der Burgbesatzung zu unterbinden.

Nach dem Wiederaufbau wurde die Burg bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts erneut belagert. Im Rahmen des rheinischen Zollkrieges zwischen den rheinischen Kurfürsten und dem röm.-dt. König Albrecht I. von Habsburg wurde die Burg drei Monate von erzbischöflichen Truppen belagert, letztlich jedoch durch Albrechts Heer entsetzt.

Im Rahmen der Sponheimer Fehde (1279), in welcher sich Siegfried von Rheinberg als einer der Rädelsführer gegen den Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein gestellt hatte, wurde die Burg von 1279 bis 1280 von erzbischöflichen Truppen belagert und schließlich erobert. Während der Belagerung wurden Trutzburgen bzw. Befestigungen (Blideneck, Aachener Schanze) errichtet, um die Nachschubversorgung der Burgbesatzung zu unterbinden.

Nach dem Wiederaufbau wurde die Burg bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts erneut belagert. Im Rahmen des rheinischen Zollkrieges zwischen den rheinischen Kurfürsten und dem röm.-dt. König Albrecht I. von Habsburg wurde die Burg drei Monate von erzbischöflichen Truppen belagert, letztlich jedoch durch Albrechts

Heer entsetzt. 1374 wurde von den acht Ganerben ein Burgfrieden beschlossen. 1399 wurde der Burgfrieden der nunmehr zwölf Ganerben erneuert unter Berücksichtigung der neu beschlossenen pfälzischen Lehnshoheit. 1467 Erneuerung des Burgfriedens und Bestätigung der pfälzischen Lehnshoheit.

Laufzeit:

12. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

Die Burgmannen der Rheingrafen trugen die Burg 1165 und 1185 dem Reich zu Lehen auf. 1187 fiel sie an das Mainzer Erzstift zurück. Die Rheingrafen erhielten einen Teil der Burg zu Lehen, für die anderen Burganteile wurden Burgmannen eingesetzt. Eine der Burgmannenfamilien nannte sich nunmehr nach der Burg und erhielt das mainzische Erbtruchsessenamt.

Nach der Eroberung der Burg im Jahre 1280 ging den Rheingrafen ihr Burganteil verloren. Friedrich von Heppenheft wurde nunmehr vom Erzstift mit der Burganteil der Rheingrafen belehnt, musste jedoch dem Erzstift Öffnungsrechte einräumen.

Vor 1304 verkauften die Herren von Rheinberg ihren Burganteil - mit Zustimmung des Mainzer Erzbischofs Peter von Aspelt bei Wahrung der Lehnshoheit (1308) - an Graf Ruprecht von Nassau.

1316 verkauften die Grafen von Nassau und die ebenfalls an den Rechten der Burg beteiligten Grafen von Katzenelnbogen die Burg an die Familie Grans von Heppenheft und Brenner von Lahnstein.

In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts löste sich die Lehnshoheit zu dem Erzstift Mainz und die Burg befand sich in ganerbschaftlichem Besitz. Im Jahre 1399 trugen die zwölf Ganerben die Burg Pfalzgraf Ruprecht zu Lehen auf. 1531 waren bereits 15 Familien am Burgbesitz beteiligt.

Vermutlich auf allodialem Besitz von den Rheingrafen erbaut. Nach Knappe kam die Burg in der Folgezeit in die Lehnsabhängigkeit vom Erzstift Mainz. Die selbstständigen Burgmannen der Rheingrafen trugen die Burg 1165 und 1185 dem Reich zu Lehen auf. (Erst 1187 an das Erzstift zurück.) Rheingrafen erhalten einen Teil der Burg zu Lehen, für die anderen Burganteile wurden Burgmannen eingesetzt. Eine der Burgmannenfamilien nannte sich nunmehr nach der Burg und erhielt das mainzische Erbtruchsessenamt. Nach der Eroberung der Burg im Jahre 1280 ging den Rheingrafen ihr Burganteil verloren. Friedrich von Heppenheft wurde nunmehr vom Erzstift mit der Burganteil der Rheingrafen belehnt, musste jedoch dem Erzstift Öffnungsrechte einräumen.Vor 1304 verkauften die Herren von Rheinberg ihren Burganteil - mit Zustimmung des Mainzer Erzbischofs Peter von Aspelt bei Wahrung der Lehnshoheit (1308) - an Graf Ruprecht von Nassau. 1316 verkauften die Grafen von Nassau und die ebenfalls an den Rechten der Burg beteiligten Grafen von Katzenelnbogen die Burg an die Familie Grans von Heppenheft und Brenner von Lahnstein. In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts löste sich die Lehnshoheit zu dem Erzstift Mainz und die Burg befand sich im ganerbschaftlichen Besitz. Im Jahre 1399trugen die zwölf Ganerben die Burg Pfalzgraf Ruprecht zu Lehen auf. 1531 waren bereits 15 Familien am Burgbesitz beteiligt.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Nach der Eroberung der Burg Rheinberg im Jahre 1280 erfolgte Ende des 13. Jahrhunderts der Wiederaufbau unter den Herren von Rheinberg und Heppenheft. Anfang 14. Jahrhundert erfolgte wohl die Errichtung des Bergfrieds/Wohnturms.

Baubeschreibung:

Ausführliche Baubeschreibung bei Roser, Burg Rheinberg, S. 19-27.

Der leicht trapezförmige 12,5 m hohe dreigeschossige Bergfried bzw. Wohnturm liegt etwa 12 m über dem nördlichen Burghof auf einer Felskuppe. Die Seitenlänge beträgt an der Nordseite ca. 6 m und an der Südseite ca. 7 m. An die Südwestecke des Bergfrieds schließt sich eine Mauer an, die fast in der Flucht der Westfront des Bergfrieds verläuft. Die Mauer biegt bei einer Länge von 10,70 m rechtwinklig nach Osten ab. Vermutlich lag hier südlich des Berfriedes etwas niedriger der Palas. Da keine Baureste für die Ostseite erhalten sind, war

diese wohl aus Fachwerk.Unweit östlich des Bergfrieds ein mehrstöckiger Bau von 16,7 x ca. 6 m. In der Mitte der Ostseite des Gebäudes ein Halbrundturm mit einer Innenfläche von 2,5 x 2,5 m.

Südlich der Kernburg ein Zwinger mit einer Fläche von 40 x 10-15 m. Nördlich des Bergfrieds erstreckt sich der untere Burghof auf einem trapezförmigen Gelände, welches zum Bergfried leicht ansteigt und im Süden breiter ausfällt als im Norden (Süden, Breite: 26,0 m; Norden Breite: 12,7 m).Die westliche Ringmauer der Kernburg war mit Strebepfeilerm stabilisiert. Im Nordwesten des unteren Burghofes lagen inseitig an der Ringmauer Gebäude (Kellerräume erkennbar). Im Norden Haupttor mit vorgelagertem Torzwinger und Halsgraben.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Rechtstyp:

Lehensburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Rheinberg, Gemeinde Lorch“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14912> (Stand: 17.10.2018)