Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
43901001003

Lauksburg

191 m über NN
Gemarkung Espenschied, Gemeinde Lorch, Rheingau-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

  • Mittelalterlicher Name "Hus, Schloss oder Feste Luckenmühl".

Lagebezug:

12 km nördlich von Rüdesheim am Rhein

Lage:

2 km südöstlich von Espenschied auf einem dreiseitig sturmfreien Felskopf oberhalb der Laukenmühle im Wispertal.

Geschichte

Burggeschichte:

Gründung und Baugeschichte der Burg nicht schriftlich belegt. Die Lehnsherrschaft über die Burg wurde vom Mainzer Erzbischof ausgeübt.

Laufzeit:

14. Jahrhundert–1. Hälfte 16. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Besitzgeschichte weitgehend unbekannt. 1508 erwarb Philipp von Heuchelheim die Burg, der wohl als letzter die Burg bewohnte (+ 1527). Seine Söhne wohnten danach offenbar auf einem Hof in Espenschied. 1572 versuchte Sebastian von Heuchelheim, die Burg für 3.000 Goldgulden zu verkaufen, was die erzbischöfliche Kanzlei nicht genehmigte. Stattdessen fiel die Burg 1575 als erledigtes Mannlehen an Kurmainz zurück. Ab 1604 mit der Mühle an bürgerliche Pächter vergeben.

Funktion:

Die Burg dürfte zum Schutz der unterhalb der Burg liegenden Laukenmühle erbaut worden sein. Die Burg hatte nur geringe militärische Bedeutung und diente offenbar lediglich dem Schutz der Mühle gegen Überfälle.

Abgang:

1585 wurde festgehalten, dass die Burg "gar verfeldt" (Hessel), nach 1604 als Steinlieferant benutzt (in der Mühle verbaute Spolien)

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die genaue Bauzeit ist unbekannt. Vom Typ und den Baumerkmalen passt sie in das 14. Jahrhundert.

Ein 2004 in der Nordmauer geborgenes Holz wurde nach der Radiokarbonmethode grob in die Zeit 1294-1395 datiert.

Baubeschreibung:

Auf einem Feldsporn ein vierckiger Wohnturm mit ca. 10x16 m Seitenlängen. Im Erdgeschoss weist der Turm eine Mauerstärke von 1,3 m, zur Bergseite von 2 m auf. In der Ostwand des ersten Obergeschosses eine Kaminnische. Im gleichen Geschoss lag wohl eine Tür, die auf den Wehrgang der in späterer Zeit an den

Wohnturm angeschlossenen Ringmauer führte. Der Verlauf der Ringmauer nur am Nordhang einige Meter weit zu verfolgen. "Gegen den ansteigenden Hang sicherte ein doppelter, in den Fels geschlagener Halsgraben, dort muß auch der frühere Zugang plaziert gewesen sein. Zwischen Gräben und Turm befindet sich ein Hügel,

der natürlichen Ursprungs sein dürfte. Eine Stützmauer zum Mühlgraben hin lässt vermuten, dass es westlich des Turmes weitere Gebäude gegeben haben könnte, die aber, wie ein Teil des Turmes selbst, inzwischen durch Erosion den Halt verloren und abstürzten. Die Burgfläche war also ehedem größer." (Hessel, Lauksburg)

Erhaltungszustand:

Nach 1989 Beseitigung der Verbuschung um die Burg und Bemühungen um die Sicherung der Burg durch Hans-Jürgen Hessel und den Eigentümer der Laukenmühle und einen Freundeskreis. 2004 Sicherung der Ruine mit Mitteln des Landesamts für Denkmalpflege Hessen.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lauksburg, Gemeinde Lorch“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14911> (Stand: 16.10.2018)